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EINLEITUNG


EINLEITUNG

Die Phytotherapie ist das ursprünglichste Heilverfahren mit dem größten Erfahrungsschatz. Es ist so alt wie die Menschheit selbst. Zudem ist es die vielseitigste Heilmethode mit verschiedenartigsten Anwendungsmöglichkeiten für zahlreiche gesundheitliche Probleme: Vollwertige Ernährung und heilende Düfte gehören ebenso dazu wie erfrischende Badezusätze, wundheilende Auflagen, schmerzlindernde Applikationen, kurierende Extraktionen, dynamisierte Essenzen und anderes mehr. Erstaunlich ist, dass über viele Generationen hinweg all diese Anwendungsformen eingesetzt wurden, ohne dass man den eigentlichen substanziellen Gehalt der Pflanzen gekannt hätte. Beim Studium der alten Kräuterbücher von Gelehrten wie Lonicerus, Matthiolus, Tabernaemontanus oder auch vom berühmtesten Heilpflanzenarzt Paracelsus findet man nie einen Wirkstoff der verwendeten Naturarzneien aufgeführt. Die früheren Meister bezeichneten die Wirkungen als Heiltugenden oder Heilprinzipien.

Im 17. Jahrhundert wurde mit Kopernikus und Descartes ein Paradigmenwechsel eingeleitet. Man wollte durch eine wissenschaftliche Erforschung der Heilpflanzen deren materielle Wirkessenz ermitteln. Dem Forscher und Apotheker Friederich Adam Sertüner aus Paderborn gelang es 1805 erstmals, einen Wirkstoff aus einer Pflanze zu analysieren und zu isolieren, nämlich ein Alkaloid aus dem Schlafmohn. Diesen Extrakt nannte er aufgrund seiner sedierenden Wirkung Morphin, mit Bezug auf den griechischen Gott des Schlafes Morpheus. Diese sensationelle Entdeckung führte unwillkürlich zu einem Wendepunkt in der wissenschaftlichen Betrachtung der Heilpflanzen. Fortan wurde an allen Universitäten weltweit versucht, die Arzneipflanzen auf ihren Wirkstoffgehalt hin zu analysieren. Mit dieser Entwicklung entstand eine neue wissenschaftliche Disziplin, die Pharmakologie. Sie hat sich bis zum heutigen Tag in erstaunliche Dimensionen ausgeweitet. Mittlerweile wird sogar versucht, den Hauptwirkstoff einer Heilpflanze mittels selektiver Züchtungen zu intensivieren, um damit noch bessere Heilerfolge erzielen zu können. Ein Beispiel ist die Zitronenmelisse: Der dominante Bestandteil des ätherischen Öles Linalool wird durch einen gentechnischen Eingriff in der Konzentration verstärkt, um die Wirksamkeit zu vervielfachen. Solche Manipulationen sind einerseits faszinierend, andererseits bewirken sie eine Abkehr vom traditionellen, harmonischen und ganzheitlichen Umgang mit der Phytotherapie. Die Pflanze wird auf ein biochemisches Konglomerat reduziert. Diese Vorgehensweise hat sich mittlerweile so weit etabliert, dass die Gesundheitsbehörden sogar entsprechende Richtlinien für die Anwendung von Heilpflanzen anordnen.

Unter diesem Gesichtspunkt werden altbewährte Heilpflanzen aus den Regalen der Offizinen aussortiert, weil sie den neuen Deklarationen nicht mehr entsprechen. So fällt eine klassische Heilpflanze nach der anderen der Zensur zum Opfer. Die Konsequenz ist ein Verlust der ursprünglichen Bedeutung der ganzheitlichen naturheilkundlichen Verordnungspraxis. Die Heilpflanze wird folglich wie ein allopathisches Mittel symptombezogen zur Therapie eingesetzt. Die wissenschaftlich erforschten und isolierten pflanzlichen Hauptwirkstoffe werden wie chemische Pharmaka verschrieben.

Beispielsweise wird die Acetylsalicylsäure schulmedizinisch gegen Schmerzen jeder Art angewendet. Diese Substanz wurde ursprünglich in der Weidenrinde gefunden. Den Anstoß für die Erforschung dieser Wirksubstanz gab die erfolgreiche Anwendung der Weidenrinde in der traditionellen Phytotherapie. Die analytische Suche nach dem Hauptwirkstoff der Pflanze führte zur Entdeckung der Salicylsäure, eines schmerzstillenden Einzelsubstrats. Daraus entstand die Konvention, dass sich die Pharmakologie fast nur noch auf die Hauptwirkstoffe einer Heilpflanze beschränkte. Das ganzheitliche Prinzip, das auf das biochemische, harmonische Gesamtgefüge der pflanzlichen Arznei Rücksicht nimmt, wurde verlassen. Die Verordnungspraxis reduzierte sich ausschließlich auf allopathische Richtlinien.

