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Möglichkeiten für Badbetreiber, diese Zielgruppe zu gewinnen und Umsätze zu generieren.
Nach der Freibadesaison werden wir häufig angefragt von Schiffsmodellbauern, Eistauchern, Floh-marktfreunden oder Schlittschuhläufern. Alle sind auf der Suche nach Wasserflächen, die sie für ihre Hobbys und Betätigungsfelder nutzen können. Das Gute daran: Diese Menschen sind bereit für die Zurverfügungstellung der Wasserfläche zu zahlen. Warum sollten wir einen solchen Deal abschlagen? Sie werden argumentieren, dass das alles zu aufwändig und mit Arbeit verbunden ist. Das möchten wir nicht abstreiten. Solange die Erlöse passen und die Sicherheit für Mensch und Anlage gegeben ist, könnte man es aber wenigstens versuchen. Auf alle Fälle besser, als eine Anlage ein halbes Jahr nicht zu nutzen.
Als Warmduscher (Dauerduscher) werden die Gäste bezeichnet, die mehr Zeit unter der warmen Du-sche verbringen als beim aktiven Schwimmen oder beim Aufenthalt im Badebereich. Tatsächlich gibt es Menschen, die sich eine Dauerkarte für das Bad kaufen und dann täglich das Bad aufsuchen, um Zu-hause das Duschwasser zu sparen oder weil sie keine eigene Duschmöglichkeit haben (z.B. Studenten oder Camper). Teilweise stehen diese Kunden dann bis zu einer Stunde unter dem Duschstrahl, tau-schen sich kommunikativ mit anderen Gästen aus und schäumen vor Glück.
Freizeitsportler (Tischtennisspieler, Beachvolleyballer, Fußballer, Kletterer) nutzen sehr häufig die sportlichen Einrichtungen in den Freibädern. Das Produkt „Schwimmen“ ist nebensächlich und wird nur am Rande genutzt. Die gesamte Infrastruktur und die Atmosphäre kommen den Sportlern sehr entgegen. Sie brauchen keine Anlagen anzumieten, können sich allein oder mit Freunden direkt zur Anlage begeben und im Anschluss die Duschen sowie das gastronomische Angebot nutzen. Ein zusätz-licher Effekt sind die Zuschauer, die das Treiben der Sportler beobachten oder direkt mitmachen kön-nen. Überlegen Sie einmal, welche Gäste Ihr Bad aufsuchen und welche Sie unter Umständen noch als Neukunden gewinnen könnten.
Eine ganz besondere Gruppe von Menschen sollten wir nicht vergessen: Schwimmbäder sind eine Be-gegnungsstätte, ein Ort der Kommunikation. Es gibt tatsächlich Menschen, die nur aus einem einzigen Grund Bäder aufsuchen: Sie suchen Kontakt zu und Kommunikation mit anderen. Das Spannende in unseren Bädern ist, dass sich die unterschiedlichsten Typen bei uns aufhalten, wir aber aufgrund der Bekleidung sehr häufig nicht deuten können, wer oder was sich hinter dem Einzelnen verbirgt.