Читать книгу Strafrecht Besonderer Teil - Wilfried Küper - Страница 54
Anmerkungen
ОглавлениеDie »Ausnutzung der besonderen Verhältnisse des Straßenverkehrs« bezieht sich auf den »Angriff«, nicht auf den beabsichtigten räuberischen Überfall.
Eingehend zur Struktur des ehemaligen Unternehmensdelikts Geppert NStZ 1986, 551 (552 f) und Jura 1995, 310 (312 ff).
Die Neufassung entspricht im Wesentlichen der schon in § 348 E 1962 vorgeschlagenen Regelung, zur Begründung vgl. E 1962, S. 533 f. Eingehend zur Deliktsstruktur nach neuem Recht LK-Sowada § 316a Rn. 2 ff.
Wie zuvor gibt es aber einen minder schweren Fall (Strafrahmen von einem bis nunmehr zehn Jahren).
Allerdings in einem sehr kurzen Zeitfenster zwischen Versuchsbeginn (Rn. 40) und Vollendung (Rn. 35).
Stein, Einführung 6. StrRG, 1998, S. 125 ff; ähnlich C. Fischer Jura 2000, 433 (438 ff); MK-Sander, 2. Aufl., § 316a Rn. 27; weitergehend (jeder Versuch der Rechtsgutsverletzung) Wolters GA 2002, 303 (311 ff) und in SK § 316a Rn. 8, 15.
»Vollzug einer den Kernbereich der Opfersphäre berührenden Angriffstätigkeit«. In dieser Richtung AnwK-Esser § 316a Rn. 15; Fischer § 316a Rn. 13; Ingelfinger JR 2000, 225 (231 f); LK-Sowada § 316a Rn. 12 ff m.w.N. und eingehender Problemdarstellung; S/S/Hecker § 316a Rn. 3.
BT-Drs. 13/8587, S. 51.
Vgl. Ingelfinger JR 2000, 225 (231 f); W/Hillenkamp Rn. 426.
LK-Sowada § 316a Rn. 50 ff, m.w.N. in Fn. 221; MK-Sander, 2. Aufl., § 316a Rn. 60; S/S/Hecker § 316a Rn. 18.
BGH NStZ 2000, 144; NJW 2001, 764 f; w.N. in der 6. Aufl. 2005.
Für den räumlichen Zusammenhang sollte der Angriff in einer Entfernung von etwa 100 Metern nach Verlassen des Fahrzeugs allerdings noch ausreichen, so BGHSt 5, 280 (281 f), zweifelnd BGHSt 22, 114 (116 f); abl. bei 155 Metern: BGHSt 33, 378 (380).
Vgl. z.B. BGHSt 15, 322 (324); 19, 191 (192); 24, 320 f; BGH NStZ 2003, 35.
Seit BGHSt 22, 114 (116 f – sofern das Kfz nicht abfahrbereit ist), anders noch BGHSt 18, 170 (172).
Zu parkenden Fahrzeugen vgl. die Übersicht in BGH NStZ 1994, 340 (341).
Vgl. zu solchen Vorschlägen mit unterschiedlichen Kriterien insbes. C. Fischer Jura 2000, 433 (437); Günther JZ 1987, 369 f, 373 ff; Mitsch, BT 2, S. 645 ff; Roßmüller/Rohrer NZV 1995, 253 ff; Wolters GA 2002, 304 ff, 308 ff.
Seit dem Urteil vom 20.11.2003 in BGHSt 49, 8 ff, vertieft in BGHSt 50, 169 ff.
Zum Begriff des Führens nach §§ 315c, 316 StGB Rn. 242.
2. Leitsatz der Entscheidung in BGHSt 49, 8.
BGHSt 52, 44 (45 f), wobei dann allerdings die Ausnutzung des Straßenverkehrs fehlen könne (Rn. 38). Krit. zu solchen Fällen: Dehne-Niemann NStZ 2008, 319 (321 ff), Kraemer JA 2011, 193 (195 f) sowie die in Rn. 32 angegebenen Bspr. von BGHSt 52, 44.
BGH NStZ 2004, 626 (vor Fahrtbeginn); NStZ-RR 2004, 171 f (nach dem Aussteigen).
Fischer § 316a Rn. 5; Jesse JZ 2008, 1083 (1085); S/S/Hecker § 316a Rn. 10.
