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Fünftes bis achtes Bändchen
XXXIX
Das Grab der la Vallière

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An diesem Abend also, berauscht durch den Wohlgeruch der Rosen, der sie umhüllte, wie jene duftende Wolle, worin Virgil seine Göttinnen verbirgt, unter diesem leuchtenden Himmel, dessen Sterne sich verliebt wie eben so viele Apollos und Daphnes zu verfolgen schienen, in dieser durch den Regen des Tages abgekühlten Atmosphäre, mit einem Worte, in dieser ersten ruhigen, heiteren, balsamischen Frühlingsnacht erschlossen sich die Herzen der zwei jungen Leute der Liebe, wie sich dem befeuchtenden Thau am Abend der Kelch der Blumen erst schloß.


Nachdem sie Mitternacht schlagen hörten, als sie die hellen Glockenklänge bis zwölf zählten, bebten sie, gaben einen Schrei von sich, wechselten einen raschen guten Abend und gingen zitternd wie Schuldige hinauf.

Nachdem sie zum zweiten Stocke gelangt waren, blieben sie stehen. Das Fenster des Bodens war offen; der Mond beleuchtete schweigsam und melancholisch das von Rosen umgebene Grab.

»Was für ein Grab ist das?« fragte Carmelite,während sie sich mit dem Ellenbogen auf das Fenstergesims stützte.

»Es ist das Grab von Mademoiselle de la Vallière,« antwortete der junge Mann, der sich neben ihr in dem engen durch die Oeffnung des Fenster gegebenen Raume auflehnte.

»Wie, das Grab von Mademoiselle de la Vallière findet sich hier?« fragte Carmelite.

»Alle diese Terrains, die Sie hier sehen,« antwortete Colombau, bildeten einst den Garten eines dem Orden, dessen poetischen Namen Sie führen, gehörenden Klosters; mitten in diesem Garten war eine Kirche, nach den alten lutecischen Sagen auf den Ruinen eines Tempels der Ceres erbaut; man kennt nicht genau die Epoche der Stiftung dieser Kapelle; nur glaubt man, sie datiere aus der Zeit der Regierung von Robert dem Frommen; gewiß ist, daß sie schon am Ende des zehnten Jahrhunderts Benedictiner-Mönche der Abtei von Marmoutier inne hatten, welche sie als Priorei bis zum Jahre 1604 besaßen, wo sie den Carmeliterinnen von der Reform der heiligen Therese abgetreten wurde. – Catharina von Orleans, Herzogin von Longueville, erhielt, angetrieben von einigen Devoten, die ihr den Titel Stifterin anboten, vom König, durch die Unterstützung von Maria von Medici, alle für die Gründung dieser Anstalt nötigen Vollmachten. Mit der Erlaubniß von König Heinrich IV. und dem Gutheißen von Papst Clemens VIII. ließ man von Avila nach Paris sechs Cameliterinnen kommen, welche durch die seraphische Heilige Therese de Cepedes formiert worden waren. Diese sechs Nonnen waren die ersten ihres Ordens in Frankreich; sie bewohnten das Kloster, welches hier war und nicht mehr existiert; beteten, sangen, starben in dieser Kirche, von der nur noch das Grab übrig ist, nach dessen Namen Sie fragen.«

»Oh! wie interessant ist das!« rief Carmelite in ihrem Erstaunen über die Offenbarung dieser Geheimnisse der ewigen Natur und der ephemeren Vergangenheit. »Und weiß man, wie die sechs Nonnen hießen?«

»Ich weiß es,« erwiderte lächelnd der junge Bretagner; »denn ich bin der Mann der Legenden. Sie hießen Anna von Jesus, Anna von St. Bartholomäus, Isabella von den Engeln, Beatrix von der Empfängniß, Isabella von St. Paul und Eleonora von St. Bernhard. Die Herzogin non Longueville ging ihnen entgegen und wollte, daß ihr Einzug in die Priorei durch ein Fest gefeiert werde.—

Alles dies war nicht so interessant, als Carmelite sagte und Colombau es zugab; doch die armen Kinder belogen einander, denn sie wollten nur einen Vorwand finden, um sich nicht zu verlassen. Alles war gut in diesem Falle; das mystische Gespräch nahm auch seinen Fortgang.

