Читать книгу Heilen mit Pflanzenessenzen - eBook - Bruno Vonarburg - Страница 14

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SCHLAFLOSIGKEIT,

EINSCHLAFSTÖRUNGEN,

NÄCHTLICHES ERWACHEN

(Parasomnie)

Rund ein Drittel des Lebens verbringt der Mensch im Schlaf und sogar mehr als die Hälfte seiner Jugendjahre. Ein 60-Jähriger hat in seinem Leben bis zu 20 Jahre geschlafen und davon bis zu 5 Jahre mit Träumen verbracht.

Wer hin und wieder schlecht einschläft oder ab und zu aus dem Schlaf erwacht, muss sich keine Sorgen machen. Gelegentliche Schlafschwierigkeiten sind kein Grund zur Panik; auch kurzfristige Schlafunterbrechungen sind normal. Wiederholen sich diese Störungen jedoch Nacht für Nacht, mehr als 3-mal wöchentlich und über einen Zeitraum von mindestens 1 Monat, handelt es sich um eine chronische Schlafstörung. 10 Prozent der Menschen leiden darunter.

BESCHWERDEBILD

Gemäß einer internationalen Klassifikation sind über 80 verschiedene Wach-Schlaf-Störungen bekannt, die allgemein als Parasomnie zusammengefasst werden. Verzögertes Einschlafen ist die am weitesten verbreitete Form. Mehr als 60 Prozent der Bevölkerung, mitunter auch junge Menschen, leiden darunter. Wiederholtes nächtliches Erwachen ist eine Störung, die bei über 40-jährigen und älteren Menschen häufig in Erscheinung tritt, ohne dass organische Ursachen vorliegen. Zu kurzer Schlaf bedeutet, dass man am Abend schnell einschläft, aber nach kurzer Zeit (1 bis 3 Stunden) wieder erwacht und wach bleibt. Zu leichter Schlaf ist eine zu geringe Schlaftiefe. Die Betroffenen glauben, dass sie die ganze Nacht wach waren; in Wirklichkeit war aber ihr Schlaf zu oberflächlich und es fehlten die Tiefschlafphasen.

Wie viel Schlaf braucht der Mensch? In der richtigen Dosis ist der Schlaf wertvoll für die Regeneration von Körper, Geist und Seele. Nicht alle Menschen haben aber das gleiche Schlafbedürfnis. Manche verhalten sich wie Lerchen, gehen früh zu Bett und schlüpfen morgens ebenso früh aus den Federn. Andere sind Nachtschwärmer und gleichen Eulen, die spät zu Bett gehen und spät aufstehen.

Der individuelle Schlafbedarf liegt bei Erwachsenen zwischen 8 und 10 Stunden, Kurzschläfer kommen mit weniger Schlaf aus, und im Extremfall benötigen sie nicht mehr als 4 Stunden. Mit zunehmendem Alter wird der Schlaf bei den meisten Menschen leichter, und das Pensum reduziert sich allgemein auf rund 6 Stunden.

Paracelsus vertrat die Meinung, man solle nicht zu viel und nicht zu wenig schlafen und sich nach der natürlichen Ordnung richten. Nicht nur ein Zuwenig, sondern auch ein Zuviel an Schlaf kann tatsächlich nachteilig sein. Zu langes Schlummern ist für Herz- und Lungenkranke problematisch. Im Schlaf reduzieren sich Kreislauf, vegetatives Nervensystem und Hormonproduktion, wodurch die Sauerstoffsättigung im Blut und der Blutdruck vermindert wird.

