Читать книгу WENN DER HIMMEL SICH VERFÄRBT... - Thomas Saile - Страница 29
Kapitel 24 Belauscht - Mittelmeer
Оглавление„Hallo Sven, ich bin´s Klaus. Wie sieht´s aus bei Euch“? Seine Stimme drang durch die Decksluke.
„Habt ihr alles im Griff“?
Zwischen den Sätzen entstanden kurze Pausen, in denen der Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung ausführlich antwortete.
„Danke dir. Ja, das Fest war super und wir haben eine geniale Zeit“.
„Wann geht´s los“?
„Aha, übermorgen. Und wann kommt ihr runter“?
„Wir sind unterwegs nach Mallorca“.
„Klar schaffen wir das rechtzeitig. Wenn der Wind richtig steht, in zwei bis drei Tagen. Kommt darauf an, wie fit Skip, Gabi und ich sind“.
Jenny versuchte sich einen Reim aus dem Gehörten zu machen, obwohl es sich nicht gehörte, andere zu belauschen. Aber offensichtlich hatte das, mit der von Klaus beim Frühstück angedeuteten Überraschung zu tun und nun war ihre Neugierde geweckt worden.
Wohin würden sie in einem vierzig- bis fünfzigstündigen Schlag segeln? Wer war Sven und wer die anderen? Klaus hatte gesagt, „wann kommt ihr runter?“.
Sie lauschte weiter.
„Frag, ob Bibi da ist“. Das war Gabi.
„Ist Bibi auch da? Gib sie mir doch mal kurz. Ja, dir auch, bis in ein paar Tagen. Ich melde mich dann bei euch“.
„Hallo Bibi. Na, hast du das Team im Griff“?
Er lachte, während er das sagte.
„Das war mir klar. Du bist halt ein Profi. Ich soll dich von Gabi grüßen. …ja, vielen Dank. Wir hättens nicht besser machen können. Das Wetter, die Gäste, der Wein…“.
Er wurde offensichtlich unterbrochen.
„Ok, ok ich bin ja schon ruhig“. Und wieder lachte er.
„Bibi, eh ich es vergesse, sag´ Jay, er braucht seinen Fotoapparat nicht mitzubringen. Wir haben hier jemanden, der diesen Part übernehmen wird. Bring´s ihm schonend bei, hörst du“.
Klaus lachte erneut, während Jenny immer hellhöriger wurde.
Was hatte er vor? Wofür brauchte er sie noch? Hatte sie doch zu gutgläubig in den Job eingewilligt?
Sie konnte sich keinen Reim daraus machen und überlegte, was in Reichweite lag. Da war natürlich Menorca, aber machte es wirklich Sinn, in Kürze wieder zurück zu segeln? Natürlich ging es letztlich genau darum, bei einem Segelurlaub. Um das Segeln. So gesehen lag das im Bereich des Denkbaren. Aber dafür benötigten sie doch keine zwei bis drei Tage. Dann wäre da noch Ibiza, süd-westlich gelegen. Die Entfernung konnte sie nicht wirklich einschätzen, aber viel weiter als Menorca lag Ibiza auch nicht entfernt. Sie würde Skip bei nächster Gelegenheit ein paar Fragen stellen.
Das Gespräch schien sich dem Ende zu nähern.
Klaus verabschiedete sich und reichte Gabi den Hörer, die sich ebenfalls noch bedankte.
„Wir sind so gespannt auf euch. Ich kann´s kaum erwarten. Die anderen werden Augen machen“.
Gabi lachte.
„Also, nun macht Mal einen guten Job und wir hören uns danach wieder. Tschüss Bibi, mach´s gut. Grüß mir das Team….ja, tschüss“.
Das Gespräch war nun beendet.
Plötzlich knarrte es neben Jenny und sie erschrak. Sie öffnete die Augen und drehte den Kopf, um zu sehen was das Geräusch verursacht hatte. Es war die Luke. Sie wurde von unten geschlossen. Hatten die beiden sie bemerkt?
Ihr Herz klopfte laut und sie musste sich beruhigen. Sie war nur rein zufällig Zeuge eines Telefonates geworden, und außerdem hatte Klaus ihnen ja bereits erzählt, dass sie eine Überraschung erwarten würden. Nein, sie brauchte sich darüber sicher keinen Kopf zu machen.
„Hast du auch zugehört“?
Sabine flüsterte. Sie lag zwar weiter entfernt von der Luke, hatte aber offensichtlich die Ohren eines Luchses.
„Ja, hab ich. Was hältst du davon“?
„Ich weiß nicht so recht. Wohin wollen die mit uns und was passiert dort“?
Beide waren ratlos, aber Jenny vertraute ihrem Instinkt und sagte:
„Hör zu, das Ganze hörte sich für mich alles positiv an. Die haben gelacht und scheinen sich richtig auf das Geplante zu freuen. Wir sollten uns nicht so viele Gedanken machen. In Kürze werden wir es ja erfahren, und ich spüre, dass wir den beiden vertrauen können. Lass uns einfach abwarten und genießen“.
Jenny glaubte ihren eigenen Worten und fühlte sich tatsächlich bereits wieder besser.
Seit dem Vorfall damals, hatte sie diese Unsicherheiten.
Beide erschraken, als in diesem Moment Gabi´s Stimme hinter ihnen erklang:
„Na ihr zwei. Heckt ihr was aus“?
Bekleidet mit schwarzem Bikini und schwarzer Sonnenbrille, stand sie an der Reling und hielt sich an den Wanten fest, als sie zu ihnen sprach.
Sabine konterte:
„Wir lästern gerade über die schönen Frauen an Bord“. Sie zeigte mit dem Finger auf Gabi und lachte ebenfalls.
„Habt ihr Lust auf einen Snack? Kimmi hat uns etwas zubereitet“.
Jenny bemerkte, dass sie tatsächlich bereits wieder Hunger verspürte und bedankte sich mit einem Nicken.
„Hört sich großartig an. Wir kommen gleich“.
Gabi drehte sich und ging zurück zur Plicht, wo sich die anderen bereits versammelt hatten.
Nicht im Entferntesten ahnend, was Klaus vorhatte, folgten sie ihr.