»Oh! wie gern hätte ich ein Fest von jener Zeit sehen mögen!« sagte Carmelite.

»Wohl, mein Fräulein, hören Sie,« erwiderte Colombau: »bleiben, Sie wo Sie sind; schließen Sie,die Augen, setzen Sie die Einbildungskraft an die Stelle des Gesichtes, stellen Sie sich vor, Sie haben zu Ihrer Linken ein düsteres Kloster mit hohen Mauern; dort, Ihnen gegenüber, die Kirche, – und warten Sie . . . «

Der junge Mann ging rasch in sein Zimmer.

»Wohin gehen Sie?« fragte Carmelite.

»Ich will ein Buch holen,« rief der junge Mann aus dem Innern seiner Wohnung.

»Und er kam nach fünf Minuten, ein Buch in der Hand haltend zurück.

»Schließen Sie nun die Augen,« sagte er.

»Sie sind geschlossen.«

»Sehen Sie das Kloster links?«

»Ja.«

»Sehen Sie die Kirche Ihnen gegenüber?«

»Ja.«

Colombau öffnete das Buch.

Der Mond glänzte strahlend in seinem Zenith und warf auf diese ganze ruhige, stille Natur ein so reines Licht, daß Colombau wie am hellen Tage lesen konnte.

Er las.

›Am Mittwoch dem 24. August, am Tage des heiligen Bartholomäus, wurde in Paris eine neue und feierliche Procession den Schwestern-Cameliterinnen gemacht, welche an diesem Tage von ihrem Hause Besitz ergriffen; das Volk strömte in großer Menge herbei als wollte es Ablaß gewinnen; die Nonnen gingen in schöner Ordnung, angeführt vom Doctor Duval, der ihnen, einen Stab in der Hand haltend, als Pedell diente und eine gewaltige Aehnlichkeit mit einem Wehrwolf hatte.

›Doch das Unglück wollte, daß dieses große und heilige Mysterium durch zwei Geigen, welche eine Bergamasque zu spielen anfingen, gestört und unterbrochen wurde; was diese armen Leute vertrieb und sie veranlaßte, sich ganz erschrocken mit ihrem Anführer, dem Wehrwolf, in ihre Kirche zurückzuziehen; sobald sie hier, als an einem Orte der Freiheit und Sicherheit, angelangt waren, begannen sie das Te Deum laudamus zu singen.«

»Haben Sie gesehen?« fragte Colombau.

»Ja, doch etwas Anderes als das, was ich zusehen hoffte,« erwiderte lächelnd Carmelite.

»Man sieht nicht immer, was man zu sehen glaubt, wenn man die Augen offen hat, geschweige denn, wenn man sie geschlossen hat.«

»Und in dieses Kloster zog sich Mademoiselle de la Vallière zurück?«

»In dieses Kloster, wo sie sechsunddreißig Jahre unter fortwährenden Uebungen einer immer mehr erbaulichen Frömmigkeit zubrachte und am 6. Juni des Jahres 1710 starb.«

»Und hier, in diesem Grabe,« fragte das Mädchen, »ruht der Leib der armen Herzogin?«

»Dieses behaupten hieße viel sagen.«

»Sie ist also ausgegraben worden?«

»Im Jahre 1790 hob ein Dekret der Nationalversammlung das Kloster auf; man brach die Kirche ab . . . Wer weiß, was aus dem Leibe der armen Sünderin geworden ist, welche Le Brun unter den Zügen der heiligen Magdalena dargestellt hatte. Und dennoch, wie ich Ihnen, die Sie sich mehr als hundert Jahre nach ihrem Tode um sie bekümmern, gesagt habe, dennoch behauptet die Tradition, er sei verschont worden, und ruhe immer noch in der Gruft unter dieser kleinen Kapelle.«

»Und,« fragte Carmelite mit dem Zögern der Neugierde, welche getäuscht zu werden befürchtet, »man kann ohne Zweifel nicht hineinkommen?«

»Ich bitte um Verzeihung, mein Fräulein»erwiderte Colombau, »man kommt nicht nur hinein: man wohnt darin.«

»Und welcher Profane kann in diesem geheiligten Ruheorte wohnen?«

»Der Gärtner, mein Fräulein; derjenige, welcher alle die schönen Rosen kultiviert, deren Wohlgerüche wir in diesem Augenblicke einathmen.«

»Oh! wie gern möchte ich diese Kapelle besuchen!« rief Carmelite.