Dementsprechend wird heutzutage der Nachweis der phytotherapeutischen Wirksamkeit mittels Doppelblindstudien lediglich mit den chemisch nachweisbaren Hauptwirkstoffen durchgeführt. Dies mag zwar den wissenschaftlichen Anspruch befriedigen, aber in der Praxis können widersprüchliche Resultate und irritierende Ergebnisse auftreten. Die eine Studie kann eine überdurchschnittliche Wirksamkeit bei einem Krankheitsbild zeigen, während eine andere Studie mit dem gleichen Wirkstoff genau den gegenteiligen Effekt darlegt. Dies zeigt sich nicht nur in den Forschungsarbeiten, sondern auch in der Praxis. Selbst bei der naturheilkundlich orientierten Arbeitsweise kann es vorkommen, dass eine Heilpflanze bei dem einen Patienten ausgesprochen wirksam ist, während sie bei einem anderen Kranken wirkungslos bleibt. Wie ist dies möglich? Die Antwort auf diese Frage ist gar nicht so kompliziert, wie wir uns das vielleicht vorstellen.

MENSCH UND PFLANZE ALS ANALOGE LEBENSFORMEN

Wie bei der Pflanze die Biochemie ein harmonisches Gesamtgefüge bildet, so ist beim Menschen das Zusammenspiel der Organe eine biologische Einheit. Zerstückeln wir diese Einheit, entstehen zwiespältige Effekte. Paracelsus sagte dazu: »Sie zerstückeln es und nennen es Ganz gemacht!«

Die Frage ist: Ist es allein eine pflanzliche Wirkstoffkombination, die durch ihren stofflichen Inhalt heilt? Oder steckt mehr dahinter? Neuzeitliche Forschungen konnten nachweisen, dass Pflanzen auch eine Aura, eine Matrix, eine feinstoffliche Strahlung besitzen. Um der Ganzheit gerecht zu werden, sollte dies neben dem rein Stofflichen berücksichtigt werden. Entsprechend ist es auch beim Menschen: Der physische Körper besteht nicht nur aus organischen Teilen, vielmehr ist er ein fantastisches Konstrukt aus bioenergetischen Lebenskräften und materiellen Strukturen.

Werden die beiden Lebensformen miteinander verglichen, können Analogien gefunden werden. Auf die Praxis übertragen heißt dies, dass es zwischen Pflanze und Mensch eine energetische Verbindung gibt. Wird diese Verbindung bei der Therapie gewissenhaft berücksichtigt, kann die Wirksamkeit der Phytotherapie maßgeblich erhöht werden. Dies ist das Prinzip der sogenannten konstitutionellen Phytotherapie: Das Zusammenspiel von Menschentyp und Pflanzenanalogie wird beachtet. Dadurch ergeben sich für die individuelle Arzneimittelfindung wesentliche Vorgaben.

Konstitutionelle Phytotherapie

Bei der althergebrachten Vorgehensweise der Phytotherapie, die für ein Krankheitsbild im Indikationsregister der Lehrbücher diverse Heilpflanzen als gleichwertig empfiehlt, besteht für den Therapeuten die Schwierigkeit, aus der Vielzahl von Pflanzen die richtige zu finden. So sind beispielsweise bei Schlafstörungen bis zu 30 Heilkräuter aufgeführt: Baldrian, Hopfen, Melisse, Passionsblume, Lavendel, Johanniskraut, Orangenschale, Hafer und viele andere mehr. Welche aber ist für den Patienten individuell passend? Die Verordnung geschieht in der konstitutionellen Phytotherapie, indem die Analogien von Heilpflanze und Mensch zusammengeführt werden.

Betrachten wir dazu einmal den Kalifornischen Mohn: Seine Eigenart zeigt sich in der Fähigkeit, seine Blüten am Morgen beim ersten Sonnenstrahl innerhalb weniger Minuten schalenförmig auszubreiten. Für den Betrachter eröffnet sich damit in einer kurzen Zeitspanne ein großartiges Bild der Verwandlung einer ursprünglich graugrünen Wiesenfläche in ein betörend goldoranges Blütenmeer. Das gegenteilige Schauspiel ereignet in der Abenddämmerung, wenn sich Tausende von strahlenden Blütenkelchen wieder zusammenfalten und das Bild erneut auf die graugrün ermattete Wiese reduzieren. Dieses Phänomen deutet darauf hin, dass der Kalifornische Mohn äußerst sensibel auf Lichtverhältnisse reagiert. In der Analogie zu Schlafstörungen beim Menschen passt dies zu jenen Konstitutionstypen, die den inneren Rhythmus bezüglich der Ruhe-Wach-Phasen verloren haben. Es sind Menschen, bei denen unter der Einwirkung des verdämmernden Tageslichts die physiologische Funktion zur Melatoninausschüttung aus der Zirbeldrüse – Voraussetzung für den Schlaf – verkümmert ist.

Ein ganz anderes Arzneimittelbild präsentiert die Hopfenpflanze: Im Frühling, wenn der Trieb aus dem Boden sprießt, sucht er sich als Erstes eine Stütze oder einen Strauch, an dem er sich hochranken kann. Dies geschieht mithilfe von Klimmhaaren immer rechtsdrehend, mit dem Ziel, schnellstmöglich ans Licht zu gelangen. Hat er dieses Ziel erreicht, beginnt er zu blühen und entwickelt seine Früchte, die bei genauer Beobachtung plump und schlaff herunterhängen, als ob die Energien durch den Aufstieg komplett verpufft worden wären. Übertragen auf den Menschen passt diese Erscheinung zum karriereorientierten Streber, der durch den beruflichen Aufstieg immense Nervenkraft verbraucht und, am Ziel angekommen, in ein mit Schlafstörungen einhergehendes Burnout gerät. In dieser Situation kann der Hopfen das passende Simile für den Patienten sein.

