Читать книгу Heilen mit Pflanzenessenzen - eBook - Bruno Vonarburg - Страница 8
ОглавлениеTERRAINENTLASTUNG
DARMSANIERUNG
UND SYMBIOSELENKUNG
DER DARMFLORA
Der Begriff »Darmsanierung« ist keine offizielle medizinische Bezeichnung, und so bestehen für dieses therapeutische Verfahren unterschiedliche Auffassungen und Behandlungen. Tatsache ist, dass eine gesunde Darmflora für die Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit einen hohen Stellenwert besitzt und viele Menschen ein entgleistes Darmmilieu aufweisen, ohne es zu wissen.
Verursacht durch den heutigen hektischen Lebensstil, gewöhnen sich viele an unterschwellige Verdauungsprobleme und glauben, dass sie ganz alltäglich seien: Blähungen, Darmträgheit, Magenverstimmung, Aufstoßen oder Völlegefühl. Auch leiden viele Menschen an chronischer Verstopfung, Müdigkeit, Unwohlsein, Infektanfälligkeit, Entzündungen der Organe oder Pilzerkrankungen, ohne jemals die Verhältnisse des Darmmilieus als mögliche Ursache in Betracht gezogen zu haben. Bei all diesen und noch vielen anderen Beschwerden kann nämlich ein geschwächtes Darmmilieu eine begünstigende Rolle spielen. Rezidive Erkrankungen wie Reizdarm, Mykosen, Immunschwäche, Infekte (Bronchitis, Mittelohrentzündung, Blasenentzündung, Magenentzündung, Helicobacter pylori), Autoimmunerkrankungen, Nahrungsmittelintoleranzen, Allergien, Hautausschläge, Ekzeme, Neurodermitis sollten deshalb gründlich bezüglich einer vorhandenen Dysbakterie des Darmes untersucht werden. Eine darauffolgende Darmsanierung kann den Heilungsverlauf all dieser Krankheiten nachhaltig unterstützen. Selbst bei kanzerösen Leiden (Krebs, Tumoren) hat sie einen terrainverbessernden Effekt.
INTAKTER DARM – GARANT FÜR DIE GESUNDHEIT
Der Darmtrakt ist eines der wichtigsten Organe für die Erhaltung der Gesundheit. Hier entscheidet sich, welche Bestandteile der zugeführten Lebensmittel aufgenommen und welche wieder ausgeschieden werden. Über 50 Tonnen Lebensmittel passieren den Darm im Verlauf eines 70 Jahre währenden Lebens. Die Passage der Nahrung durch den 7 bis 8 Meter langen Darmtrakt dauert rund 24 Stunden. Drei Abschnitte werden durchwandert: Dünndarm, Dickdarm und Mastdarm. Sie weisen zwar einen Durchmesser von nur wenigen Zentimetern auf und wiegen im Leerzustand etwa 2 Kilogramm, aber mit ihren zahlreichen Falten, Windungen und Zotten besitzen sie eine immense Oberfläche von bis zu 400 Quadratmetern. Dies entspricht etwa der Größe von zwei Tennisplätzen.
Der Dünndarm ist massenweise mit Zotten bedeckt. Diese mikroskopisch winzigen fingerförmigen Ausstülpungen in einer Länge von 0,5 bis 1 Millimeter vervielfachen die Schleimhautoberfläche. Auf 1 Millimeter befinden sich etwa 20 bis 40 solcher Zotten. Damit wird ein besonders intensiver Kontakt mit dem Speisebrei ermöglicht. Über die Darmzotten gelangen die aufbereiteten Nährstoffe direkt ins Blut und in die Lymphe.
Die Dünndarmfalten können mit dem Wurzelwerk eines Baumes verglichen werden. So wie die Baumwurzeln ins Erdreich eindringen, um Vitalstoffe aufzunehmen, so infiltrieren die Darmzotten die Nährsubstanzen aus dem zerkleinerten Speisebrei.
»Der Mensch ist, was er isst.« Dieses Sprichwort macht deutlich, dass unsere Speisen von optimaler Qualität sein sollten. Vielfach aber sind die Nahrungsmittel mit pathogenen Keimen bakterieller oder viraler Art, mit Pilzen, Würmern, Toxinen, chemischen Zusatzstoffen, Pestiziden, Schwermetallen und anderen Umweltverschmutzungen belastet, womit die natürlicherweise gesunden Darmverhältnisse massiv beeinträchtigt werden. Dieser Schaden kann oftmals nur mit einer Sanierung der Darmflora behoben werden.
DARMFLORA
Damit der Darm seine lebenswichtigen Stoffwechselfunktionen bewerkstelligen kann, ist seine Schleimhaut mit unzählbaren Kleinstlebewesen besiedelt, die als Darmflora oder Mikrobiota bezeichnet werden. Sie wiegt rund ein halbes Kilo und setzt sich aus über 1000 gesunden Bakterienarten zusammen, die in einem harmonischen Gleichgewicht in einer Anzahl von über 100 Milliarden Einzelkeimen vorhanden sind. 85 Prozent sind nützliche Bakterien. Die restlichen 15 Prozent Fäulnisbakterien erzeugen beim Eiweißabbau toxische Substanzen. Vermehren sich die Fäulnisbakterien, ist der Darmtrakt irgendwann nicht mehr in der Lage, seine physiologischen Leistungen zur Erhaltung der Gesundheit zu vollbringen. Nicht nur die Aufnahme von Nährstoffen wird geschmälert, auch das körpereigene Immunvermögen wird massiv eingeschränkt.
