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GÜRTELROSE

(Herpes Zoster)

Der Name kommt vom Griechischen: herpein (»kriechen«) und zoster (»Gürtel«) und bezieht sich auf den schleppend auftretenden Hautausschlag. Gürtelrose ist eine Erkrankung, die durch den Varizella-Zoster-Virus (VZV) hervorgerufen wird. Es kommt zu bläschenartigen, sich verkrustenden Hautveränderungen im Bereich einer oder mehrerer Nervengebiete, begleitet von intensiven neuralgischen Schmerzen. Weil sich die Krankheit vorwiegend in der Brust und Bauchgegend manifestiert und einseitig zum Rücken verläuft, also einen Gürtel bildet, wird sie Gürtelrose genannt. »Rose« charakterisiert den rötlichen Ausschlag.

Die virale Infektion kann aber auch im Bereich anderer Nervensegmente, zum Beispiel am Hals, im Gesicht (Gesichtsrose), am Kopf (Kopfrose), an den Armen, am Oberschenkel oder am Gesäß auftreten. Allgemein zeigt sie sich erst in der zweiten Lebenshälfte, wobei aus der Altersgruppe zwischen 50 und 70 rund 30 Prozent einmal im Leben betroffen sind. Je älter die Patienten, umso komplizierter kann der Verlauf sein. Bei frühzeitiger Diagnose und Behandlung heilt die Gürtelrose meistens schnell und problemlos ab.

BESCHWERDEBILD

Die Erkrankung entwickelt sich in 2 Etappen. Im Vorfeld (Prodromalstadium) fühlen sich die Betroffenen lediglich ermattet, begleitet von leichtem Temperaturanstieg und Kribbeln oder Taubheit an spezifischen Hautstellen. Diese geringen Symptome sind nicht ausreichend, um eine eindeutige Diagnose stellen zu können. Doch ein paar Tage später bildet sich ein bläschenartiger, rötlich gefärbter Ausschlag, der die Bestimmung wesentlich erleichtert. Im zweiten Stadium erscheinen Hautanomalien; zuerst sehen sie wie Mückenstiche aus, die sich innerhalb von 12 Stunden zu transparenten, fast erbsengroßen Bläschen mit rötlichem Umfeld entwickeln, verbunden mit massiven, neuralgischen, meistens brennenden Schmerzen. In 60 Prozent der Fälle erscheint der Ausschlag entlang der Nervenbahnen (Dermatom) einseitig im Brust-Bauch-Bereich, sich auf den Rücken ausbreitend. Mit der Zeit können sich die brennenden, stechenden, juckenden Bläschen eitrig gelb verfärben. Dann platzen sie auf und trocknen langsam ein. Nach der Verkrustung mit abfallenden Schorfen hinterlassen sie bräunliche Flecken (Pigmentveränderungen), wobei die Schmerzen noch einige Zeit (bis über 2 Wochen) bestehen bleiben.

Der Höhepunkt des akuten Stadiums wird oft von Schwellungen der Augenlider und der Lymphdrüsen in den Achselhöhlen, von Schweißausbrüchen, vermehrten Harnausscheidungen, Schlaflosigkeit, Fieber, Müdigkeit und Verstimmung begleitet. Da die Viren die Nerven angreifen, sind die Schmerzen fast nicht auszuhalten und tief sitzend. In komplizierten Fällen können aus dem eitrigen Ausschlag Geschwüre entstehen, die nur mühsam abheilen.

Es gibt auch Herpes-Zoster-Erkrankungen, bei denen kein Ausschlag zutage tritt, jedoch trotzdem starke neuropathische Schmerzen vorhanden sind. In einzelnen Fällen kann sich der Ausschlag aufgrund des massiv geschwächten Immunvermögens über den ganzen Körper (Zoster generalisatus) oder auf einer Körperseite (Zoster bilateralis) ausbreiten. Letztlich gibt es Formen, bei denen nach Abheilen des Ausschlages in periodischen Abständen immer wieder neu aufflackernde Nervenschmerzen (Post-Zoster-Neuralgie, PZN) in Erscheinung treten, was bei 10 Prozent der Erkrankten der Fall ist. Normalerweise aber dauert die Virusinfektion nicht länger als 3 Wochen.