Nochmals anders sieht es beim Baldrian aus: Die faszinierende Aura dieser Pflanze betört durch ihren anemonenhaften Duft und die rosaroten Blüten. Beim Ausgraben der tief liegenden Pflanzenwurzel kommen jedoch absolut gegenteilige Attribute zum Vorschein: ein katzenkotartiger Gestank und eine wildfaserige Rhizomstruktur. Im mittleren Bereich zeigt der Baldrian fiederschnittige, im Wind zittrig erregte Blätter. Und im ausgereiften Blütenstand präsentiert sich ein Wirrwarr von rispigen Fruchtgebilden. Diese Widersprüchlichkeit der Pflanze spiegelt sich im entsprechenden Konstitutionstypus als Schlafstörung mit Zittrigkeit, Aufgeregtheit, disharmonischem Gedankenfluss und hypochondrischer Verwirrtheit.


Die orangefarbenen Blütenblätter des Kalifornischen Mohns öffnen sich augenblicklich beim ersten Sonnenstrahl.


Die Früchte des Hopfens hängen scheinbar schlaff und kraftlos herab.

Die genannten Beispiele veranschaulichen die Vorgehensweise in der konstitutionellen Phytotherapie: Die Heilpflanze zeigt durch ihre Signatur auf, mit welchen Eigenschaften einer Krankheitsdisposition eine Resonanz möglich ist, sodass eine Übereinstimmung entsteht.

Signaturenlehre

Unsere Heilkräuter beinhalten ein feinstoffliches Muster, das eine spezifische Energetik repräsentiert. Das biologisch-biochemische Gesamtgefüge besitzt zudem ein differenziertes Innenleben. Paracelsus schrieb: »In jeder Pflanze wohnt ein Geist inne, der eine große Kraft verbirgt, die von der Materie festgehalten wird (…). Nicht durch das oberflächliche Anschauen, die gegenständliche Analyse und den alltäglichen Verstand erkennt der Mensch die Siegel und Signaturen, sondern durch das Licht der Natur. (…) Sie zu deuten bedarf einer besonderen Begabung, die nicht durch den dominierenden Intellekt degradiert werden darf!« Mit dieser Betrachtung ging Paracelsus weit über die mechanische und stofflichmaterielle Ansicht hinaus. Er lehrte: »Alles was die Natur schafft, formt sie nach dem Bild der Kraft, die sie damit verknüpfen will!«

Was Paracelsus schon vor fünfhundert Jahren postulierte, ist auch heute noch eine unumstößliche Tatsache: In der Pflanze verbergen sich Kräfte, die sich durch ihre Ausdrucksformen manifestieren und Hinweise auf ihre Anwendungsmöglichkeit geben. Das Erkennen dieser Merkmale bedarf einer intuitiven Annäherung an die Pflanze, was Paracelsus als Signaturenlehre definierte. Verschiedene optische und olfaktorische Aspekte der Pflanze können mit unseren physischen Sinnen wahrgenommen werden: Formen und Farben von Kelch, Blüten, Blättern, Stängeln und Früchten, sympathische oder unsympathische Düfte. Werden diese Eindrücke in einem Gesamtbild mit geschlossenen Augen auf ihre Essenz kondensiert, führt dies zum gefühlsmäßigen Verständnis der Prägung und Aussagekraft der Pflanze. Sie berührt unsere Emotionen mit Sympathie oder Antipathie, mit Leichtigkeit oder Schwerfälligkeit, mit Faszination oder Aversion, mit Vereinnahmung oder Abstoßung.

Das Innenleben der Pflanzen

Die Pflanzen können nicht nur Emotionen bei uns auslösen, sondern auch selbst ausdrücken. Ein Beispiel für diese Parallele findet sich im Rebberg von Montalcino, beim früheren Mailänder Rechtsanwalt Giancarlo Cignozzi. Vor über 30 Jahren begann er, in seinem Weingut Rebstöcke anzubauen und sie rund um die Uhr über eine großangelegte Lautsprecheranlage über 90 Boxen mit Musik von Mozart zu beschallen. Das Resultat war eine enorme Steigerung der Triebkraft und Immunität der Weinpflanzen. Dies hatte zur Folge, dass er bei den Rebstöcken, die sich im Wachstum auffallend auf die Lautsprecherboxen ausrichteten, vollständig auf Herbizide und Insektizide verzichten konnte. Auch die Qualität der vergorenen Trauben steigerte sich um ein Vielfaches. Stefano Mancuso, ein Pflanzenelektrophysiologe an der Universität Florenz, konnte diesen positiven Effekt nach ausgiebigen Untersuchungen bestätigen. Auf dem »Zauberberg« von Montalcino werden also Trauben von Mozart-Kompositionen in Vibrationen versetzt, ähnlich wie Mozart-Liebhaber während eines Konzerts musikalisch berauscht und verzückt werden.

