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Dreiundzwanzigster Januar

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Es war einmal ein Tag im Januar. Genauer gesagt, war es der dreiundzwanzigste. Es war ein Wintertag. Draußen lag Schnee. Überall. In der Stadt und auf dem Land lag der Schnee. Da das Thermometer Minusgrade anzeigte, sollte der Schnee auch nicht tauen. Zu mindestens nicht in den nächsten Tagen sollte der Schnee tauen. Der Schnee, der in den letzten Tagen fiel, blieb liegen. Überall. Auch vor dem Haus, wo Leon wohnte, blieb der Schnee liegen.

Leon wohnte in einem Neubaugebiet. Dort gab es nur Einfamilienhäuser und Zweifamilienhäuser. Leon wohnte in einem Einfamilienhaus, welches einen Garten und einen Vorgarten besaß. Neben dem Haus stand direkt eine große Garage. In dieser Garage hatten nicht nur zwei Autos Platz, sondern auch drei Fahrräder. Ein Fahrrad gehörte Leon, eines war für seine Mutter und das dritte für seinen Vater.

Vor allem jetzt in der Winterzeit wurde der Platz in der Garage benötigt. Mit Fahrrad fuhr zu dieser Zeit keiner von Leons Familie. Wenn Leon zur Schule musste, nahm er den Bus. Wenn seine Eltern arbeiten mussten, fuhren sie mit dem Auto.

Die Autos standen jede Nacht in der Garage. Weder Leons Vater noch Leons Mutter hatten Lust, jeden Tag das Auto vom Schnee zu befreien. Dass es schneite, mochten Leons Eltern nicht so sehr. Leon hingegen liebte den Schnee. Er konnte nicht genug bekommen.

In der Schule gab es jeden Tag eine Schneeballschlacht. Manche waren von den Lehrern erlaubt, die meisten nicht. Ab und an wurde in Sport eine Schneeballschlacht veranstaltet. Von der Sportlehrerin erlaubt. Natürlich gab es Regeln. Die Schneebälle mussten aus lockerem Schnee bestehen, kein Schüler durfte diese so fest pressen, wie es nur ging. An diesen Bällen hätte sich ein Schüler verletzten können. So war es auch nicht erlaubt, ins Gesicht zu zielen.

Es gab natürlich immer wieder Schüler, die sich nicht an den Regeln hielten. Diese durften beim nächsten Mal nicht mehr an der erlaubten Schneeballschlacht teilnehmen. Diese mussten im besten Fall zu gucken. Gab es genügend Regelbrecher, so durften diese in der Sporthalle Sport treiben. Diese Schüler durften dann an den verschieden Geräten turnen, während die anderen Schüler draußen ihren Spaß hatten.

Es gab natürlich Regelbrecher, die schlau sein wollten. Sie sagten, sie hätten das Sportzeug vergessen. So könnten sie leider kein Sport in der Turnhalle treiben, doch die Sportlehrer und Sportlehrerinnen durchschauten den Plan. Für vergessenes Sportzeug gab es jeweils einen Strich. Hatte ein Schüler drei Striche, gab es eine Sechs und die Anzahl der Striche wurde auf Null gesetzt. Die Zählung konnte von vorne beginnen.

Die Strichregel galt natürlich nicht nur im Winter. Sie galt auch nicht nur für die Regelbrecher. Die Strichregel galt für alle Schülerinnen und Schüler, die am Sportunterricht teilnehmen mussten. Wer eine Sportbefreiung hatte, brauchte sein Sportzeug nicht mitbringen. Dann gab es natürlich keinen Strich.

Die erlaubte Schneeballschlacht gab es nicht immer. Sie wurde nicht jeden Tag durchgeführt. Die Sportlehrerin - oder der Sportlehrer - entschieden selber, wann sie Lust hatten, eine Schneeballschlacht zu beaufsichtigen. Im Sportunterricht gab es immer wieder Zeit, wo nur gespielt wurde. Fußball, Handball, Völkerball. Jetzt im Winter mit Schnee gab es zu diesen Zeiten oft eine Schneeballschlacht. In solchen Zeiten blieben die Sportsachen im Winter auch einige Male in der Tasche. Die Rucksäcke wurden in der Umkleidekabine verstaut, die Umkleidekabine abgeschlossen und dann ging es auf den Sportplatz. Dort fand die erlaubte Schneeballschlacht statt. Da es nachts immer schneite, ging den Schülern nie der Schnee aus.

Nur eines konnte die Schüler stoppen. Es war das Ende der Schulstunde. Dann ging es in die Umkleidekabine, die eigenen Sachen wurden genommen und es ging wieder ins Schulgebäude. Dort, wo Mathematik, Deutsch, Englisch oder ein anderes Fach gelehrt wurde.

Erzählen-AG: 366 Kindergeschichten

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