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Siebter Februar

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Es war einmal ein kleines Mädchen. Dieses Mädchen hatte blondes Haar und wurde Stella genannt. Stella mochte Tiere sehr. Mindestens zweimal pro Jahr ging es deswegen in den Zoo. Stella hätte es sich gewünscht, noch öfter in den Zoo zu gehen. Doch ihre Eltern wollten und konnten nicht.

Jeder Zoobesuch kostet Geld. Nicht nur der Eintritt kostete Geld, sondern auch die Fahrt dorthin. Eine Möglichkeit, zum Zoo zu fahren, war das eigene Auto zu nehmen. Es waren einige Kilometer übers Land, über die Autobahn und durch die Stadt. Die Fahrt kostete immer etwas. Benzin musste bezahlt werden. Da Stellas Eltern noch ein altes Auto hatten, verbrauchten das Auto viel Benzin. Eltern, die ein neues Auto hatten, besaßen benzinsparende Autos. Doch ein neues Auto konnten sich Stellas Eltern nicht leisten.

Eine andere Möglichkeit war es, die Bahn zu nehmen. Pro Zoobesuch hätten sie knapp dreißig Euro ausgeben müssen. Vierzehn Euro für jeden. Da Stella noch nicht sieben Jahre alt war, fuhr sie noch kostenlos mit. Doch Stella sollte einmal sieben Jahre alt werden. Dann hätte ihre Zugmitfahrt acht Euro gekostet. Zusammen wären das sechsunddreißig Euro gewesen. Nur für die Zugfahrt. Zugfahren war teurer als das Auto zu nehmen. Dafür konnte sich Stellas Vater im Zug ausruhen. Er musste nicht das Auto lenken. Über die Autobahn fahren, sich durch die Stadt quälen.

Doch bis zum Zoo zu kommen, war das eine. In den Zoo wollten Stella und ihre Eltern ja auch noch. Dies kostete für die Erwachsenen jeweils zwanzig Euro. Für Kinder zehn Euro. Kinder, die noch nicht fünf Jahre alt waren, kamen kostenlos in den Zoo. Stellas Eltern hätten pro Zoobesuch also fünfzig bis siebzig Euro bezahlt, sofern sie mit dem Zug anreisten.

Dies zwölfmal im Jahr zu bezahlen, war fast unmöglich. Zu mindestens für Stellas Eltern. Stellas Eltern verdienten nicht so gut. Sie arbeiteten jeweils vierzig Stunden pro Woche. Doch am Ende des Monats blieb nicht so viel übrig. Andere Arbeitet wurden besser bezahlt. Andernorts gab es höhere Löhne. Ihre Arbeitgeber wollten sparen und so mussten auch Stellas Eltern sparen. Es ging nur zweimal im Jahr in den Zoo.

Stella sah sich dann immer alle Tiere an. Affen und Zebras. Bären und Wiesel. Elefanten und Vögel. Fische und Löwen. Nilpferde und Pinguine. Meist blieb Stella mindestens zehn Minuten, ehe es zum nächsten Tier gehen durfte. Stella beobachtete die Tiere ganz genau. Bei den Affen machte sie Grimassen. Sie drehte den Kopf zur Seite. Einige Affen machten ihr nach. Das fand Stella lustig. Dort blieb sie meist länger.

Jedes Mal, wenn der Zoo besucht wurde, ging es auch in den Streichelzoo. Dort blieb Stella in der Regel immer eine halbe Stunde. Sie streichelte jede einzelne Ziege. Meist gelang es ihr. An manchen Tagen aber nicht. Einige Ziegen wollten sich nicht streicheln lassen und rannten weg. Stella versuchte ihnen nachzurennen, doch es gelang ihr selten.

Da der Zoobesuch Eintritt kostete und Stellas Eltern davon nichts vergeuden wollten, ging es immer früh in den Zoo. Zuhause wurde nur kurz gefrühstückt. Dann wurde etwas Essen eingepackt, dass meist im Zug gegessen wurde. Einiges wurde auf der Hinfahrt gehessen, das andere auf der Rückfahrt. Mittags wurde immer im Zoo gespeist. Es war nicht viel, es war nicht Teures. Doch es reichte, um satt zu werden.

Am späten Nachmittag ging es dann nach Hause. Während der Zugfahrt wurde meistens gegessen. So kam der Zeitplan des Tages nicht durcheinander. Spätestens um halb Neun abends ging Stella ins Bett. Dann konnte sie von den Zootieren träumen. Und wenn Stella nicht gestorben ist, dann liebt sie noch immer Tiere und geht weiterhin gerne in den Zoo.

Erzählen-AG: 366 Kindergeschichten

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