Pflanzen haben diverse andere Eigenschaften, die nicht weniger beeindrucken. So etwa die in Afrika beheimatete Akazie: Giraffen verspeisen die Blatttriebe gern als kalorienspendende Delikatesse, was die Entfaltung der Pflanze gefährdet. Die Akazie weiß sich aber zu schützen, indem sie über Nacht Bitterstoffe in ihren Blättern produziert, wodurch sie für die Giraffen ungenießbar und abstoßend wirkt. Zudem besitzt die Akazie die besondere Eigenschaft, ihre Artgenossen über Kilometer hinweg durch ausströmende Duftstoffe vor der Bedrohung durch die gefleckten Langhälse warnen zu können.

Ähnliche Fähigkeiten besitzt auch der Ahornbaum. Er wird gern von Insekten aufgesucht, die das wertvolle Eiweiß des Blattwerks genüsslich verzehren. Den Akazien gleich entwickelt der Ahorn dann abwehrende Aromastoffe, die ihn vor den gefräßigen Invasoren schützt. Um seine eigene Verbreitung zu sichern, besitzt der Ahorn zudem eine besondere biophysikalische Disposition: Er entwickelt eine Samenkonstruktion, die durch die Winde in rotierenden Wirbeln bis zu 100 Meter weit getragen wird. Damit kann er sich über weite Distanzen auf sicheren, sonnigen Böden ansiedeln. Dieses Konstrukt dürfte erfinderische Menschen dazu inspiriert haben, den Hubschrauber zu entwickeln.

Das Wachstum des Ahorns ist geprägt von einer unglaublichen Energie. Ein ausgewachsener Baum ist imstande, pro Jahr 6 Tonnen CO2 in 4,5 Tonnen O2 umzuwandeln. Außerdem filtriert er 1 Tonne Feinstaub aus der Atmosphäre und klärt so unsere Atemluft. Über das Blattkleid verdunsten pro Baum jährlich 30 000 Liter Wasser. Er produziert pro Jahr eine Million Blätter und rund 20 000 Flügelfrüchte. Zusammenfassend können dem Ahorn etwa folgende Eigenschaften zugeordnet werden: sozial, produktiv, wirbelwindig, umweltbewusst, technisch begabt, ökonomisch, kommunikativ und fortpflanzungsfähig. All diese Eigenschaften lassen sich als Analogien auf den Menschen übertragen, was schließlich zur Erkenntnis führt, dass diese Pflanze und bestimmte Menschen wesensverwandt sind. Die Charaktereigenschaften der Pflanzen sollten dementsprechend bei ihrer Verwendung als Arznei auf das individuelle Beschwerdebild von Kranken abgestimmt werden. Der Ahorn passt dann für Menschen, die sehr leistungsfähig, hilfsbereit, wohltätig, gemeinnützig, talentiert, kontaktfreudig, aber auch ständig auf Achse, turbulent und hyperaktiv veranlagt sind.


Im Rebberg von Montalcino werden die Reben aus neunzig Lautsprecherboxen mit Musik von Mozart beschallt

Werden analoge Merkmale von Mensch und Pflanze in der phytotherapeutischen Praxis berücksichtigt, können feinstofflich übereinstimmende Rezepte erarbeitet werden. Solche Sympathiemittel verstärken zwangsläufig die therapeutischen Erfolge.

UNVERFÄLSCHTE, NATURBELASSENE ARZNEIMITTEL

Heilpflanzen, die nach den genannten Kriterien in der Phytotherapie eingesetzt werden, sollten entsprechend ihrer substanziellen und feinstofflichen Kraft äußerst schonend und damit energieerhaltend verarbeitet werden. Außerdem sollten sie aus Wildstandorten gewonnen werden, die gegenüber kultivierten und plantagenmäßig angebauten Kräutern ausgewogenere Wirkungsqualitäten aufweisen. Gezüchtete Pflanzen sind in ihrer substanziellen Biochemie und feinstofflichen Natur beeinträchtigt und müssen letztlich vor Befall von Schädlingen geschützt werden.

Heilpflanzen beinhalten mehr als nur biochemische Wirkstoffe. Sie sind natürliche Lebensformen, die für die Erhaltung der Gesundheit sowohl materielle Substanzen als auch feinstoffliche, dynamische Kräfte einbringen. Vor diesem Hintergrund wurde ein neues, äußerst schonendes Verarbeitungsverfahren für Naturarzneien entwickelt, dessen Endprodukt als »Trifloris-Essenz« bezeichnet wird. Deren Herstellung erfolgt durch eine Kombination zweier Techniken: Trituration (Milchzuckerverreibung) und Flor-Essenz (Blütenenergie). Zusammen ergibt dies ein Therapeutikum, das die organischen und psychischen Bereiche des Menschen gleichermaßen zu beeinflussen vermag.

Trituration: Weniger ist mehr

Die Trituration ist eine Form der Arzneigewinnung, die der Apotheker Gerhard Madaus aus Karlsruhe in seiner Bücherreihe Lehrbuch der biologischen Heilmittel (1938) begründete. Dabei werden geringste Anteile von Heilpflanzen mit Milchzucker in einem Porzellanmörser verrieben. Durch diesen einstündigen Verreibungsprozess (die Trituration) wird der ganze Wirkstoffkomplex in Schwingung versetzt. Dieses Verfahren wird gemäß den Vorschriften des Homöopathischen Arzneimittelbuchs (HAB) durchgeführt, das heißt, es wird in Verdünnungsstufen 1:10 bis D6 potenziert.

