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3.4 Der prophetische Erzähler

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Die These, dass es eine eigene Schicht von Aufzeichnungen über Propheten gibt, ist nicht neu. Dietrich postuliert in seiner Dissertation einen prophetischen Deuteronomisten (DtrP), der nach etwa einem Jahrzehnt auf DtrH folgte.75 Doch Dietrich hat sich mit dem Elija-Elischa-Material nicht eingehender befasst. Schmitts im gleichen Jahr erschienene, wegweisende Untersuchung der Elischa-Geschichten hat dieses Material vom Deuteronomisten unterschieden und eine Reihe unabhängiger Sammlungen postuliert (über den Jehu-Aufstand, über die Aramäerkriege, Wundergeschichten, andere Kriegserzählungen, über die Nachfolge Elischas auf Elija), die unterschiedlichen apologetischen und theologischen Redaktionen unterzogen und schrittweise in die Königebücher aufgenommen wurden.76 Dieser Prozess hat etwa 400 Jahre gedauert, vom späten neunten bis zum fünften Jahrhundert. Campbell hat einen kohärenteren Prozess entworfen; er plädiert für einen „Prophetenbericht“ aus dem neunten Jahrhundert, der von den Anfängen des Königtums bis zur Ausrottung des Baals-Kults in Israel durch Jehu reicht.77 Er bezieht viele der Elija-Geschichten ein, aber nur wenig Elischa-Material; Letzteres findet nur dann Berücksichtigung, wenn er darauf hinweist, dass PE in Kreisen entstanden sei, die mit Elischa verbunden waren.78

Unterschiede gegenüber Dietrich, Schmitt und Campbell Die von mir in diesem Kommentar rekonstruierte „Prophetenerzählung“ besitzt Überschneidungen mit, aber auch Unterschiede gegenüber den älteren Vorschlägen. Mit Dietrich und Campbell und gegen Schmitt erscheint mir PE in den Königebüchern als eigenständige Schicht eines einzelnen Verfassers/Redaktors. Anders als Campbell halte ich PE nicht für eine DtrH vorliegende Quelle, sondern für eine Hinzufügung in der Zeit nach DtrH. Und anders als Dietrich würde ich PE nicht als Deuteronomisten bezeichnen.

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