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Kapitel 38 KS-Uhren - Zürich

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Bevor sie zum Abendessen gegangen waren, hatte Tom noch seine Taschen gepackt und ins Auto geladen. Vorsorglich hatte er Badehose, Sportkleidung, sowie etwas Legeres und etwas Elegantes eingepackt. Er konnte ja nicht wissen, was von ihm erwartet wurde und wollte in jedem Falle vorbereitet sein.

Als sie dann gegen 22 Uhr nach Hause gekommen waren, fielen sie todmüde ins Bett. Sechs Stunden später ging bereits der Wecker.

Tom stand auf, als hätte er acht Stunden erholsamen Schlaf genossen. Er fühlte sich fit und nahm eine Dusche, während Gianna sich nochmals auf die Seite drehte. Als er fertig war, stand auch sie auf und während sie sich im Bad frisch machte, trank Tom eine Tasse Kaffee. Gianna hatte dankend abgelehnt. Zwanzig Minuten später saßen sie bereits im Aston Martin und fuhren Richtung San Bernardino. Es war noch dunkel und die Straße wie leergefegt.

Der Bürokomplex von KS-Uhren befand sich in der Nähe des Bellevueplatzes, am Limmatquai, und Gianna genoss den Blick über den Zürichsee, als sie über die Quaibrücke fuhren. Fünf Minuten später parkten sie den Wagen in der Tiefgarage eines natursteinbekleideten Hochhauses, dem Firmensitz von KS-Uhren, dessen Fenster wie Spiegel wirkten und die Häuser der gegenüberliegenden Uferseite, leicht verzerrt wiedergaben. Ein luxuriöser Aufzug beförderte sie lautlos in den 12. Stock, wo sie von einer Hostess freundlich in Empfang genommen und zum Anmeldebereich geführt wurden.

Sie trug eine Uniform, eine Kombination aus schwarzem, kurzem Rock, dazu passendem Blazer, weißer Bluse mit rotem Tuch und schwarzen Highheels. Tom verkniff sich den Scherz, einen Tomatensaft bei ihr zu bestellen.

Der Anmeldebereich erstreckte sich über die gesamte Gebäudebreite. Die Seite zur Limmat hin war komplett verglast und bot einen fantastischen Blick auf den Fluss mit seinen Brücken und den alten Häusern.

Tom registrierte sofort, dass die bereits anwesenden Teilnehmer, nicht von schlechten Eltern waren. Er erkannte einige von ihnen. Auch Gianna war dies nicht entgangen und sie hob eine Augenbraue, als ihre Blicke sich trafen.

Am Empfang standen zwei weitere Hostessen mit gleichem Dresscode, die Anmeldeformulare überprüften.

Viele kleine Inseln, bestehend aus Loungemöbeln, Pflanzen und beleuchteten, brusthohen Glaszylindern mit ausgestellten Chronografen, schafften eine aufgelockerte, ruhige Atmosphäre.

Die bereits anwesenden Teilnehmer blickten Richtung Empfang, um zu sehen, wer der Neue war. Natürlich erkannten einige von Ihnen Tom, und Gianna meinte, die schwindenden Chancen in ihren Gesichtszügen ablesen zu können.

Sie ließ ihren Blick durch den Raum schweifen und sah ein üppiges Buffet, auf dem Getränke, Kaffee und Tee, sowie Gebäck und Fingerfood standen.

„Sind sie beide Kandidaten“, fragte die Hostess mit Schweizer Akzent.

„Nein, nur ich“, antwortete Tom.

Sie nickte und sagte zu Gianna:

„Wenn sie möchten, können sie sich gerne am Buffet bedienen und es sich in einer Lounge bequem machen. Es wird vermutlich ein langer Tag werden. Mein Name ist übrigens Denise. Wenn sie etwas benötigen, dürfen sie sich gerne an mich wenden“.

Gianna war erstaunt, über die Freundlichkeit und dankte lächelnd.

„Guten Morgen Herr Angelosanto, wir haben sie bereits erkannt. Mein Name ist Rosi und das ist Kathleen“.

Sie zeigte mit einer Handbewegung zu ihrer Kollegin.

Dann überreichte sie ihm eine Handvoll Formulare und wies ihm ein angrenzendes Büro zu, in welchem er diese ungestört durcharbeiten konnte, während Gianna auf ihre Uhr sah und feststellte, dass es bereits viertel vor Neun war. Sie waren pünktlich angekommen. Als sie sich gesetzt hatte, verschaffte sie sich ein genaueres Bild von der Konkurrenz.

Da war die ehemalige Miss Schweiz und Gianna überlegte, wie lange „das“ zurücklag. Ihr Name war Eva „irgendwas“, doch der Nachname wollte ihr im Moment nicht einfallen. Dennoch erkannte sie sofort, dass sie noch immer verdammt hübsch war und mit Traummaßen aufwartete.

Ein weiteres Gesicht kam ihr bekannt vor. Männlich, Ende dreißig, kurzes schwarzes Haar, gut gebaut...

Aus der Fernsehwerbung, fiel ihr wieder ein. Eher zu unscheinbar, für ihren Geschmack, bemerkte sie dann erleichtert. Doch der war hier ja leider nicht gefragt.

WENN DER HIMMEL SICH VERFÄRBT...

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