Eine solche Verarbeitung der Heilpflanzen besitzt zahlreiche Vorteile gegenüber den üblichen phythotherapeutischen Extrakten. Bei traditionellen pflanzlichen Auszügen bleiben die Wirkstoffe nämlich materiell gebunden. Mit der Trituration dagegen werden sie dynamisiert, eben »in Schwingung versetzt«.

Feinstoffliche Blütenkräfte: Flor-Essenz

Währenddem der einstündige Verreibungsprozess abläuft, werden gleichzeitig die Blüten der verwendeten Heilpflanze in einem Glasgefäß mit aufgewirbeltem Quellwasser 1 Stunde lang der Sonne ausgesetzt. Wasser hat aufgrund seiner molekularen Struktur die Fähigkeit, Informationen und Schwingungspotenziale zu speichern. Durch die Sonnenbestrahlung werden die feinstofflichen Blütenanteile mit dem wässrigen Medium in Resonanz gebracht und assimiliert. Dadurch entsteht eine Matrix (Blaupause), »Cluster« genannt. Solche Sonnen-Blüten-Imprägnierungen (Flor-Essenzen), wie sie auch aus der Bachblütentherapie bekannt sind, vermögen psychische Bereiche des Menschen zu beeinflussen. Negative Gemütsstimmungen können damit harmonisiert und reduzierte innere Kräfte wieder aufgebaut werden.

Kombination: Trituration und Blütenkraft

Bei der Kombination der beiden Bearbeitungsprozesse Trituration und Blütenessenz fügen sie sich synergistisch zu einem einzigartigen ganzheitlichen Arzneimittel zusammen: Triturationen mobilisieren die Selbstheilungskräfte, während die Flor-Essenzen die emotionale Ebene zu berühren vermögen. Die Heilwirkung einer Arzneipflanze wird dadurch nicht allein auf das Zertifikat einer sterilen Wirkstoffanalyse und die nüchterne Hierarchisierung der Symptome der Krankheit ausgerichtet, sondern auch auf die Lebenskräfte der Pflanze wie auch des Patienten. Dies entspricht der konstitutionell ausgerichteten Phytotherapie, die Mensch und Pflanze auf die gleiche Ebene bringt.

Stofflichkeit und Feinstofflichkeit

Bei der Erforschung der »Strahlkraft« von pflanzlichen und menschlichen Zellen trifft man unweigerlich auf die kleinsten Bausteine der Materie, die Atome. Jedes Atom besitzt einen Kern, der von seinen Elektronen umkreist wird. Hier findet eine ständige Bewegung statt: reine Schwingungsenergie. Die Frequenzen und die Wellenlängen der Schwingungen definieren den Energiefluss, wie wir aus der Elektrophysik wissen. Wir können den elektrischen Strom von bloßem Augen nicht erkennen, nur dessen Auswirkung, wenn wir beispielsweise das Licht einer Glühlampe oder ein Elektrogerät einschalten. Auch im menschlichen Körper fließt ein entsprechender Energiestrom, der sogar eine 1900-Watt-Glühbirne zum Leuchten bringen könnte. Analog zeigen Pflanzen Strahlungsqualitäten – sie leuchten wie extrem schwache Taschenlampen. Mit der Biochemie lassen sich diese Manifestationen nicht zeigen. Dem russischen Forscherpaar Semjon und Walentina Kirlian gelang es 1939 zum ersten Mal mittels phototechnischer Aufnahmen, die energetische Abstrahlung einer menschlichen Hand und jene von Pflanzenblättern darzustellen. Damit wurde der Beweis erbracht, dass Materie aus kleinsten strahlenden Einheiten besteht.


Trifloris-Essenz: Kombination der Pflanzenverreibung mit dem Sonnen-Blütenexponat.


Kirlian-Fotografie der feinstofflichen Abstrahlung eines Ahornblatts.

Prof. Alfred Popp gelang es 1975, die Lichtquanten der Strahlung lebender Zellen wissenschaftlich nachzuweisen. Er nannte sie »Biophotonen«. Diese haben auch bei der Entstehung von kanzerogenen Erkrankungen eine große Bedeutung. Gesunde wie auch kanzerogene Zellen besitzen ein Strahlungsvermögen. Bei einer Krebserkrankung ist nach Prof. Popp jedoch die Kommunikation des organischen Zellsystems gestört, das nur durch eine kohärente, geordnet ausgerichtete Strahlung gewährleistet ist. Im Falle einer inkohärenten Strahlung besteht eine Irritation des Informationsaustauschs unter den Zellverbänden. Dies kann zur krankhaften Zellmutation führen. Die Aufgabe der Wissenschaft für die Zukunft wird sein, sogenannte Biophotonen-Scanner zu entwickeln, um krankhafte Zellstrahlungen nachweisen zu können. Allein an der Tohoku-Universität in Japan wurden in den letzten fünf Jahren über hundert Millionen Euro für die Biophotonenforschung eingesetzt, und man darf gespannt sein, welche bahnbrechenden Entdeckungen uns dereinst präsentiert werden. Bei der konstitutionellen Phytotherapie allerdings machen wir uns heute schon die Schwingungsmuster der Arzneipflanzen zunutze.

