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1.3.1 Kultur-Ebenen-Modell
ОглавлениеEines der bekanntesten Modelle ist das Kultur-Ebenen-Modell von Edgar Schein. Nach Schein bewegt sich die Unternehmenskultur auf drei sich gegenseitig beeinflussenden Ebenen.
Kultur-Ebenen-Modell von Schein
„Kultur-Ebenen-Modell“ von Schein
Modellebenen
Obere Ebene
Auf der oberen Ebene, quasi an der Oberfläche, befinden sich die wahrnehmbaren Erscheinungen der Unternehmenskultur. Sie gliedern sich in materielle und immaterielle Komponenten. Zu den materiellen Komponenten zählen z. B. die Architektur, die verwendete Technologie oder die Kleiderordnung. „Diese Objekte sind erste Indikatoren für Unternehmenskultur. Ihre kulturelle Bedeutung ergibt sich aber erst durch die Interpretation der Mitarbeiter.“ [12] Zu den immateriellen Komponenten gehören beispielsweise das Kommunikationsverhalten, Geschichten oder Rituale.
Mittlere Ebene
Die mittlere Ebene ist die Ebene der Werte und Normen. Sie ist teilweise bewusst, teils auch unbewusst. Sie ist meist nur über gezeigtes Verhalten erkennbar.
Untere Ebene
Die Grundannahmen und Überzeugungen bilden die untere Ebene des Modells. Es handelt sich hierbei um die Einstellungen, die als selbstverständlich gelten und so tief in den Betriebsmitgliedern verwurzelt sind, dass sie von diesen nicht bewusst wahrgenommen werden. Beispiele sind die Grundeinstellungen zu Arbeit, dem Menschen, der Umwelt oder Führung.
Nach Schein kann eine Unternehmenskultur verändert werden. Dies geschieht jedoch nicht kurzfristig und bedingt eine Berücksichtigung aller Ebenen.
So kann zwar auf der oberen Ebene durch die Formulierung eines Leitbilds versucht werden, im Betrieb einheitliche Höflichkeitsformen zu etablieren – solange die Höflichkeit jedoch nicht als Wert akzeptiert (mittlere Ebene) und von den Betriebsmitgliedern verinnerlicht (untere Ebene) worden ist, werden sich die gewünschten Verhaltensweisen nicht dauerhaft und einheitlich durchsetzen. [13]