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Adamus Scotus

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Stärker kontemplativ ausgerichtet als bei Philipp von Harvengt ist die Sicht des neuen Ordens bei Adamus Scotus, Abt von Dryburgh in Schottland ca. 1184–1188 und nachmaligem Kartäuser in Witham († 1212), in seinem wichtigen Werk De ordine et habitu atque professione canonicorum ordinis Praemonstratensis, seinen Anleitungen zum Geistlichen Leben und in den zahlreichen Sermones dieses Meisters der geistlichen Schriftauslegung.154 Adam hielt enge Verbindung zu Prémontré, nahm am Generalkapitel teil und beeinflusste durch seine Schriften die Geistigkeit des Ordens nachhaltig.155

Adam bietet die erste Auslegung der prämonstratensischen Professformel, in der die Selbstübergabe mit allem Besitz und allen Fähigkeiten an Gott und an die konkrete Kirche vor Ort stark betont wird. Der weiße Habit aus Wolle (Leinen ist nur für die Unterwäsche gestattet) symbolisiert u. a. den endzeitlichen Sieg Christi, dem die Regularkanoniker auf dem geistlichen Exerzierplatz des Gehorsams dienen. Im Kloster aber gibt es drei Stände, die Prälaten, die Offizialen (obedientarii) und die kontemplativ lebenden claustrales. Das Leben der claustrales ist gekennzeichnet durch drei Momente: Gebet, Lesung und Handarbeit. Ihr Stand ist nach Adam der freieste und ruhigste. Denn die ganze Lebensweise der Prämonstratenser zielt darauf ab, für die Liebe zu Gott Kriegsdienste zu leisten (charitati militare). Die charitas ist symbolisiert durch den Baum des Lebens in der Mitte des Paradieses. Im Vergleich zur Welt ist das Kloster zumindest in seiner Bestimmung ein Paradies und ein Ort des Friedens, ebenso wie die einzelne auf Gott bezogene und gereinigte Seele.156

Die Prämonstratenser

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