Um herauszufinden, wie viel Schlaf man benötigt, empfiehlt sich das Erstellen eines Schlaftagebuches. Man zeichnet auf, bei welcher Schlafdosis man sich am darauffolgenden Tag am wohlsten fühlt. Nach kurzer Zeit kann die individuell richtige zeitliche Struktur bestimmt werden. Diese ist nicht immer identisch mit den eigenen Erwartungen, die oft zu hoch eingeschätzt werden. Das übersteigert angesetzte Schlafvolumen führt häufig zu einem unnatürlichen Schlafzwang. Oft gilt: »Weniger ist mehr.« Nicht die Schlafdauer, sondern die Tiefschlafphasen sind für Erholung und Regeneration entscheidend.

Früher nahm man an, dass Schlafen ein passiver Dämmerzustand sei, bei dem die Hirnfunktionen herabgesetzt sind. Tatsächlich schaltet der Körper auf Sparbetrieb um. Viele wichtige Körperfunktionen werden reduziert, die Muskeln entspannen sich, die Körpertemperatur fällt, Atmung und Puls werden langsamer, und der Stresshormonpegel sinkt. Die Produktion des Schlafhormons Melatonin hingegen wird gesteigert.

In den letzten Jahrzehnten haben Mediziner im Schaflabor anhand von Hirnstrommessungen verschiedene Schlafphasen aufgezeichnet. Schlafen ist mit einem Tauchvorgang in variable Tiefen vergleichbar, wobei im Laufe der Nacht unterschiedliche Stadien erreicht werden. Beim Einschlafen besteht noch eine geringe Schlaftiefe, die sich in der ersten Hälfte der Nacht absenkt. In diesem Stadium kann sich der Körper am besten regenerieren, weshalb diese Zeitspanne als die wohltuendste eingestuft wird. In der zweiten Nachthälfte wird der Schlaf wieder oberflächlicher, was an den häufigen Lagewechslungen (bis zu 40-mal) zu erkennen ist. Mitunter gelangen die Schlafenden in die REM-Phase (englisch: rapid eye movement), die von regsamen Augenbewegungen (Zucken, Liderzittern) gekennzeichnet ist. Dieser aktive Status, bei dem allerdings die Muskelanspannung nachhaltig reduziert ist, wird als Traumschlafphase bezeichnet.

Die beiden Schlafphasen REM und Non-REM wechseln laufend ab. Ein einzelner Zyklus dauert zwischen 90 und 100 Minuten. Gegen Morgen häufen sich die REM-Phasen, in denen die Schlafenden am meisten träumen.

Bei diesem Auf und Ab wacht man mehrmals auf und schläft nach kurzer Zeit wieder ein. Erst wenn die Wachphasen 3 Minuten überdauern, kann man sich daran erinnern, ansonsten wird nichts wahrgenommen. Alle Menschen wachen während der Nacht mehrmals auf, rund 4-mal pro Stunde, ohne dass sie etwas davon bemerken. Problematisch wird es, wenn sich das Aufwachen 20- bis 70-mal wiederholt. Dies führt am darauffolgenden Tag zu massiven Einschränkungen der körperlichen Leistungsfähigkeit.

REM-Phasen werden oft von Träumen begleitet. Das Gehirn macht dann einen »Hausputz« und reinigt sich vom Gedankenmüll des vergangenen Tages. Die tausendfach gesammelten Eindrücke werden verarbeitet und sortiert. Ohne diese im Schlaf stattfindende Läuterung des Unterbewusstseins würde der Mensch infolge des angestauten Gefühls- und Gedächtnisballasts bald schlapp machen. Jeder, ob jung oder alt, träumt in der Nacht, selbst wenn er sich nicht daran erinnert. Auch Albträume sind oft nichts anderes als eine seelische und geistige Entschlackung.