»Nichts kann leichter sein.«

»Wie ist es zu machen?«

»Man braucht nur den Gärtner um die Erlaubniß zu bitten.«

»Wenn er sie mir aber verweigert?«

»Weigert er sich, Sie das Grab sehen zu lassen, so bitten Sie ihn, seine Rosen sehen zu dürfen, und aus Liebe für seine Rosen wird er Ihnen erlauben, das Grab zu sehen.«

»Diese Rosen gehören also ihm?«

»Er ist der privilegierte Besitzer derselben.«

»Und was kann er mit so vielen Rosen machen?«

»Ei! er verkauft sie,« erwiderte der junge Bretagner.

»Oh! der abscheuliche Mensch!« versetzte Carmelite mit einem ganz kindischen Vorwurf; »diese schönen Rosen verkaufen! Ich glaubte, er kultiviere sie aus Religion oder wenigstens zu seinem Vergnügen!«

»Er verkauft sie . . . Und schauen Sie! von hieraus sehen Sie unter meinem Fenster drei Rosenstöcke, die er kürzlich an mich verkauft hat.«

Carmelite neigte sich auf die Seite, und ihre schönen« flatternden Haare streichen das Gesicht des jungen Mannes, der einen Schauer seinen ganzen Leib durchlaufen fühlte.

Sie fühlte zu gleicher Zeit den-Hauch von Colombau durch ihre Haare ziehen, denn sie wich rasch und ganz erröthend zurück.

»Oh!« sagte sie unklug, »wie gern möchte ich einen von den Rosenstöcken haben, die diese Kapelle umgeben!«

»Werden Sie mir erlauben, Ihnen einen von den meinigen anzubieten?« versetzte hastig Colombau.

»Oh! ich danke, mein Herr,« erwiderte Carmelite, welche nun ihre Unbesonnenheit wahrnahm; »ich möchte einen haben, doch von meinen Händen auf dieser Erde gezogen, wo Schwester Louise von der Barmherzigkeit gelebt und wo ihr Körper geruht hat, vielleicht jetzt noch ruht.«

»Warum gehen Sie nicht morgen schon dahin?«

»Ich hätte nie den Muth, allein zu gehen.«

»Ich biete Ihnen weinen Arm an, wenn Sie ihn annehmen wollen.«

Carmelite blieb einen Augenblick verlegen; endlich aber machte sie eine Anstrengung und antwortete:

»Hören Sie, Herr Colombau, ich hege eine tiefe Achtung und eine große Dankbarkeit für Sie. doch ginge ich an Ihrem Arme am hellen Tage aus, so würden alle Basen des Quartiers an einer solchen Unschicklichkeit ein Aergerniß nehmen.«

»So gehen wir am Abend dahin.«

»Kann man am Abend gehen?«

»Warum nicht?«

»Mir scheint, der Gärtner müsse sich zu gleicher Zeit mit seinen Blumen schlafen legen, nur zu derselben Zeit wie sie aufzustehen.«

»Ich weiß nicht, um welche Stunde er sich schlafen legt, doch ich weiß, daß er lange vor ihnen aufsteht.«

»Woher wissen Sie das?«

»Zuweilen, bei Nacht, wenn ich nicht schlafe . . . (die Stimme von Colombau zitterte leicht, als er diese Worte sprach), stelle ich mich ans Fenster und erblicke ihn mit einer Laterne in der Hand im Garten umhertrabend . . . Sehen Sie, mein Fräulein, das Irrlicht, das durch den Garten läuft, ist er es nicht?«

»Wohin läuft er so?« fragte das Mädchen.