Der Darm ist nämlich weit mehr als nur für die Verdauung zuständig – er ist auch mit einem gigantischen Immunsystem ausgestattet. Der faszinierende Mikrokosmos der gutartigen Bakterienmasse bildet einen voluminösen Abwehrapparat, der das Eindringen von krankmachenden Stoffen verhindert. Darüber hinaus aktivieren die probiotischen Bakterien, die sogenannten Bifidobakterien (Lactobacillus acidophilus) die Bildung von immunregulierenden Botenstoffen, die die Aufgabe haben, bestimmte Fremdkeime in der Ansiedlung zu hemmen und zu verdrängen. Je intakter und unbeschädigter die Darmflora, umso wirksamer ist ihre Abwehrfähigkeit gegen Infekte und mannigfache gesundheitsschädigende Störungen. Selbst das psychische Wohlbefinden wird dadurch Belastungen gegenüber gefestigt.
Experten sind der Überzeugung, dass der Darm ein eigenes Empfindungsvermögen besitzt. Neben dem Gehirn befindet sich die zweitgrößte Nervenansammlung des Körpers im Verdauungstrakt. Über hundert Millionen Nervenzellen durchziehen die Darmwände. Dieses autonome Nervensystem wird als »Bauchhirn« bezeichnet. Über den Vagus verlaufen bis zu 90 Prozent der Informationen vom Darm ins Gehirn und umgekehrt. Sind die natürlichen Verhältnisse der Darmflora gestört, machen sich unweigerlich Befindlichkeitsstörungen und deutliche psychische Beschwerden bemerkbar. Eine entsprechende Darmsanierung kann deshalb auch die mentale und seelische Verfassung verbessern.
BESCHWERDEBILD VON DYSBIOSEN
Durch mikrobiologische Stuhluntersuchungen (Bakterienkultur, Verfahren der Molekulargenetik, Dunkelfeld-Mikroskopie des Blutes) kann nachgewiesen werden, dass bei vielen Menschen das Darmmilieu mit seinen wichtigsten Leitbakterien gestört ist. Eine Fehlbesiedlung kann verschiedenartigste Unpässlichkeiten und Beschwerdebilder begünstigen. Oft fühlt man sich müde, abgeschlagen, kraftlos und seelisch ermattet. Man kämpft ununterbrochen gegen Verdauungsstörungen, Durchfall, Verstopfung, Blähungen, Völlegefühl, Appetitstörungen, ist dauernd erkältet oder anfällig für entzündliche Erkrankungen. Es zeigen sich Mangelerscheinungen, da Vitalstoffe wie Vitamine, Enzyme und Spurenelemente durch das Missverhältnis der Darmflora nicht mehr richtig aufgenommen und deshalb ungenutzt ausgeschieden werden. Auch Blutarmut infolge von Eisenmangel kann sich bemerkbar machen.
Schädliche Fäulnisbakterien können sich uneingeschränkt im Darm entwickeln und toxische Belastungen hervorrufen. Insbesondere fehlgeleitete Kolibakterien bilden bei der metabolischen Verarbeitung von Proteinen eine Reihe von toxischen Stoffen (zum Beispiel Indol und Skatol), die zu einer gesundheitlichen Beeinträchtigung führen. Indikan, ein Derivat des Fäulnisprozesses, verursacht einen üblen Geruch des Stuhls, des Urins, der Hautausdünstungen und des Schweißes.
Durch die Dysbakterie oder Dysbiose entsteht eine Tendenz zu Allergien, Haut- und Pilzerkrankungen, Bronchialasthma – fast jedes Organ kann durch den bakteriellen Flurschaden im Darm in Mitleidenschaft gezogen werden. Nicht zuletzt verzeichnet man eine drastische Zunahme von Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Bis zu 20 Prozent der Menschen in der westlichen Gesellschaft leiden an einer sogenannten Malabsorption, an einer oder mehreren Kohlenhydratintoleranzen wie Unverträglichkeiten auf Laktose (Milchzucker), Fruktose (Fruchtzucker), Sorbit oder auch Xylit, an Gluten-, Weizen- oder Histaminintoleranz (Wein, Hartkäse, Wurst). Etwa 30 Minuten nach Einnahme der entsprechenden Stoffe kämpfen die Betroffenen mit Blähungen, Durchfall, Kopfschmerzen, Migräne, nervlicher Anspannung, Reizbarkeit oder Schlaflosigkeit. Zudem können die unverträglichen Substanzen Überreaktionen des Immunsystems verursachen, wobei sich der Körper im Sinne einer Autoimmunerkrankung gegen sich selbst richtet.