URSACHEN

Schlafstörungen können unterschiedliche Ursachen haben. Sie erfordern eine sorgfältige Abklärung, denn nicht immer ist es leicht, den oder die Auslöser ausfindig zu machen. Ein wesentlicher Faktor ist in vielen Fällen die Reizüberflutung des modernen Lebensstils. Man stellte fest, dass sich mit dem beruflichen Stress in den Industrieländern die Schlafqualität um bis zu 30 Prozent verschlechterte. Wer tagsüber ständig unter Strom steht, findet abends schwer zur Ruhe, und disharmonische Nächte sind vorprogrammiert. Schuld daran sind der tägliche Leistungs- und Konkurrenzdruck, der übersteigerte Perfektionismus und die unnatürliche, erzwungene Zeitnot in allen Lebenslagen. Das Auftreten von Schlafschwierigkeiten ist nur ein Symptom, ein Signal, das vernünftigerweise nicht mit betäubenden Medikamenten, sondern durch eine Harmonisierung der ursächlichen Zusammenhänge behandelt werden muss.

»Wie der Tag, so die Nacht« ist ein Naturgesetz. Wer schlecht schläft, sollte sich bereits während des Tages für die Nacht vorbereiten, sei es durch eine aufbauende Lebensführung, ein entspanntes Umfeld oder periodische Ruhe- und Entspannungsphasen. Wer gut schlafen möchte, sollte sich vermehrt den unverfälschten Zyklen der Natur anpassen und den Tag nicht zu weit in die Nacht ausdehnen und umgekehrt. Vielfach leben wir gegen unsere biologische Uhr, was eine übersteigerte Beta-Wellen-Aktivität im Gehirn bewirkt. Dadurch sind Schlafschwierigkeiten vorprogrammiert.

Umwelteinflüsse können das Schlafverhältnis nachhaltig stören. Die Technisierung der modernen Zeit mit der steigenden Elektrifizierung und Vernetzung unserer Wohnhäuser und Arbeitsplätze ist vielerorts mit gesundheitsschädigenden Verstrahlungen verbunden: elektrostatische Aufladungen von Handy, Computer, Fernseher, aber auch Elektrosmog, verursacht durch Fußbodenheizungen, Nachtspeicheröfen, Stereoanlagen, Funkwecker, ebenso Strahlungen von Sendemasten, Funktürmen, Hochspannungsleitungen, Radarstationen, WLAN und so weiter. Grundsätzlich gehören Fernseher, Computer, Radio oder Stereoanlagen nicht ins Schlafzimmer. Von Vorteil ist es, einen Netzfreischalter im häuslichen Elektronetz einzubauen.

Auch geopathische Einflüsse (Erdstrahlen, Wasseradern, Verwerfungszonen, Gitternetzsysteme) können den Schlaf stören. Eine entsprechende Abklärung durch einen Spezialisten kann hilfreich sein.

Organische Leiden können ebenfalls die Nachtruhe erschweren: Kreislaufstörungen, Herzschwäche, Angina pectoris, Nierenfunktionsstörungen, Magen-Darm-Beschwerden, Zwerchfellbruch mit saurem Aufstoßen, Leber-Gallen-Störungen, Stuhlverstopfung, Wechseljahrbeschwerden, Schilddrüsenüberfunktion, rheumatische Prozesse in Muskeln oder Gelenken, Rückenbeschwerden, Atembeschwerden wie Asthma, Bronchitis, Stirnhöhlenkatarrh, Erkältungen, Heuschnupfen, ferner Arteriosklerose mit Durchblutungsstörungen des Gehirns oder der Extremitäten, Prostata-Hypertrophie (Vorstehervergrößerung) mit nächtlichem Harndrang, Schwitzen oder Wetterfühligkeit.

Zahlreiche Medikamente, die zur Behandlung dieser Erkrankungen eingesetzt werden, beeinträchtigen bisweilen den Stoffwechsel im Gehirn, wodurch aufputschende Nervenbotenstoffe wie Serotonin, Dopamin oder Noradrenalin ausgeschüttet werden, die sich störend auf die Nachtruhe auswirken. Dies gilt insbesondere für: Asthmamittel, Antidepressiva, Blutdruckmittel, Betablocker, Kopfschmerz- und Migränemittel, Diuretika und Cortison.

