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§ 81Das Identitätspronomen idem

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(1) Das Identitätspronomen idem (derselbe, der Gleiche, eben dieser) wird gebraucht, um die Gleichheit oder Ähnlichkeit zweier Personen oder zweier Dinge auszudrücken (korrelatives idem). Ein Vergleich wird nach idem entweder mit der Konjunktion atque oder einem Relativsatz angeschlossen (vgl. § 594,2–3). In Verbindung mit einem Demonstrativum bedeutet idem wie ipse ‘eben, gerade’, außerdem ‘vor allem’ (hic idem ‘eben dieser, vor allem dieser’).

Post Amafinium multi aemuli eiusdem rationis multa scripserunt (Nach Amafinius schrieben viele Anhänger desselben philosophischen Systems viele Bücher.) (Tusc. 4,7). Hoc eos docuerant idem captivi (Das hatten eben diese oben genannten Gefangenen ihnen beigebracht.) (Gall. 5,42,5). Virtus eadem in homine ac deo est (leg. 1,25). Idem, qui semper fueras, inventus es (Verr. II 5,39). Dixit hoc idem M. Lucullus (Verr. II 2,23). Ab dis immortalibus hoc idem (vor allem dies) opto, ut in hoc iudicio nemo improbus praeter eum, qui iam pridem inventus est, reperiatur (Verr. I 50). Idem iste praetor monumenta antiquissima spoliavit (Verr. I 14). Illud idem postulare non desistebant (Verr. II 2,60).

Weitere Stellen: Tusc. 3,10; ac. 2,52; div. 1,102; Lael. 65.

Anm.: Klassisch wird idem nie mit dem gräzisierenden Dativus sociativus verbunden (Δ).

(2) Das Identitätspronomen idem wird auch verwendet, wenn hervorgehoben werden soll, dass ein Gegenstand oder eine Person zwei Eigenschaften zugleich besitzt (korrespondierendes idem): ‘Aristoxenos, ein Musiker und (zugleich, auch, ebenfalls) ein Philosoph’. Bei Gegensätzen hat es die Bedeutung ‘dagegen, dennoch, trotzdem’. Das korrespondierende idem wird oft prädikativ verwendet, so dass im Deutschen eine wörtliche Übersetzung nicht mehr möglich ist. Beim korrespondierenden idem zeigt sich die Funktion der Identitätsbezeichnung noch deutlicher als beim korrelativen idem (vgl. 1). In dieser Verwendungsweise kann idem zuweilen als Ersatz für das Personalpronomen der dritten Person aufgefasst werden. Zu idemque i. S. v. et is quidem vgl. § 76,1.

Aristoxenus musicus fuit idemque philosophus (Tusc. 1,19). Nihil est liberale, quod non idem (prädikativ) iustum (Keine Handlung ist großzügig, die nicht zugleich auch gerecht ist.) (off. 1,43). Idem Diviciacus Haeduus respondit (Da antwortete auch wieder der Häduer Diviciacus.) (Gall. 1,32,3). Vobis in vestris causis severitas odio est, eandem laudatis, cum de nobis iudicatis (Ihr lehnt harte Urteile ab, wenn es um euch geht; ihr lobt sie aber, wenn ihr über uns zu Gericht sitzt.) (Flacc. 88). Quomodo hoc in genere accusas Sestium, cum īdem (da du doch) laudes Milonem? (Sest. 90). Ut vir doctissimus fecit Plato atque idem (und er ist doch) gravissimus philosophorum omnium (leg. 2,14).

Weitere Stellen: Verr. I 45; Rab. perd. 28; Vatin. 6; Brut. 212.291; orat. 22; off. 1,20.63; Tusc. 2,65; 4,31; 5,30; nat. deor. 3,93; Cato 4; Lael. 65; fam. 15,4,11.

Lehrbuch der lateinischen Syntax und Semantik

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