Dynamik der Pflanzenarznei und des Menschen

Durch die Trituration wird die Arzneipflanze in ihrem stofflichen und feinstofflichen Kern aufgerieben, wachgerüttelt und dynamisiert. Mittels der sonnenimprägnierten Energie der Blüte wird deren Schwingungsmuster aufgefangen, gespeichert und vom Patienten mit aufgenommen. Das Besondere an dieser Arzneiform ist eine Eigenschaft, die allen Energieformen eigen ist: zu kommunizieren, in Resonanz zu treten, zu schwingen. Vergleichbar dem Anschlagen einer Taste auf dem Klavier, bei dem nicht nur der angeschlagene Ton, sondern auch alle Ober- und Untertöne mit hörbar werden.

Pflanzen und Menschen sind Energieträger, die Signale aussenden und empfangen können. In diesem Sinne können die Trifloris-Essenzen als kleine Homöopathie der Phytotherapie verstanden werden. So gilt auch das Simile-Gesetz: »Ähnliches wird mit Ähnlichem geheilt.« Nur die Arznei, die wie ein Schlüssel ins Schloss des individuellen Krankheitsbildes eines Menschen passt, wird zur Therapie eingesetzt.

All diese Betrachtungen führen zu verfeinerten, tiefgründigeren Pflanzen-Monografien. Traditionell bekannte Aspekte und neueste Erkenntnisse werden dabei zu einem umfassenden Gesamtgefüge vereinigt, was bei den im Buch beschriebenen Hauptmitteln immer neu aufgezeigt und im Folgenden am Beispiel des Schachtelhalms und des Lavendels ausführlich dargestellt wird. Mittels der neuartigen Betrachtungsweise finden wir Indikationen für Arzneipflanzen, die in keinem Lehrbuch stehen.

SCHACHTELHALM (EQUISETUM ARVENSE L.)

Als ein geradezu perfektes Beispiel offenbart sich der Schachtelhalm, der auf der ganzen nördlichen Erdhalbkugel verbreitet ist. Bei der Familie der Schachtelhalmgewächse (Equisetopsida) handelt es sich um ein Relikt aus schwindelerregender Vergangenheit vor über 400 Millionen Jahren. Schachtelhalme sind die letzten Überlebenden eines riesigen Pflanzenreichs, das am Ende der Urzeit einem immensen Massensterben anheimgefallen ist. Heute sind nur noch 32 Arten übrig. Die große Krise spielte sich in einer extremen Trockenperiode ab: Bis zu 30 Meter hohe Schachtelhalmbäume gediehen damals auf sumpfigen Steinkohlewäldern, und unter ihnen tummelten sich gewaltige Tiergiganten, die Saurier. Reste der Schachtelhalm-Riesen schieben wir heute im Winter als Steinkohle in die Öfen, und jedes Stück erzählt uns eine unfassbare Geschichte.

Wie der Bärlapp und der Farn gehört der Schachtelhalm zu den sogenannten Gefäß-Kryptogamen, die zwar Wurzeln, vereinzelt sogar primitive Blüten, aber keine Samen produzieren. Stattdessen entwickeln sie im Frühjahr chlorophyllfreie Sporen. Sie enthalten sogenannte Vorkeime (Prothallien), deren weibliche und männliche Gameten sich gegenseitig befruchten und neue Generationen schaffen. Die Schilder der Sporangienträger zeigen unter dem Mikroskop eine konstruierte, sechseckige Form – geometrisch vollendet wie eine Bienenwabe.

Die Aufbaustoffe der Sporentriebe werden im unterirdischen Spross produziert. An ihnen befinden sich kleine Knollen (wie bei der Kartoffel) als Vorratsbehälter, die tief in der Erde verborgen liegen. Nach der Sporenreife sterben die oberirdischen Frühjahrstriebe, die braunen, walzenförmigen Gebilde, ab. Es erscheinen die Sommersprosse, die wie kleine Tannenbäumchen aussehen und sowohl Chlorophyll als auch eine große Menge an Kieselsäure enthalten.

Zu Heilzwecken werden nur die fadenartigen, kantigen Blätter des Sommertriebs verwendet. Beim Einsammeln muss darauf geachtet werden, dass nur der Echte Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense L.) mit dünnem Stängel und grünen Manschetten an den Knoten (Nodien) gepflückt wird. Als Erkennungsmerkmal dienen die untersten Glieder der Seitenäste (Blätter), die länger als die zugehörigen Scheiden sind.

Andere Arten wie der Wald-, Sumpf-, Riesen- oder Wiesenschachtelhalm beherbergen einen schmarotzenden, schwarzfarbigen Pilz (Ustilago equiseti), der das Alkaloid Equisetin produziert. Nach dem Verzehr verursacht es toxische Symptome wie Brechreiz, Erbrechen und Unwohlsein. Wird eine Schachtelhalmpflanze auf Platinmetall verglüht, bleibt nach der Verkohlung ein glasartiges Skelett von Silizium zurück. Rund 10 Prozent dieses Silikats sind wasserlöslich.