Chemische Schlafmittel bieten lediglich eine Scheinlösung, weil nicht die Grundursache der Schlaflosigkeit, sondern das Wachliegen mit Betäubungsstoffen bekämpft wird. Dieses Vorgehen gleicht einer Einheitsnarkose, wobei der langzeitige Gebrauch zur Abhängigkeit führt. Nebenwirkungen wie Mangeldurchblutung des Gehirns oder Nachlassen der Herzkraft sind nicht auszuschließen.

Vorsicht bei Apnoe, dem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom (OSAS): Hierbei handelt es sich um nächtliche Atemaussetzer (10 Sekunden bis 2 Minuten und mehr). Sie können von 10- bis über 100-mal pro Nacht auftreten. Medizinisch ist die Ursache noch nicht vollständig erforscht, allerdings können eine mögliche Bindegewebsschwäche im Atemtrakt und die veränderte Anatomie der oberen Atemwege wie eine zu große Zunge, riesige Mandeln oder ein kleines Kinn Ursache sein. Auch Übergewicht und abendlicher Alkoholkonsum sind nicht auszuschließen. Die Betroffenen (mehrheitlich Männer) klagen aufgrund des Sauerstoffmangels über intensive Tagesmüdigkeit, Zerschlagenheit und Konzentrationsstörungen. Eine ärztliche Abklärung ist erforderlich, da die Herztätigkeit negativ beeinflusst wird.

Auch Restless-Legs (RLS, rastlose Beine) sind von den üblichen Schlafbeschwerden zu differenzieren. Rund 5 Prozent der Menschen sind davon betroffen, dass vor dem Schlafengehen und danach entspannungsbehindernde Gefühlsstörungen der Extremitäten (Kribbeln, Ameisenlaufen und Bewegungsdrang, auch Schmerzen in den Beinen) in Erscheinung treten.


Der Kalifornische Mohn reguliert die »innere Uhr« bei Schlafstörungen.

HAUPTMITTEL

Kalifornischer Mohn

(Eschscholzia californica Chamisso)

Um die verstellte innere Uhr von Schlafgestörten zu regulieren, bedarf es einer konsequenten Rhythmisierung der Wach- und Ruhephasen. Unter den verfügbaren Heilpflanzen erzielt der Kalifornische Mohn hier die beste Wirkung. In ihm liegt die Kraft, sich auf die wechselnden Verhältnisse von Tag und Nacht einzustellen. Diese Befähigung präsentiert der sogenannte Goldmohn in seinem rhythmischen Verhalten gegenüber der veränderlichen Sonneneinstrahlung. Auffallend sind die kelchartig geöffneten, orangegelben Blüten, die in der ersten Helligkeit des Morgengrauens die kalifornischen Wiesen in einen goldenen Teppich verwandeln. Nur wenige Sonnenstrahlen genügen, damit sich die millionenfach verstreuten Blütenkelche innerhalb von 5 bis 10 Minuten aufschließen und sich der Strahlenquelle entgegenstrecken. Sobald aber am Tagesende die Dämmerung einbricht, zerfällt das riesige golden schimmernde Blumenfeld, weil sich die Blüten rasant schließen. Es bleibt eine fahle, graugrüne Wiese zurück.

Diese Verwandlungskünste des Kalifornischen Mohns charakterisieren die Fähigkeit, sich veränderlichen Lichtverhältnissen anzupassen. Diese Kraft vermittelt die Pflanze schlafgestörten Menschen, sie regeneriert und harmonisiert ihre innere Uhr für die Tages- und Nachtrhythmen. Nicht umsonst wird sie im Volksmund auch »Schlafmütze« genannt. Die Blüten sind vor der Entfaltung in einer länglichen Hülle eingerollt und werden von einer spitzen Kapuze überragt. Die zarte Beschaffenheit der Blütenblätter charakterisiert das empfindliche Gefühlsleben von Schlafgestörten, wobei ihre Farbkombination von Rot und Gelb die überforderten Kräfte (rot = Aktivität, Energie; gelb = Lebhaftigkeit, Regsamkeit) der Betroffenen symbolisieren.