Zur Kritik an der Rspr. vgl. die oben (Rn. 32) angegebenen Bspr. von BGHSt 49, 8; 50, 169; 52, 44 sowie insbes. Sowada, Otto-FS, S. 799 (805 f, 820); GS-Duttge § 316a Rn. 7; zsfd. Rengier, BT 1, § 12 Rn. 38 f.
Für strikte Beschränkung des Tatbestandes auf »in Bewegung befindliche Fahrzeuge« dagegen Jesse JR 2008, 448 (451, 453 – aus Gründen gesetzlicher Bestimmtheit).
Vgl. BGHSt 49, 8 (15 f) zur Ablehnung der »Vereinzelungsgefahr«.
Duttge/Nolden JuS 2005, 193 (197); Steinberg NZV 2007, 545 (550); abw.: Dehne-Niemann NStZ 2008, 319 (322 f – »Ausnutzung« als konstitutives Element der tatbestandlichen Angriffshandlung), Jesse JR 2008, 448 (451 f).
BGHSt 50, 169 (172) – Beispiele auf S. 173 f; ebenso BGHSt 52, 44 (46); BGH NZV 2006, 431 (432); BeckRS 2017, 110824 (Sicherung gegen Abrollen nur mit der Fußbremse) mit zust. Anm. Eisele JuS 2017, 793 (794).
So in Anlehnung an das Verständnis zum Ausnutzungsbewusstein bei der Heimtücke (Rn. 323) BGH NStZ 2016, 607 (608) mit zust. Anm. Baur JZ 2017, 742 (743).
BGHSt 52, 44 (47); krit. die dazu in Rn. 32 angegebenen Bspr.
BGH NStZ 2004, 626; 2013, 43; ebenso Rengier, BT 1, § 12 Rn. 36.
Kindhäuser § 316a Rn. 14; S/S/Hecker § 316a Rn. 12.
BGH NStZ-RR 2004, 171 f (Angabe eines falschen Fahrtziels); Vortäuschen einer einfachen Reifenpanne (Sowada StV 2016, 293).
Duttge/Nolden JuS 2005, 193 (197 f); Krüger NZV 2004, 161 (166); Schiemann JR 2015, 595 (596 f); vgl. auch Mitsch, BT 2, S. 645.
BGHSt 49, 8 (12 – Opfer muss dafür den objektiven Nötigungscharakter wahrnehmen); ein Nötigungserfolg (das Opfer beugt sich mit dem Verhalten dem Nötigungsdruck) ist für das Verüben des Angriffs freilich nicht nötig.
Daher zählt die bußgeldbewehrte Personenbeförderungspflicht des Taxifahrers nicht zu den hier relevanten Verhaltenspflichten.
Gleiches wird man dann für die Vortäuschung von Hilfs- und Notsituationen annehmen müssen, die für den Fahrzeugführer strafbewehrte Verhaltenspflichten auslösen (§ 323c StGB, §§ 315b I Nr. 2, 13 StGB).
BGH NJW 2015, 2131 (2132) mit [nunmehr] zust. Anm. Krüger (NZV 2015, 453 [454]), insoweit auch Sowada StV 2016, 292 (292 f).
Vgl. dazu mit unterschiedlichen Abgrenzungen LK-Sowada § 316a Rn. 10 ff; SK-Wolters § 316a Rn. 9; Sowada, Otto-FS, S. 806 ff; Steinberg NZV 2007, 545 (550).
Krit. zur vorgetäuschten Polizeikontrolle durch bloßes Handzeichen einer Privatperson Zopfs NJW 2015, 2133; vgl. auch Schiemann JR 2015, 595 (596).
So meint z.B. Sowada StV 2016, 292 (294), dass ein schlichtes Handzeichen zum Anhalten auch auf verlorene Ladung hindeuten könne und der Fahrer verpflichtet sei, diese zu beseitigen.
Sowada StV 2016, 292 (294); Zopfs NJW 2015, 2133.
Vgl. z.B. BGHSt 6, 82 (84); 18, 170 (173); 33, 378 (381); BGH NJW 1971, 765 (766); NStZ 1989, 476 (477). Krit. dazu insbes. Günther JZ 1987, 16 (23 ff); Roßmüller/Rohrer NZV 1995, 253 (258 ff).
Vgl. BGHSt 49, 8 (16: „ist noch weitgehend ungeklärt“).
Günther JZ 1987, 16 (28); ähnlich z.B. auch: L/Kühl § 316a Rn. 4 a.E., W/Hillenkamp Rn. 425.