Vorsicht: Betagte Patienten mit Herpes Zoster sollten mit größter Sorgfalt behandelt werden, da sich die Erkrankung sonst zu einem langwierigen, schleichenden und äußerst schmerzhaften Prozess verschlimmern kann. Größte Achtsamkeit bedürfen auch jene Infektionen, die sich in Augennähe (Zoster ophthalmicus, mit Gefahr von tief greifenden Sehbeschwerden) oder im Innenohrbereich (Zoster octicus, mit dem Risiko einer Hörverminderung) bemerkbar machen. Sie müssen unbedingt ärztlich überwacht werden. Gleiches gilt für Erkrankungen entlang der Gesichtsnerven (Trigeminus) mit Lähmungserscheinungen (Fazialisparese) oder im Gehirn (Zoster meningitis) wie auch an den Hirnhäuten (Zoster enzephalitis) sowie bei einer Rückenmarkbeteiligung (Zoster myelitis). Ebenso gehören Sonderformen der Virusinfektion kombiniert mit Bakterien wie auch generalisierte Herpes-Zoster-Beschwerden in die fachärztliche Betreuung. Tritt die Gürtelrose innerhalb der Schwangerschaft oder kurz vor der Geburt auf, sollte mit größter Sorgfalt eine Schmierinfektion verhindert werden, die sich auf das Kind übertragen könnte. Schwangere müssen den Kontakt mit Herpes-Zoster-Kranken vermeiden.

Bei unklaren Symptomen des Herpes Zoster werden bei der ärztlichen Untersuchung mikrobiologische Analysen des Ausschlags vorgenommen. Allopathisch konzentriert sich die Behandlung auf Schmerzmittel und Zinkschüttelmixturen. Es werden aber auch – nur unter ärztlicher Aufsicht – Capsaicin-Pflaster aus Paprikafrüchten, Cayennepfeffer und Chilischoten eingesetzt, die den Ausschlag wegbrennen.

URSACHEN

Die Gürtelrose wird durch das Varicella-Zoster-Virus aus der Familie der Herpesviren ausgelöst und ist von den Herpes-labialis- oder -genitalis-Viren, die Fieberbläschen auf den Lippen oder an den Genitalien verursachen, zu unterscheiden. Bei der Erkrankung handelt es sich um eine sogenannte Sekundärinfektion der Windpocken (Varizellen), die ursprünglich bei rund 90 Prozent der Betroffenen im Kindesalter stattgefunden hat und sich nach einem jahrelangen Dornröschenschlaf neu reaktiviert. Die Windpockenviren schlummerten in den Spinalganglien (Nervenknoten beim Übergang ins Rückenmark), bis sie bei einer Schwächung des Immunsystems im fortgeschrittenen Lebensalter von Neuem aktiv werden. Verursacher für diese Sekundärinfektion können Stressbelastungen, psychische oder körperliche Überforderung, Übersäuerung des Organismus, Fehlernährung mit Mangelzuständen, zu langer Aufenthalt in der prallen Sonne oder im Solarium, häufige Einnahme von Antibiotika mit Dysbakterie im Darm, Medikamente, die das Immunsystem hemmen (zum Beispiel starke Rheumamittel), Störfelder chronischer Mandel- oder Stirnhöhlenentzündungen, rezidive virale oder bakterielle Infektionen sein.

UNTERSTÜTZENDE MASSNAHMEN

Beim Auftreten des zweiten Stadiums von Herpes Zoster ist es von Vorteil, Bettruhe einzuhalten und täglich 3 bis 4 Tassen schweißtreibenden Holunderblüten-Tee (1 Teelöffel mit 1 Tasse mit kochend heißem Wasser aufgießen, 5 Minuten ziehen lassen) ungesüßt oder mit ein wenig Honig schluckweise zu trinken. Auch ist es empfehlenswert, 1 bis 2 Tage zu fasten und bei starkem Hungergefühl lediglich Haferschleimsuppe einzunehmen. Über den Tag verteilt zusätzlich 20 ml mit Wasser verdünnten schwarzen Holunderbeerensaft (Reformhaus) trinken. Eine eventuelle Darmverstopfung sollte behoben werden.