»Wahrscheinlich einer Katze nach.«

»Doch wenn er aufsteht,« sagte Carmelite lächelnd, »so muß es, obgleich sehr frühzeitig für ihn, für uns sehr spät sein.«

»Spät?« versetzte Colombau.

»Ja . . . Wie viel Uhr mag es sein?«

»Ungefähr zwei Uhr,« antwortete Colombau mit einem gewissen Zögern.

»Oh! nie bin ich so spät zu Bette gegangen!« rief das Mädchen die Hände zum Himmel erhebend. »Morgens um zwei Uhr, mein Gott! Oh! Geschwinde, gute Nacht, Herr Colombau! . . . Ich danke Ihnen für die lehrreichen Stunden, die Sie mich haben zubringen lassen, und an einem Abend,« fügte sie leise bei, an einem Abend, wenn alle Nachbarn zu Bette gegangen sind, werde ich Sie um Ihren Arm bitten, um einen Rosenstock auszugraben.«

»Wir-werden nie eine schönere Nacht finden, als diese, mein Fräulein, sagte der junge Mann, der sich anstrengte, um nicht beim Sprechen zu zittern.

»Oh! wenn ich glaubte, ich werde nicht gesehen,« erwiderte offen und treuherzig das Mädchen, »ich würde sogleich gehen.«

»Von wem sollen Sie zu dieser Stunde gesehen werden?«

»Ei! einmal von der Portière.«

»Nein, ich habe ein Mittel, um die Thüre zu öffnen, ohne sie aufzuwecken.«

»Wie! Sie wollen mit einem Dieterich öffnen?«

»Oh nein! mit einem Schlüssel, den ich habe machen lassen. Ich komme zuweilen vom Lesecabinet nach Mitternacht nach Hause, und da die Portière kränklich ist, so war es mir ein Bedenken, sie aufzuwecken.«

»Nun, wenn es sich so verhält, so gehen wir sogleich; ich glaube auch, ich möchte mich immerhin zu Bette legen, ich würde an meinen Rosenstock denkend, nicht einschlafen.«

War es wirklich Dein Rosenstock, was Dich einzuschlafen verhindert hätte, Carmelite?

Nein.

Doch Du glaubtest es, armes Kind, unschuldige Jungfrau, und gerade Deine Unschuld war es, was Dich zu diesem nächtlichen Ausfluge am Arme den jungen Mannes, der so unschuldig als Du, antrieb.

Carmelite setzte ein Häubchen auf und warf ein Halstuch auf ihre Schultern; der junge Mann nahm seinen Hut, und Beide stiegen mit kleinen Schritten die Treppe hinab: sie gingen sehr sachte, und dennoch machten sie noch genug Geräusch, um die Vögel aufzuwecken, die in den Syringen schliefen, und als diese Vögel sie vorübergehen hörten und den schönen Mond sahen fingen sie an zu singen, glaubten sie nun, es erscheine die Morgenröthe, oder wollten sie Theil nehmen an dem nächtlichen Feste, das der Frühling und die Natur den zwei jungen Leuten gaben.

Nachdem sie die Rue Saint-Jacques und die Rue du Val-de-Grace durchschritten hatten, gelangten sie in die Rue du d’Enser und zu der großen hölzernen Gitterthüre, welche als Eingang für den ehemaligen Garten der Cameliterinnen diente.

Sie klingelten.

Es war sehr früh oder sehr spät, um zu klingeln; der Gärtner zögerte auch einen Augenblick.

Doch auf den zweiten Ruf der Klingel sah man den Mann und die Laterne sich bewegen; Beide näherten sich; die Laterne erhob sich zur Höhe der Gesichter der zwei Besuche, und der Gärtner erkannte den jungen. Mann, den er alle Tage an seinem Fenster sah, und dessen wohlklingende Stimme er zuweilen, unter seinen Rosensträuchern ausgestreckt, begleitet von den Tönen des Klaviers, hörte.

