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2.1.5 Kennzahlenmethode
ОглавлениеKennzahlenmethode
Ein weiteres Beispiel für eine Bedarfsprognose ist die Kennzahlenmethode.
Die Kennzahlenmethode setzt eine erkennbare Beziehung zwischen dem Personalbedarf und einer bestimmten Bezugsgröße voraus. Beispiele für solche Bezugsgrößen sind
• der Umsatz pro Mitarbeiter,
• die Anzahl der Kunden pro Mitarbeiter,
• die Anzahl der Aufträge pro Mitarbeiter,
• die Arbeitsproduktivität.
Hilfreich können auch Kennzahlen zur Arbeitskräftestruktur sein. Hier werden einzelne Personalgruppen zueinander ins Verhältnis gesetzt. Beispielsweise wird von einer bestimmten Anzahl an Facharbeitern auf die erforderliche Anzahl an Hilfsarbeitern geschlossen. Oder die Anzahl von Mitarbeitern gibt vor, wie viele Führungskräfte benötigt werden. [38]
Die Kennzahlen stammen aus Vergangenheitswerten des Unternehmens oder können auch aus Betriebsvergleichen abgeleitet sein. Zukünftige Leistungsveränderungen durch Rationalisierungen oder veränderte Produktionsverfahren müssen explizit berücksichtigt werden.
Beispiel
Fallbeispiel
Fabian Groß erzielt mit seinem Handwerksbetrieb im Moment (t0) einen Jahresumsatz von 1.500.000,– €. Der durchschnittliche Umsatz seiner 15 Mitarbeiter beträgt jeweils 100.000,– €.
In drei Jahren (t1) will Fabian Groß die Zwei-Millionen-Euro-Marke knacken. Er geht bis dahin von einer jährlichen Umsatzsteigerung seiner Mitarbeiter um 5 % aus.
Wie groß ist sein Bruttopersonalbedarf in drei Jahren?
Lösung:
Der Bruttopersonalbedarf errechnet sich nach der Kennzahlenmethode:
Bruttopersonalbedarf | = | geplanter Umsatz |
geplanter Umsatz pro Mitarbeiter |
Ausgangsdaten t0:
• | Umsatz | 1.500.000,– € |
• | Mitarbeiter | 15 |
• | Umsatz pro Mitarbeiter | 100.000,– € |
Prognose für t1:
• | Umsatz | 2.000.000,– € |
• | Umsatzsteigerung pro Mitarbeiter jährlich | 5 % |
• | Umsatz pro Mitarbeiter in t1: 1,053× 100.000,– € | = 115.762,50 € |
Bruttopersonalbedarf
2.000.000,– € | = | 17,28 |
115.762,50 € |
Der Bruttopersonalbedarf von Fabian Groß beträgt 17 Mitarbeiter.