Читать книгу WENN DER HIMMEL SICH VERFÄRBT... - Thomas Saile - Страница 39
Kapitel 34 Heiratsantrag - Augsburg
ОглавлениеIn einem kleinen Haus am Stadtrand von Augsburg saßen Micki und Melanie an ihrem Esstisch und hatten gerade das Abendbrot beendet. Micki lehnte sich zurück und blickte in ihre Augen. Er hatte etwas früher Feierabend gemacht, da Melanie Nachtdienst im Krankenhaus hatte und außerdem war heute ihr Geburtstag.
Also war er von seiner Praxis für Physiotherapie direkt in die Innenstadt gefahren, um den Ring, den er bereits zwei Wochen zuvor ausgesucht hatte, beim Juwelier abzuholen. Nach nunmehr über elf Jahren war er endlich soweit, dass er sie fragen wollte. Er hatte es immer wieder vorgehabt, aber jedes Mal einen Rückzieher gemacht. Jetzt war er sich sicher. Sie ahnte nichts. Die Überraschung würde sie umhauen, davon war er überzeugt und er freute sich wie ein kleiner Junge auf den Moment, in dem sie das Geschenk auspackte.
Stolz und zugleich nervös, hatte er auf der gesamten Fahrt darüber nachgedacht, wie und wann er ihr den Antrag machen sollte.
Als er nach Hause gekommen war, hatte sie gerade in der Küche gestanden und das Abendbrot zubereitet. Mel war nur 1,55 m groß, hatte kurzes dunkles Haar, blaue Augen und Grübchen in den Wangen, besonders dann, wenn sie lachte. Sie war ein sehr fröhlicher Mensch und am Städtischen Krankenhaus eine der beliebtesten Krankenschwestern, da sie immer gute Laune verbreitete. Sie war ein sehr hilfsbereiter, geduldiger Mensch, der Wärme ausstrahlte und zuhören konnte.
Sie liebte es, in Micki´s starken Armen, vor dem Fernseher zu liegen und Schnulzen anzusehen. Micki hatte immer wieder gedacht, sie würden nicht zusammen passen, da er so groß und sie so klein war, aber irgendwann hatte er kapiert, dass das kein Grund sein durfte. Er liebte sie und offensichtlich liebte sie auch ihn, dennoch hatte sie ihn nie gedrängt. Heute war es endlich soweit.
Er hatte sie mit einem zärtlichen Kuss begrüßt und ihr zum Geburtstag gratuliert. Dann war er nach oben gegangen und hatte geduscht, so wie er es immer tat, nach der Arbeit. Nach Shampoo duftend und mit noch feuchtem Haar, war er die Treppe heruntergekommen, als sie auf die Uhr gesehen und ihm gesagt hatte, er solle sich ein bisschen beeilen. Wie jeden Abend unter der Woche, hatten sie gemeinsam am Tisch gegessen.
„Was grinst du schon die ganze Zeit so“, fragte sie nun, da er sein Essen beendet und sich zurückgelehnt hatte.
„Freust du dich etwa darüber, dass ich an meinem Geburtstag zur Arbeit muss“?
Er fühlte, dass der Moment jetzt da war.