Bei schweren Schlafstörungen kann ein kurzfristiger Schlafentzug helfen. Der Kalifornische Mohn ist die perfekte Heilpflanze, um die biologische Uhr zu regulieren, selbst für Menschen, die wegen massiver Beschwerden längere Zeit, ja sogar seit Jahren auf chemische Schlafmittel angewiesen sind. Mit Entschlossenheit und Durchhaltevermögen kann das Ziel, den natürlichen Schlafrhythmus wiederzufinden, in 7 Tagen erreicht werden.

Am Morgen steht man jeweils eine halbe Stunde früher als gewohnt auf, und am Abend begibt man sich eine halbe Stunde später zu Bett. Diese Reduktion des Schlafvolumens wird vom Montag bis Freitag beibehalten. Das chemische Schlafmittel wird von Montagabend bis Donnerstagabend wie gewohnt eingenommen. Erst am Freitagabend lässt man es weg und ersetzt es durch den Kalifornischen Mohn, wobei 5 Tropfen der Pflanzenessenz alle 30 Minuten (auch bis nach Mitternacht, einfach so lange, bis man einschläft) in wenig Wasser verdünnt eingenommen werden. Die Nacht von Freitag auf Samstagmorgen wird die schlimmste Etappe der Schlafregulierung sein, da sich möglicherweise nur wenige Stunden Schlaf einstellen. Am Samstag sollte man tagsüber durchhalten, auch wenn Müdigkeitsphasen auftreten. Bis zum Abend abwarten und zur festgesetzten Zeit eine halbe Stunde später zu Bett gehen. Wiederum werden im halbstündlichen Rhythmus 5 Tropfen Kalifornische-Mohn-Essenz eingenommen, bis man einschläft, wobei das Ein- und Durchschlafen schon leichter fallen dürfte. Am Sonntag trotz großer Ermattung wieder erst zur festgesetzten Abendzeit zubettgehen, ebenfalls mit Unterstützung von 5 Tropfen Essenz. Erfahrungsgemäß wird das Einschlafen viel leichter fallen, weil sich der Zyklus der biologischen Uhr bereits eingeprägt hat. Nachfolgend benötigt man den Kalifornischen Mohn lediglich noch einmal täglich zur abendlichen Einschlafzeremonie.

UNTERSTÜTZENDE MASSNAHMEN FÜR EINEN GUTEN SCHLAF

Als Erstes ist auf eine gute Schlafhygiene zu achten. Der Volksmund sagt: »Wie man sich bettet, so liegt man.« Frische Luft ist wichtig, das Schlafzimmer sollte vor der Nachtruhe gut gelüftet werden, eventuell bleibt nachts ein Fenster einen Spalt breit offen. Die ideale Zimmertemperatur liegt nach individueller Befindlichkeit bei 18 bis 23 Grad. Das Schlafzimmer sollte nur zum Schlafen und nicht gleichzeitig als Arbeitsraum benutzt werden.

Während der Nacht scheidet der menschliche Körper bis zu einem halben Liter Feuchtigkeit über die Lungen und die Haut aus. Der abgesonderte Schweiß sollte sich nicht in der Bettwäsche oder auf der Matratze stauen. Kleider aus Naturmaterialien und atmungsaktive Matratzen, Bettdecken, Duvets und Kissen sind zu bevorzugen. Am Morgen die Federdecken gut auslüften und die Überzüge in periodischen Abständen wechseln. Die Matratze darf weder zu hart noch zu weich sein. Nach 10 Jahren ist sie jeweils zu erneuern, da sie mittlerweile von Milben und anderen Lebewesen samt deren Exkrementen besiedelt ist.