Gesundheitsfördernde Kieselsäure

In der Phytotherapie hat die Kieselsäure des Schachtelhalms eine wichtige Bedeutung. Bereits 1878 schilderte Louis Pasteur: »Die therapeutische Wirkung des Siliziums wird in der Zukunft noch eine große Rolle spielen.« Mittlerweile ist bekannt, dass Silikate, wie sie auch in Hafer und Gerste vorkommen, für die Gesundheit des Menschen unentbehrlich sind. Sie zählen zu den zwölf wichtigsten Mineralien unseres Organismus. Normalerweise wird der Bedarf durch eine ausgewogene Ernährung gedeckt. Die moderne Zivilisationskost mit ihren Denaturierungsprozessen fördert jedoch nachweisbar Mangelzustände. Die Substitution durch kieselsäurehaltige Pflanzen wie den Schachtelhalm unterstützt vor allem die Stärkung des Bindegewebes und ist hilfreich für Knochen, Haut, Bänder, Sehnen, Haare und Nägel sowie die Widerstandskraft der Haut.

Das Bindegewebe ist Konsole, Stütze, Pfeiler und Gestell unseres Organismus. Es sorgt dafür, dass die Organe in ihrem Verbund nicht auseinanderfallen. Hierzu benötigt unser Gewebe, das aus weitmaschigen Zellverbänden besteht, substanzielle wie auch feinstoffliche Aufbaustoffe – insbesondere Silizium.

Phytotherapeutisch dient der Schachtelhalm mit seinem Kieselsäuregehalt zur Straffung des Bindegewebes und zur Härtung der Wirbelkörper. Somit ist er sehr hilfreich bei Bandscheibenschäden, Wirbelsäulendeformierungen während des Wachstums, bei Elastizitätsmangel von Bändern, Sehnen und Haut, Gewebsschwäche von Gefäßen (Arterien, Krampfadern, Hämorrhoiden), Kapillarbrüchigkeit (Couperose), Veranlagung zu Aneurismen, Schwangerschaftsstreifen, Zellulitis, Blasensenkung, Gebärmuttervorfall, Analprolaps, Beckenbodenschwäche, Neigung zu Hernien, Abnutzungserscheinungen von Knochen und Gelenken (Arthrose, Spondylose), Osteoporose, bei brüchigen Fingernägeln, Hausausfall, Parodontose und zur Festigung des Lungengewebes.

Psychodynamische Wirkung

Der Schachtelhalm bewirkt auch eine Stabilisierung der Psyche. Er fördert die innere Harmonisierung, Flexibilität und die Resilienz. Er stützt und festigt, macht elastisch, flexibel, widerstandsfähig und standhaft. In ihrer Wesensart repräsentiert die Pflanze Struktur, Gliederung, Lagerung, Schichtung und Verdichtung. Alle diese Eigenschaften können als Signatur verstanden werden. Sie eignen sich für Menschen mit Leistungsknick und einer Hinfälligkeit der inneren Ordnung. Ebenso für solche, die eine klare Lebensstruktur und das psychische Standvermögen verloren haben.

Auffallend beim Schachtelhalm ist der aufrechte Frühjahrsspross mit seinem Sporenkolben und der senkrecht gestaffelte Stängel mit den schaftartig eingeschachtelten Abschnitten samt Nodien (Knoten) sowie die in quirligen Etagen stehenden fadenartigen, kantigen Blätter. Aus der Distanz betrachtet lässt sich die Pflanze mit der Konsole einer gotischen Säule vergleichen. Typischerweise lässt sich die etagierte Konstruktion des Schachtelhalmschaftes mit der Struktur der menschlichen Wirbelsäule vergleichen. Die gegenüber Wind und Wetter widerstandsfähige Architektur der Halme versinnbildlicht die äußerst festigenden, stützenden und stabilisierenden Kräfte der Pflanze. Ihr Aufbau diente so auch als Vorlage zur Erstellung des größten Gebäudes der Erde: Burj Khalifa in Dubai mit 828 Meter Höhe.

Die Signatur des Schachtelhalms zeigt deutlich, dass er bei Menschen als perfekte Stütz- und Trägerpflanze eingesetzt werden kann. Bei Erschöpfungszuständen, Burnout-Syndrom und Kräftezerfall, wenn die Batterien leer sind und ein extremes »Durchhängen« vorherrscht, eignet sich der Schachtelhalm hervorragend. Gemäß dem Gesetz: »Wie das Äußere so auch das Innere« zeigt er die Verbindung zur menschlichen Konstitution auf, nämlich zum gebrochenen Menschen, der infolge eines Stabilitätsverlusts den Kopf in den Sand steckt.

LAVENDEL (LAVANDULA ANGUSTIFOLIA MILL.)

Der Lavendel blüht blau und schmeichelt mit seinem Duft der Seele. Die kleinen trichterförmigen, violettblauen Lippengebilde der Blüte erscheinen wie trompetenartige Sprühdosen, die ihren betörenden Wohlgeruch in den Sommerwind verbreiten. Damit der Lavendel sein duftendes Aroma produzieren kann, benötigt er eine intensive UV-Bestrahlung. Zu diesem Zweck streckt er geradezu heroisch seine ölspeichernden Blütenähren der Sonne entgegen. Um keinen »Sonnenbrand« zu erleiden, schützt sich die Pflanze mit graufilzig behaarten Blättern, deren Flaum die Kraft besitzt, die Hitzestrahlen zu reflektieren, Wärme zu absorbieren und Feuchtigkeit zurückzuhalten. Zusätzlich richten sich die ledrig schmalen Blätter mit ihren eingerollten Rändern nach oben, um die Verdunstungsfläche möglichst gering zu halten. Die gespeicherte Wärme, die oft bis tief in die Nacht bestehen bleibt, nutzt der Lavendel als Energiequelle, um beachtliche Mengen ätherisches Öl zu produzieren. Der Duft erzeugt bei uns ein Gefühl von Weite und Freiheit; er kühlt den heißen Kopf, erfrischt, macht die Gedanken klar und hält die Gefühle in Balance.