Zur Aktivierung des Immunsystems jeweils morgens, mittags und abends 3 bis 5 Wob-Enzym-Dragées mit Wasser einnehmen. Um 9 und 16 Uhr zusätzlich reichlich Vitamin C, B6 und B12, Zink und Selen in Tablettenform schlucken. Zur Verbesserung des Zellmilieus können die isopathischen Mittel Notakehl (morgens nüchtern 5 Tropfen in Wasser einnehmen) und Quentakehl (abends beim Schlafengehen 5 Tropfen) von der Firma Sanum eingesetzt werden.

An den betroffenen Hautbezirken hilft es, Lehmpackungen aufzulegen. 1 bis 3 Esslöffel Heilerde werden mit warmem Zitronenmelissentee zu einem Brei verrührt und auf den Ausschlag gelegt. Diese Auflage 30 Minuten eintrocknen lassen. Die betreffende Stelle anschließend mit Wasser reinigen und sanft mit Johannisöl einreiben.

HAUPTMITTEL

Heckenrose

(Rosa canina L.)

Die Heckenrose ist eine außergewöhnliche Blüte von einzigartiger Ausstrahlung und mit sanftem betörendem Duft. Sie gehört zu den »Frohnaturen der Pflanzenwelt« und besitzt mit ihrer feinstofflichen Schwingung die Kraft, Betrübte, Bedrückte, Geknickte, Deprimierte, Trübsinnige, Desorientierte und Schmerzgeplagte, die sich am heimtückischen Stachel des Lebens (Herpes-Zoster-Virus) verwundet haben, wieder aufzurichten. Die Essenz empfiehlt sich als hochwirksames natürliches Analgetikum bei akuten wie chronischen neuralgischen Schmerzzuständen. Bei der Gürtelrose sind sie oft derart intensiv, dass sie die Betroffenen fast in Stücke reißen und in Verzweiflung versetzen. Die Pflanze mit ihrem rosigen Duft und den rötlich angehauchten Blütenblättern, die dem Hautausschlag ähneln, kann die Schmerzpatienten von ihrer Qual befreien.

DIFFERENZIALDIAGNOSE

Individuelle Heilpflanzenarzneien

Brennnessel (Urtica dioica L.): Präsentiert sich der Herpes-Zoster-Ausschlag wie nach einem Brennnesselkontakt mit brennender, angeschwollener und rötlicher Quaddelung, empfiehlt sich zur Linderung die Urtica-Arznei, mit der auch das toxisch belastete Terrain verbessert wird.

Holunderbeere (Sambucus nigra L.): Sie empfiehlt sich bei Gürtelrose mit intensiven, neuralgischen Schmerzen und trübsinnig geknicktem Gemüt, verbunden mit Apathie und physischer Trägheit – ähnlich wie das Erscheinungsbild der im Herbst schlaff herunterhängenden, schwarzen Beerendolden.

Johanniskraut (Hypericum perforatum L.): Verursacht die Gürtelrose eine depressive, schwermütige, melancholische, lebensmüde Verstimmung, hilft die gespeicherte Sonnenkraft der Hypericumessenz, die Betroffenen seelisch wiederaufzurichten und aufzuheitern.

Über Nacht kann die Herpes-Zoster-Stelle mit Kohlblättern behandelt werden. Frische Blätter des Weißkohls auf einem Tisch mit einer Flasche flachdrücken und auf die schmerzende Stelle legen. Mit einem Gazetüchlein einbinden und bis zum Morgen einwirken lassen. Morgens mit Wasser reinigen und Johannisöl einmassieren.

Darmsanierung: Als Auslöser wurden bereits häufige Antibiosen mit Schleimhautirritationen im Darm genannt. In solchen Fällen empfiehlt sich eine probiotische Versorgung. Das Symbiotikum Omni-Biotic 10 AAD (Beloga/Allergosan) sollte 2-mal täglich und über 2 Wochen nach der Genesung noch 1-mal täglich eingenommen werden, um den Nebenwirkungen einer eventuellen Antibiose entgegenzutreten und den Organismus sowohl immunologisch als auch mikrobiologisch zu unterstützen. Gegebenenfalls ist auch eine Schwermetallentgiftung und eine Entsäuerung des Körpers angezeigt.

Als alternative Therapien empfehlen sich subkutane Injektionen nach Huneke, Canthariden-Pflaster in der Angrenzung des Hautausschlages oder eine Eigenbluttherapie beim Heilpraktiker oder einem Arzt für Naturheilverfahren.


Heckenrose ist ein bewährtes Schmerzmittel bei Gürtelrose.

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