Eine harmonische Raumgestaltung sorgt für eine angenehme Atmosphäre im Schlafzimmer. Bei der Farbgestaltung der Wände, Decken, Vorhänge, Teppiche und Bettwäsche sind sanfte Farbtöne besser geeignet. Spiegel sollten nicht direkt am Kopfende des Bettes stehen. Man achte auch auf die Ausgangstoffe der Möbel. Holz, insbesondere Arvenholz ist empfehlenswert. Materialien aus Plastik sind ungünstig, da diese Formaldehyde und andere schädliche Stoffe ausdünsten.

Die passende Gestaltung des Feierabends spielt ebenfalls eine wichtige Rolle für den gesunden Schlaf. Man sollte den Tag in aller Gemütlichkeit ausklingen lassen. Probleme und wichtige Entscheidungen werden besser nicht am Abend thematisiert. Fernsehsendungen mit problembeladenen Inhalten werden möglichst vermieden. Sie stören nicht nur das Schlafvermögen, sondern in ihrer unruhigen und belastenden Bildfolge auch die Harmonie des Innenlebens. Hingegen sind musische Betätigungen wie Zeichnen, Malen, Musizieren oder eine gute Lektüre wertvoll für die Balance der Psyche.

Diätetische Richtlinien

Am Abend sollten nur leicht verdauliche und nicht blähende Speisen verzehrt werden, möglichst vor 19 Uhr oder mindestens 4 Stunden vor dem Schlafengehen. Appetitzügler, Colagetränke und Kaffee sind nicht geeignet. Ein Glas Rotwein (kein Weißwein) oder ein Bier am Abend schadet nicht. Die Trinkflüssigkeit abends etwas reduzieren, damit man nicht infolge des Harndrangs aus dem Schlaf gerissen wird. Beruhigend wirkt eine Tasse Orangenblütentee etwa eine halbe Stunde vor dem Schlafen. Ein Knäckebrot oder Trockenpflaumen als Betthupferl vor dem Schlafengehen oder beim Erwachen in der Nacht sind erlaubt. Jedoch keine größeren Mahlzeiten, damit sich der Körper nicht daran gewöhnt.

Darmsanierung: Darm und Darmimmunsystem nehmen in Bezug auf Infektabwehr und Gesundheit eine zentrale Rolle ein. Ausgewählte Bakterienstämme aus Omni-Biotic Stress Repair (Beloga/Allergosan) sind nicht nur in der Lage, die Darmgesundheit positiv zu unterstützen, sondern auch Ruhe und allgemeines Wohlbefinden zu steigern.

Wichtige Regeln für guten Schlaf

Wer unter Schlafstörungen leidet, sollte immer zu einer festgesetzten Zeit (30 Minuten Abweichung sind in Ordnung) ins Bett gehen oder sobald sich am vorgerückten Abend die erste Ermüdungsphase einstellt. Und er sollte regelmäßig zur gleichen Zeit aufstehen, eher zu früh als zu spät. Das Training der inneren Uhr für den konstanten Schlaf-Wach-Rhythmus ist ein wichtiger Baustein für guten Schlaf. Kurze oder längere Mittagsnickerchen sind bei extremen Schlafbeschwerden ungünstig, kurze Entspannungsübungen oder Spaziergänge helfen dann besser. Nie mit kalten Füßen zu Bett gehen: Fußwechselduschen (zuerst warm, dann kalt, 5-mal hintereinander, zu Beginn linker, dann rechter Fuß) können hilfreich sein.

Mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen nicht mehr Fernsehen schauen, damit man sich genügend entspannen kann. Das Zubettgehen kann mit einem passenden Ritual begleitet werden: Musik hören, leichte Literatur, Meditation, Nachtgebet. Durch ausreichende Dunkelheit im Schlafzimmer kann im Gehirn das Schlafhormon Melatonin ausgeschüttet werden. Falls das Einschlafen nach rund 30 Minuten nicht gelingt, sollte man sich nicht im Bett herumwälzen, sondern aufstehen und abwarten, bis man schläfrig wird. Ein Glas warme Milch mit Honig hilft oft. Das in der Milch enthaltene L-Tryptophan (eine Aminosäure) aktiviert die Produktion des Schlafhormons Melatonin.

Am Abend erreichen bei einsetzender Dunkelheit Nervenimpulse von der Netzhaut der Augen über verschiedene Schaltstellen im Gehirn die Zirbeldrüse, die vermehrt Melatonin produziert und ins Blut ausschüttet Dadurch entsteht eine nachhaltige körperliche Entspannung samt unmittelbarer Schlafbereitschaft. Das Melatonin spielt hier Sandmännchen. Die Wahrnehmung der Dunkelheit und das Flachliegen des Körpers wirken als Signale auf die Synthese des Schlafhormons, die jedoch bei künstlichem Licht maßgebend gestört werden. Durch Kunstlicht wird die Bildung des Melatonins massiv gehemmt, und die Produktion von Wachhormonen der Hypophyse wird nicht gedrosselt. Die Aufgabe dieser Wachhormone ist es, den Schlafenden aus der REM-Phase des Tiefschlafs herauszuführen. Das aber sollte erst bei zunehmender Helligkeit im Morgengrauen passieren.

Licht und Dunkelheit sind ein natürlicher, zeitlicher Rhythmus, dem sich viele Menschen mit der modernen Lebensführung entziehen. Die Wach- und Ruhephasen kommen durcheinander. Ein gestörter Schlafrhythmus muss behutsam wieder geordnet werden, ohne betäubende und narkotisierende Medikamente.

DIFFERENZIALDIAGNOSE

Individuelle Heilpflanzenarzneien

Akelei (Aquilegia vulgaris L.) empfiehlt sich mehrheitlich für Frauen, die sich aufgrund der Schlafbeschwerden auffallend verklemmt und gereizt verhalten. Die Beschwerden treten meist in den Wechseljahren oder innerhalb der Regelzeit unter großer Anspannung und Überempfindlichkeit auf Licht und Geräusche in Erscheinung. Psychisch fühlen sie sich angestrengt und können nicht loslassen.

Baldrian (Valeriana officinalis L.) hilft Schlafgestörten, die einen zu hektischen Lebensstil pflegen und mit Ruhe- und Rastlosigkeit kämpfen. Tausend Gedanken, die kaum zu besänftigen sind, schwirren ihnen im Kopf herum. Aufgrund der nervlichen Anspannung verfallen sie am Abend zur Schlafenszeit in einen lampenfieberartigen Zustand. Innerlich erregt und beängstigt reagieren sie auf kleinste Vorkommnisse, die behindernd auf das Einschlafen wirken könnten.

Hopfen (Humulus lupulus L.) ist indiziert für karrierebewusste, intellektuelle Personen, die sich bezüglich ihrer angestrebten beruflichen Entwicklung überfordern und körperlich und geistig nicht mehr Schritt halten können. Sie leiden unter Informationsüberdruss, Reizüberflutung, dem Sturmlauf zum Erfolg. Ermattet und erschöpft, werden sie von massiven Schlafbeschwerden gequält und hängen tagsüber herum wie die aus der Höhe baumelnden Fruchtzapfen der Hopfenpflanze.

Immergrün (Vinca minor L.): Kapillare Durchblutungsstörungen des Gehirns, im fortgeschrittenen Alter mit Konzentrationsschwäche, Vergesslichkeit, Benommenheit und Schlafstörungen (häufiges Erwachen, oberflächlicher, zu kurzer Schlaf) begründen die Therapie mit der Immergrün-Pflanzenessenz. Sie verbessert die Sauerstoffversorgung im Gehirn, den Hirnstoffwechsel und die mentale Auffassungsgabe.