Der Gärtner öffnete die Thüre und führte diesen zweiten Adam und diese neue Eva in sein Paradies ein.

Das war wie gesagt, eine ungeheure Pflanzschule, wo man nur Rosen kultivierte.

Nichte vermag diesen unendlich süße Gefühl, dieses Gefühl frischer Berauschung auszudrücken, das die zwei jungen Leute erfaßte, als sie in den Rosenharem eindrangen, dessen Sultan, eine Laterne in der Hand, die harmonischen Namen nannte, welche in ihren Ohren klangen wie den Gesängen der Vögel entschlüpfte Noten.

So Arm in Arm und auf die Benennung der Rosen horchend, gelangten sie vor das Grab oder die Kapelle der Schwester Louise von der Barmherzigkeit.

Carmelite zögerte, einzutreten, an die Einladung von Colombau entschloß sie sich.

Doch fast in demselben Augenblicke ging sie mit einer Art von Schrecken wieder heraus, als sie an den Wänden angelehnt oder aufgehängt, – statt religiöser Embleme, die sie zu finden erwartete, – Schaufeln, Spaten, Gießkannen, Schiebkarren und all das Geräthe sah, dessen sich der Gärtner bediente.

Das Mädchen machte nun neugierig die Runde um das Grab.

Sechs bis acht Fuß hohe Rosenstöcke umgaben es einförmig.

»Was für herrliche Rosenstöcke sind das?« fragte Carmelite.

»Das sind Alexandrien Rosen mit weißen Blüthen,« antwortete der Gärtner; »sie kommen vom Süden Europas oder von den Küsten der Barbarei; aus ihren Blumen macht man die Rosenessenz.

»Wollen Sie einen solchen Stock an mich verkaufen?«

»Welchen?« fragte der Gärtner.

»Diesen,« erwiderte Carmelite.

Und sie deutete auf den, welcher am nächsten beim Grabe erschloß.

Der Gärtner trat in die Kapelle ein und nahm einen Spaten.

Eine Nachtigall sang zwanzig Schritte von da ihr verliebtestes Lied.

Der Mond war nicht mehr der Mond: es war die Phöbe der Griechen, welche verliebt auf die Erde schaute, ob sie den Schatten von Endymion nicht wiedersehe.

Die Nachtluft so sanft, daß sie ein vom Munde der Natur gegebene Kuß zu sein schien, zog durch die Haare der jungen Leute.

Es war in der That eine Scene voll Farbe und Poesie, dieses große Mädchen in Trauerkleidern, dieser schwarz gekleidete, blonde junge Mann, und dieser Gärtner, der die Erde zu dieser Stunde der Nacht, bei dieser kühlen Luft, beim Mondscheine, beim Gesange der Nachtigall ausgrub. Jeder Athem von ihnen schien auch zu sagen: »Oh! welch ein guten Ding ist das Leben! Dank Dir, o Herr, daß Du es uns zu gleicher Zeit gegeben!«

»Ach!«

Der erste Spatenstoß den Gärtners wiederhallte schmerzlich im Herzen der beiden jungen Leute; es schien ihnen, diese Erde aufwühlen, in der der Leib der frommen Geliebten jenes königlichen Egoisten ruhte, den man Ludwig XIV. Nannte, heiße etwas wie eine Ruchlosigkeit begehen.

Sie verließen die Pflanzschule, ihren Rosenstock mitnehmend, doch mit einer Angst, der der Kinder ähnlich, welche eine Rose auf einem Kirchhofe gepflückt haben.

Sobald sie aus dem Garten waren, vergaßen sie diese traurigen Gedanken, und einen letzten Blick auf die Pflanzschule werfend, die ihnen nur noch eine Art Wolke von Wohlgerüchen zusandte, die Sterne anschauend und alle Auströmungen des Lebens, die sich um sie her erhoben, so zu sagen, einsaugend, dankten sie der Vorsehung für alle Wohlthaten, mit denen sie dieselbe in dieser unbeschreiblichen Frühlingsnacht überhäuft hatte!

Die Mohicaner von Paris

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