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Rehabilitierung der Wahrheitsfrage

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Theologie als solche wird damit nicht zufrieden sein. Dann muss sie sich aber in den Stand gesetzt sehen, einsichtig zu machen, dass auch sogenannte Fiktionen oder Poesien wahr sein können. Das Überzeugendste, was mir bezüglich dieser Frage bislang begegnet ist, sind die einschlägigen Überlegungen Dieter Henrichs, entfaltet im Gang seiner jahrzehntelangen Bemühungen um eine konsistente Theorie der Subjektivität. Henrichs Kerngedanke in Kurzform: Es gibt Gedanken, die selbstbewusste Subjektivität um ihrer eigenen Selbsterhellung willen denken bzw. ausdenken muss (Henrich spricht gern von „Abschlussgedanken“), ohne deswegen schon ein Wissen über den ontologischen Status des Gedachten gewinnen zu können. Aber da zu Selbstbewusstsein unhintergehbar ein Moment cartesianischer Wirklichkeitsgewissheit gehört – denn wenn ich „ich“ denke/sage, weiß ich auch, dass ich bin – kontinuiert sich diese Wirklichkeitsgewissheit sozusagen auch in jenes Gedachte, welches Selbstbewusstsein um seiner selbst willen denken muss. Im Grunde folgt diese Denkfigur der Struktur der kantischen Postulatenlehre.

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