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Symbiotische Bindungen

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Das Trauma behindert die Autonomieentwicklung. Verängstigte, verletzte, unsichere Kinder klammern sich an ihre Eltern. Gut versorgte Kinder können ihre Eltern als Ausgangsbasis nutzen, um sich Interessanterem zuzuwenden. Bei einem sozialen Tier wird das Trauma immer auch Versuche in Gang setzten, durch Kontakt mit anderen und besonders intensive Beziehungen die Verletzungen zu heilen. Damit wird die Grenze zu anderen Personen durchlässig; es ist nicht möglich, sich rechtzeitig von ihnen zu trennen, die Gefahr schwer wiegender Belastungen und ständiger Verletzungen in Beziehungen steigt.

Angstpatienten unterwerfen oft ihr Leben dem Ziel, eine andere Person zu kontrollieren. Heftige Symptome, Beschwörungen, alle Formen von sexueller Erniedrigung werden aufgebracht, um zu verhindern, dass sich diese Person entzieht. Sie erfüllt die Funktion einer Plombe, die das verletzte Ich stabilisiert. Nicht selten setzt ein Versagen dieser Funktion so heftige Reaktionen frei, dass die Betroffenen nicht mehr weiterleben wollen, einen Selbstmordversuch unternehmen, eine Nervenklinik aufsuchen, sich mit Hilfe von Drogen betäuben.

Die Angst entsteht zum Teil als Reaktion auf eine unbewusste narzisstische Wut, welche das Objekt zerstören könnte, von dem sich die Betroffenen derart abhängig fühlen. Der Teufelskreis der Angstneurose entfaltet sich so, dass die Abhängigkeit frustrierende Einschränkungen auferlegt. So entstehen Wutfantasien, das einschränkende Objekt zu zerstören, welche dann die Abhängigkeit steigern und dazu führen, dass es um jeden Preis kontrolliert werden muss, weil es sich sonst im Handumdrehen auflöst. Die Abhängigkeit führt in die Wut, und die Wut verstärkt die Abhängigkeit.

Narzisstische Störungen

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