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Hasso Lenz ließ eine Menge Untersuchungen über sich ergehen. Vieles konnte er in Dr. Kaysers Praxis erledigen, der Rest wurde in der Seeberg-Klinik gemacht, aber auch dort war Dr. Kayser häufig dabei, so dass sich Gabys Vater von seinem Hausarzt bestens betreut fühlte.

Der OP-Termin rückte sehr rasch näher. Drei Eigenblut-Konserven warteten bereits in der Seeberg-Klinik auf den Buchhalter.

Die vierte und letzte Blutentnahme stand unmittelbar bevor. Hasso Lenz schluckte brav die verordneten Eisenpräparate, die bei ihm zwar ein gewisses Völlegefühl bewirkten, aber keine Magenbeschwerden.

Der Patient kannte inzwischen die Ärzte, die ihn operieren würden, und er hatte vollstes Vertrauen zu ihnen. Er wurde von Tag zu Tag zuversichtlicher, dass alles gutgehen würde, und sein Optimismus übertrug sich auf seine Tochter, der man schon von weitem ansah, dass sie ganz schrecklich verliebt war.

Als Dr. Kayser ihn vor der neuerlichen Blutabnahme wieder in der Seeberg-Klinik traf, sagte der Buchhalter: „Nun ist es bald soweit, Herr Doktor.“

„Sind Sie schon aufgeregt?“, fragte Sven Kayser.

Lenz schüttelte den Kopf. „Ich werde immer ruhiger, je näher das große Ereignis rückt.“

„Das ist gut.“

„Habe ich Ihnen schon erzählt, dass Gaby sich ganz irrsinnig verliebt hat?“

„Nein. In wen?“

„In Claus-Dieter Forstner. Die meisten nennen ihn nur CD.“

„Ist ja wunderbar.“

„O ja, das ist es. Gaby hat mir den jungen Mann bereits vorgestellt.“

„Und?“

„Ich muss sagen, ich bin ganz begeistert von ihm“, sagte Hasso Lenz, und das sah Dr. Kayser ihm auch an.

„Das freut mich für Sie alle“, sagte Sven.

„Sollte mir jetzt etwas passieren ...“ Der Mann hob lächelnd die Hand. „Ist bloß eine hypothetische Annahme ... Sollte jetzt etwas mit mir sein, ist Gaby wenigstens nicht allein. Dann hat sie immer noch CD. Auf den kann sie sich blind verlassen. Das ist ein ganz wunderbarer Mann. Geradlinig, zuverlässig, hilfsbereit, ehrlich ... Ich könnte mir keinen besseren Lebenspartner für meine Tochter vorstellen.“

Der Buchhalter wurde zur Blutabnahme aufgerufen.

„Ich muss gehen“, sagte er zu Dr. Kayser.

„Alles Gute, Herr Lenz.“

„Danke, Herr Doktor“, gab Hasso Lenz zurück. „Kommen Sie uns doch mal besuchen dann richten wir es so ein, dass CD auch da ist.“

Bereits am darauffolgenden Sonntag lernte Dr. Kayser den neuen Chefredakteur von „Täglich Neues“, dann im Haus von Hasso und Gaby Lenz kennen.

Der junge Mann war ihm auf Anhieb sympathisch. Schmunzelnd erzählte CD bei Kuchen und Kaffee: „Dass aus Gaby und mir ein Paar wurde, ist in meinen Augen ein großes Wunder.“

„Wieso?“, fragte Dr. Kayser.

„Wir hatten keinen allzu optimalen Start“, sagte CD Forstner. Er legte seinen Arm um Gabys Schultern und drückte sie innig an sich.

„Er wollte meinen Artikel über die ‘Engel von Grünwald’ nicht drucken“, erklärte Gaby.

„Nicht in der mir vorgelegten Form“, schränkte CD Forstner ein. „Und da war Gaby mächtig sauer auf mich.“

„Nicht mächtig.“ Gaby streichelte CDs Wange. „Aber ein wenig verstimmt war ich schon.“

„Dabei hatte ich mich schon in sie verliebt, als ich sie zum ersten Mal sah“, berichtete der junge Chefredakteur. „Es war zu befürchten, dass aus uns nie ein Paar werden würde.“

„Und dann hat es zu unser aller Freude doch mit euch geklappt“, meinte Hasso Lenz lachend.

„Noch Kuchen, Herr Doktor?“, fragte Gaby, die routinierte Hausfrau.

„Ja, bitte“, sagte Sven Kayser und hielt ihr seinen Teller hin. Sie schippte ihm mit der Tortenschaufel ein großes Stück drauf. „Vielen Dank“, sagte er.

„Schlagsahne dazu?“, fragte Gaby. „Lieber nicht“, wehrte der Allgemeinmediziner ab.

Es wurde ein angenehmer, unterhaltsamer Nachmittag. Als Dr. Kayser sich verabschiedete, sagte Hasso Lenz: „Das müssen wir unbedingt so bald wie möglich wiederholen.“

„Ich komme jederzeit sehr gerne“, gab Dr. Kayser zurück.

Lenz’ Miene verdunkelte sich etwas. „Fast hätte ich vergessen, dass ich für die nächsten zwei, zweieinhalb Monate bereits verplant bin. Zuerst die Operation. Dann der Klinikaufenthalt. Dann die Reha-Zeit.“

Dr. Kayser lächelte aufmunternd. „Sie werden sehen, diese zwei Monate werden rasend schnell vergehen.“

Sven gab Gaby die Hand und lobte noch einmal den Kuchen, den sie selbst gebacken und der ihm ganz ausgezeichnet geschmeckt hatte.

„War mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen“, sagte der Grünwalder Arzt sodann zu CD.

„Und mir war es eine Ehre“, sagte Claus-Dieter Forstner. „Man hört sehr viel Gutes über Sie. Jetzt, wo ich Sie persönlich kenne, kann ich mir vorstellen, dass das auch wirklich alles stimmt.“

Sven sagte: „Was ich Sie noch Fragen wollte: Konnten Sie die Verkaufszahlen von ‘Täglich Neues’ inzwischen ein bisschen steigern?“

CD Forstner nickte. „Um zwei Prozent.“ Er lächelte. „Das geht nicht so schnell. So ein Zeitungsvehikel bewegt sich sehr träge. Neuerungen greifen oft erst nach Monaten. Man muss Geduld haben. Und man braucht Mitarbeiter wie Gaby Lenz, sonst schafft man es nie.“

Der Arztroman Koffer Oktober 2021: Arztroman Sammelband 10 Romane

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