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Synthese

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DtrHs ideologische Geschichtsdarstellung Es gibt kein besseres Beispiel für den ideologischen Charakter der Geschichtsdarstellung der Königebücher als die vorliegende Textpassage. Simri und Omri wird trotz ihrer höchst unterschiedlichen historischen Bedeutung ungefähr der gleiche erzählerische Platz eingeräumt (sechs Verse), wobei über Simri auch noch mehr Einzelheiten berichtet werden. Darüber hinaus werden beide ganz ähnlich beurteilt: Beide haben Israel sündigen lassen, indem sie auf dem Weg Jerobeams wandelten. Vom Standpunkt DtrHs aus waren beide israelitische Könige, und sie waren schlecht, weil sie die königlichen Heiligtümer des Nordreichs fortbestehen ließen. Doch Simri hatte kaum Zeit, auf dem Thron Platz zu nehmen, geschweige denn schwerwiegende Vergehen zu verüben. Omris Einfluss auf die Geschichte Israels und dessen Königtum war zwar so groß, dass er kaum hoch genug eingeschätzt werden kann, doch hier wird er weitgehend ignoriert. Anerkennung wird ihm nur insofern zuteil, als er die Hauptstadt Samaria gegründet hat und aus theologischer Sicht als der bis dato schlechteste israelitische König zu gelten hat. Das theologische Programm des DtrH und seine Programmatik von Verheißung und Erfüllung wiegen schwerer als die historische Wirklichkeit.

DtrHs oberflächliche Darstellung von Omris Regierungszeit Die in der Erzählung hervorstechende Episode ist die des Bürgerkriegs zwischen Tibni und Omri (Vv. 21–22). Leider ergeben sich aus der spärlichen Informationslage zu Tibni und dem Fehlen ausführlicherer Angaben über diesen Krieg im Hinblick auf eine historische Rekonstruktion mehr Fragen als Antworten. In der Sicht des DtrH untergräbt der Bürgerkrieg jeden Anspruch der Omriden-Dynastie auf eine göttliche Bestimmung, zumal es kein Prophetenwort gegen das Haus Simris gibt, als dessen Erfüller Omri hätte gelten können. Alles in allem bleibt der DtrH-Bericht über Omri oberflächlich. Dies könnte daran liegen, dass kaum Informationen vorhanden waren, auch wenn das bei einem König von der historischen Bedeutung Omris ungewöhnlich erscheint. Wahrscheinlicher geschieht dies aus theologischen Erwägungen heraus, das heißt im raschen Zugehen auf Ahab (und Isebel), der Omri (in der Sicht des DtrH) den Titel des schlechtesten Königs schon kurz darauf abnehmen wird.

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