Johanniskraut (Hypericum perforatum L.): Führen chronische Schlafstörungen zu anhaltender schwermütiger, depressiver Verstimmung und Niedergeschlagenheit, ist der Gebrauch der Johanniskraut-Arznei angezeigt. Die Lichtpflanze hat die Kraft, Botenstoffe im Nervensystem freizusetzen und heitert die Betroffenen in ihrer dunklen, trübsinnigen Verfassung auf.

Königin der Nacht (Selenicereus grandiflorus): Patienten, die beim Auftreten von Schlafstörungen einschnürende und pulsierende Empfindungen am Hals oder ums Herz verspüren und das Gefühl haben, es würde ihnen das Herz abgedrückt, rufen nach einer Behandlung mit der Kaktusblüte. Die Pflanze blüht nur eine Nacht und besitzt meterlange, seilartige Triebe, mit denen sie ihre Tragstützen umklammert, was als Heilanzeige für die Empfindungen des Zusammenschnürens gedeutet werden kann.

Mönchspfeffer (Vitex agnuscastus L.): Frauen und Mädchen mit Veranlagung zu prämenstruellen Beschwerden samt Kopfschmerzen, Migräne, Anspannung und Missmut (gereizte Stimmungslage) sowie Menstruationsunregelmäßigkeiten (hormonelle Schwankungen) bedürfen der Behandlung mit Mönchspfeffer, insbesondere wenn innerhalb des PMS massive Schlafstörungen auftreten.

Passionsblume (Passiflora incarnata L.): Chronische Schlafstörungen sind ein großer Leidensdruck und stellen die Betroffenen unter massiven Stress mit Muskelverspannungen und krampfartigen Strapazen physischer, psychischer und mentaler Art. Alles steht unter Anspannung und bedarf der auf lockernden Entlastung durch die Passionsblume, die die angespannte Schlafstruktur besänftigen kann.

Traubensilberkerze (Actaea racemosa L.): Nervosität, Ängste, Unruhe und Reizbarkeit innerhalb der Wechseljahre oder während der Menstruation, verbunden mit massiven Schlafstörungen jeglicher Art, sind die Anzeichen für den Einsatz der Traubensilberkerze. Es besteht ein hartnäckiges Spannungsgefühl in den Brüsten oder Unterleibsorganen (bisweilen mit Krämpfen) und nachhaltige Nackenbeschwerden (zervikal), wobei die betroffenen Frauen sehr besorgt, verzweifelt und depressiv auf ihre Beschwerden reagieren und diese in einem Wortschwall zum Ausdruck bringen.

Waldmeister (Asperula odorata L.) eignet sich bei Schlafstörungen, die aufgrund einer disharmonischen Denkart verursacht werden. Beim Einschlafen haften die Gedanken an vergangenen negativen Ereignissen oder erduldeten seelischen Verletzungen im sozialen Umkreis. Der Waldmeister verleiht die Kraft, über die Denkblockaden hinauszuwachsen und das mentale Bewusstsein zu klären. Dies verdeutlichen die schneeweißen Blütensterne, aber auch ihr erfrischendes Duftbukett. Optisch charakterisiert der Waldmeister mit seinem Aufbau die Fähigkeit, aus dem Dunkeln ins Licht zu wachsen.

Wolfstrapp (Lycopus europaeus L.): Wird der Schlaf durch Überaktivität, Vitalitäts- und Stimmungsschwankungen sowie einem überreizten, fahrigen Befinden, bisweilen mit Herzklopfen, innerer Unruhe und zittriger Verfassung gestört, ist die Wolfstrapp-Arznei hilfreich. Die Betroffenen können sich aufgrund ihres aufgewühlten, gehetzten Zustandes kaum entspannen, was sich negativ auf die Nachtruhe auswirkt.

Heilen mit Pflanzenessenzen - eBook

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