Heute wird vor allem der Schmalblättrige Lavendel (Lavandula angustiflia Mill.), eine Kulturform aus der Provence eingesetzt, insbesondere für kosmetische und Gewürzzwecke. Da sich in diesen Kulturen über Jahrhunderte Rückstände von Herbiziden und Pestiziden angereichert haben, ist diese Gattung phytotherapeutisch jedoch weniger geeignet. Für die Pflanzenheilkunde ist der ursprüngliche und wildwachsende Schopflavendel (Lavandula stoechas) mit seinen blauvioletten kopfigen Scheinähren von größerer Bedeutung. Bereits in der Antike gelangte er zu hohem Ansehen.

SCHOPFLAVENDEL (LAVANDULA STOECHAS L.)

Der Schopflavendel, in alten Pflanzenbüchern auch als Stichaskraut bezeichnet, wird bei vielseitigen neurologischen Symptomen angewendet, etwa bei Schwindel, Ohnmacht, nervösen Kopfschmerzen, Migräne infolge mangelnder Kapillardurchblutung im Gehirn, Blutandrang zum Kopf, Benommenheit, Perimyokarditis, Herzrhythmusstörungen, pektanginösen Beschwerden, Gliederzittern, Krämpfen. In der Türkei, in der Umgebung von Marmaris, wird die Pflanze in Form eines Wasserdampfdestillats vor allem bei Veranlagung zu Arteriosklerose und Angina pectoris eingesetzt. Türkische Pflanzenheilkundige behaupten, dass »Karabash« (Hydrolat des Schopflavendels) die Arterien von Ablagerungen befreie und sie durchlässiger mache, selbst die feinsten Äderchen.


Ackerschachtelhalm


Schopflavendel

Signatur: Alles im Kopf

Die Signatur des Schopflavendels bezieht sich auf den Kopf des Menschen. Dies bringt die Pflanze mit ihrem endständigen kolbenartigen Blütenstand, zusätzlich noch von »flatternden Flügeln« überragt, deutlich zum Ausdruck – ein Sinnbild der Kopflastigkeit in der heutigen Gesellschaft. In unserer modernen Welt hat theoretisches Wissen eine übergeordnete Bedeutung erlangt. Unser Leben ist auf angelerntes Wissen ausgerichtet, wobei das rationale Denken fast ausschließlich auf das Erfassen des Äußeren, der Gestalt, der Struktur und der materiellen Zusammenhänge fokussiert ist. Wir stopfen uns voll mit verstandesmäßiger Gelehrsamkeit, Standpunkten und Anschauungen. Unser Kopf ist ständig vom Lärm der Gedanken überlastet, vollgestopft mit vermeintlichen Informationen und steht unter Druck, einem Dampfkochtopf ähnlich.

Alles, was beim Menschen physisch oder energetisch überlastet ist, führt zu Blockaden, Spannungen oder Dysfunktionen mit störenden Auswirkungen. Unser Verstand ist zwar ein nützliches, machtvolles Instrument, das wir benötigen, um in dieser Welt zu funktionieren. Er kann uns aber auch einengen und versklaven, wenn wir ihn die Oberhand gewinnen lassen. Der Intellekt hat die Tendenz, kompliziert, eigennützig und konfliktartig zu funktionieren – wir verlieren die Mitte. Mit der übertriebenen Kopflastigkeit bleibt das Herz unerreicht, vernachlässigt und blockiert. Die harmonische Balance zwischen Kopf, Hand und Herz beginnt zu leiden. Dadurch entwickeln sich mannigfache Störeffekte, die sich in Form von koronaren Erkrankungen, kapillaren Durchblutungsstörungen oder Einengung der Gefäße bemerkbar machen. Die Folge davon ist eine von außen nach innen eindringende Verhärtung.

Der Schopflavendel charakterisiert diesen Menschentypus und kann als Pflanzen-Analogie für den intellektuell gestressten Zeitgenossen mit all den zunehmend auftretenden psychosomatischen Beschwerden betrachtet werden. Allein schon das Einatmen des Lavendeldufts klärt und erfrischt die mentalen und psychischen Fähigkeiten, löst Stauungen und Energieblokkaden im Kopf und belebt die körperliche, seelische und geistige Zirkulation.

Der Lavendel ist fähig, mentale Überlastungen – rhythmischen Meereswellen ähnlich – zu lösen und herauszuwaschen; er besänftigt und mildert dadurch zahlreiche Spätfolgen wie Arterienverkalkung, Herzbeschwerden, Migräne, Kopfweh und Wetterfühligkeit. Die erfrischende, reinigende Wirkung dieser Pflanze ist in unserer heutigen Gesellschaft immer wichtiger.

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