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5. Aufbau

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Der vorliegende Kommentar folgt entsprechend den Reihenvorgaben bei der Diskussion jedes Abschnitts einem fünfteiligen Aufbau: Übersetzung, Anmerkungen zu Text und Übersetzung, synchrone Analyse, diachrone Analyse sowie Synthese.

Die Übersetzung zielt auf die kohärente Wiedergabe des rekonstruierten Textes, die flüssig und recht idiomatisch, zugleich aber genau und konsistent in der Umsetzung der einzelnen Worte und Ausdrücke ist. Im rekonstruierten Text spiegeln sich sowohl textkritische als auch literar(quellen-)kritische Entscheidungen. Letztere werden, wie bereits erwähnt, durch verschiedene Schrifttypen kenntlich gemacht.

In den Anmerkungen zu Text und Übersetzung werden die Gründe für textkritische Entscheidungen und die Bedeutung und Übersetzung verschiedener Begriffe und Wendungen erläutert. An dieser Stelle werden auch technische Aspekte von Grammatik und Syntax, die Etymologie von Personen- und Ortsnamen sowie Fragen der Topographie und Geographie diskutiert, wozu auch die Lokalisierung der im Text genannten Orte zählt.

In der synchronen Analyse wird die Endfassung des MT behandelt und versucht, sie – mitsamt den Interpretationsmöglichkeiten für damalige wie heutige Lesende – als einheitliches Ganzes zu verstehen. Dabei wird der Fokus ganz bewusst auf den MT in seiner Letztfassung gelegt, denn diese ist meist Gegenstand der synchronen Analyse. Theoretisch wäre es auch möglich, die synchrone Analyse eines anderen Textes (wie z. B. der LXX) vorzunehmen oder ein bestimmtes Stadium der Textentstehung – wie etwa DtrH – einer synchronen Analyse zu unterziehen. Doch der MT ist der Text, auf den man sich verständigt hat, und keine Rekonstruktion, und insofern ist er fast immer Gegenstand der Kommentierung. Darüber hinaus zwingt mich die Orientierung am MT dazu, mich mit dem Text in der vorliegenden Form auseinanderzusetzen, statt einfach auf Textvarianten oder Theorien über die Komposition des Textes zurückzugreifen; dies ist häufig eine gute Übung, um die Raffinesse und Kunstfertigkeit wahrzunehmen, die hinter einer Erzählung stehen. Deshalb können etwa Leerstellen oder Spannungen in der Erzählung wertvolle Hinweise auf die ästhetischen oder ideologischen Vorstellungen hinter den Texten liefern. In der synchronen Analyse wird auch auf die Struktur einer Erzählung und auf den Einsatz literarischer Stilmittel geachtet. Im vorliegenden Kommentar kommen in der synchronen Analyse relativ neue bibelwissenschaftliche Ansätze zur Anwendung wie etwa narrative Exegese, Rezeptionsästhetik, Intertextualität sowie ideologiekritische Ansätze (z. B. feministische oder ökologische Perspektiven).

Demgegenüber konzentriert sich die diachrone Analyse auf traditionellere exegetische Fragen und Ansätze, um so die Entwicklung des Textes und seiner Inhalte über die Zeit zu untersuchen. Dabei wird versucht, die historische Grundlage hinter den biblischen Berichten zu ermitteln (wenn es sie denn gibt) und/oder zu erkunden, wie die Texte durch andere literarische, gesellschaftliche und historische Einflüsse des Alten Orients geprägt worden sind. Das Interesse gilt hier sowohl der Grabungsarchäologie als auch der literarischen Archäologie. Weitere wichtige Instrumente sind die Textkritik, die Literar(Quellen-)kritik, die Formgeschichte, die Traditionsgeschichte und die Redaktionsgeschichte, vergleichende Studien und soziologische Analysen. Hierbei wird nachzuzeichnen versucht, wie der Text im Laufe der Zeit Gestalt angenommen hat; es sollen die Autoren und Redaktoren identifiziert werden, die für seine Erstellung verantwortlich sind; und es soll gezeigt werden, wie der Text überliefert wurde, indem er abgeschrieben, übersetzt und überarbeitet wurde und so verschiedene Versionen und Textzeugen entstanden sind. Die Erforschung dieser Aspekte hat dazu geführt, dass die Grenzen zwischen Textabfassung und Überlieferung zunehmend verschwimmen. Die Ergebnisse der diachronen Analyse stimmen häufig mit denen der synchronen Analyse überein, doch manchmal stehen beide auch im Gegensatz zueinander, was wiederum sehr interessant und anregend sein kann. Deshalb sollten die Lesenden sich darauf einstellen, dass sie in diesem Kommentar zu bestimmten Textabschnitten auf Unstimmigkeiten zwischen der synchronen und der diachronen Analyse stoßen können.

Die Synthese ist von den fünf Teilen derjenige, der die größte Varianz aufweist. Ich habe mich entschieden, in diesem Teil zu formulieren, was sich nach der Analyse zu einem bestimmten Thema zusammenfassend sagen lässt. An manchen Stellen findet sich entsprechend eine echte Synthese oder die Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse. Bei einer solchen Synthese kann der Schwerpunkt auf synchronen oder auch auf diachronen Resultaten liegen. Manchmal trägt die Synthese aber auch den Charakter einer Reflexion über die mögliche Bedeutung eines Themas für heutige Lesende. Gelegentlich werden auch Fragen über die Relevanz oder den Nutzen eines bestimmten Themas für heute aufgeworfen. Dabei dienen die Reflexionen immer dem gleichen Zweck – nämlich den Lesenden Stoff zum Nachdenken über die spannenden Aussagen und die wunderbaren Geschichten an die Hand zu geben, aus denen die Königebücher bestehen.

1 Könige 16 - 2 Könige 16

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