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Theodor von Mopsuestia: Das „Mysterium der Einheit“ glauben

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Anfänglich war wie in der Didaskalia (einer Art „Kirchenordnung“ der syrischen Kirche aus dem 3. Jahrhundert) der Sohn tatsächlich dem Vater untergeordnet. Es stellte sich das Problem, Christi göttliche Identität zu bestimmen. Aphrahat gelang es, dieses Problem durch die Anerkennung der Präexistenz des Sohnes zu überwinden, die sich auf den Philipperhymnus (Phil. 2) stützte und damit auf den Gedanken, dass sich ein Subjekt, hier Gott, selbst entäußern könne. Stets galt die Sorge, die göttliche und die menschliche Natur Christi zugleich zu bewahren.

Durch den Vorwurf der „Trennung der zwei Naturen“ sah sich die „antiochenische Theologie“ herausgefordert, dem Vorwurf des Adoptianismus zu begegnen. Insbesondere im westsyrischen Raum sah sich die syrische Theologie herausgefordert, den von Paul von Samosata und von Lucian von Antiochien formulierten Adoptianismus zu überwinden und musste Wege finden, ihre Art des Christentums unter Berücksichtigung der nicaenischen Beschlüsse zu formulieren. Es genügte nicht mehr auf der Grundlage der ersten „Quellen“ wie der Didaskalia, der Apostelgeschichte des Thomas, den „Oden Salomos“ oder anderen apokalyptischen Schriften zu sagen, der Mensch Jesus sei bei seiner Taufe durch Gottes Geist adoptiert und in die Lage versetzt worden, Gottes Willen zu tun. Die Einheit von göttlicher und menschlicher Natur konnte eine reine Bewährungstheologie (wer den Willen Gottes tut und sich bewährt, erlangt das Heil, wird sozusagen von Gott wie Jesus adoptiert) nicht tiefgründig genug aussagen.

Religion fällt nicht vom Himmel

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