URSACHEN
Hauptverursacher einer Dysbiose der Darmflora ist der zu häufige Einsatz von Antibiotika, die bei der Bekämpfung von Entzündungszuständen nicht nur die schädlichen, sondern auch die nützlichen Bakterien zerstören. Das Darmmilieu braucht danach mitunter über 6 Monate, bis es sich von der Beeinträchtigung erholt hat, nicht selten bleibt eine Schädigung zurück. Antibiotika sind nichts Schlechtes und bei gewissenhaftem Einsatz können sie sogar Leben retten – das ist unbestreitbar. Aber nicht jeder Infekt erfordert den Einsatz eines Breitband-Antibiotikums, also eines Abwehrmittels gegen breitgefächerte bakterielle Krankheitskeime. Vor allem in der Kinderheilkunde sowie bei geringfügigen Entzündungen sollte dies beachtet werden, und bei viralen Infektionen sind Antibiotika fehl am Platz, da sie virale Keime nicht eliminieren können.
Antibiotische Substanzen entwickeln im Darmtrakt sogenannte ökologische Nischen für krankhafte Keime wie den Hefepilz Candida albicans, die das Risiko für Allergien, Bronchialasthma, Neurodermitis, Darmentzündungen und Mykosen (Pilzinfektionen) begünstigen. Ferner können Missverhältnisse zwischen aeroben Keimen (in Sauerstoff lebende Bakterien) und anaeroben Keimen (ohne Sauerstoff lebende Bakterien) entstehen. Das Ungleichgewicht führt häufig zu einem geschwächten Immunsystem, was beim Kranken die Anfälligkeit für rezidive Infekte, Hautbeschwerden und Entzündungen fördert.
Schließlich gibt es bekannte Nebenwirkungen von Antibiotika, die in der Medizin AAD oder Antibiotikaassoziierte-Diarrhö genannt werden. Dabei wird lediglich auf den Durchfall Bezug genommen; mitunter treten aber auch Juckreiz, Blähungen, Bauchweh, Kopfschmerzen, Reizbarkeit und eine Verschlechterung bestehender Krankheitsbilder in Erscheinung.
Ein leidiges Thema sind auch in Nahrungsmitteln versteckte Antibiotika – eine enorme Belastung für die natürliche Darmflora. Ihr Einsatz ist in der Nutztierhaltung sehr verbreitet; in der Massentierhaltung müssen diese Medikamente periodisch, ja sogar prophylaktisch eingesetzt werden, ansonsten sich Krankheiten unter den Tieren ausbreiten. Da sich die Rückstände im Fleisch anreichern, hat dessen Antibiotikabelastung heute ein äußerst bedenkliches Maß erreicht. Bei der Ernährung von Kindern, Schwangeren, stillenden Müttern, Kranken und betagten Menschen wirkt sich dies besonders abträglich aus. Auch in anderen Lebensmitteln, in der Milch, aber selbst im Honig und in Früchten können derartige Rückstände nachgewiesen werden.
Eine weitere Schädigung der natürlichen Darmflora findet bei der Verwendung von Hormonpräparaten statt, ebenso bei der Langzeiteinnahme gewisser Medikamente wie Cortison, Magensäureblocker und Antimykotika – sie fördern sogar die Bereitschaft für Reizdarm und Darmentzündungen. Nachteilig wirkt auch das Chlor im Trinkwasser – zur Eliminierung eignen sich Wasserfilter, die nicht nur in der Küche, sondern auch an der Duschbrause im Badezimmer montiert werden können.
Letztlich sind auch der übermäßige Konsum von Zucker, Abführmitteln, Fehlernährung, Übersäuerung des Organismus, chemische Nahrungsmittelzusätze und Schwermetalle in Lebensmitteln als die natürliche Darmflora schädigende Faktoren zu nennen.
Wie wichtig eine Darmsanierung für die Gesundheit ist, zeigt sich in dem immer häufigeren Auftreten von Antibiotika-Resistenzen in Krankenhäusern und in der Allgemeinmedizin.
UNTERSTÜTZENDE MASSNAHMEN
Um das natürliche Darmmilieu zu regenerieren und zu stabilisieren, sind als Erstes in der täglichen Ernährung bestimmte Richtlinien zu beachten. Eine plötzliche Umstellung mit strengen diätetischen Anordnungen ist nicht zwingend, vielmehr sollte der Darm vorzugsweise mit basisch wirkenden Speisen biologischer Natur (beim Einkauf auf Biosiegel achten) versorgt werden. Würste, Geräuchertes, Schweinefleisch, Innereien, zu viel Zucker, fette Speisen, Fast Food, Süßgetränke, Weißmehlprodukte sind zu meiden.
Empfehlenswert ist eine leicht verdauliche Ernährung: fettarme Biomilch, Sauermilch, Naturjoghurt (mit Milchsäurebakterien angereichert), milde Käsesorten, mageres Fleisch, fettarme Bouillon (täglich eine basische Gemüsebrühe teelöffelweise einnehmen), Vollkornbrot, Reis, Grieß, einfache Kekse, leicht verträgliche Gemüsesorten wie Karotten, Fenchel, Blumenkohl, Brokkoli, Zucchini, grüne Salate (aber wenig Kohl, Lauch, Pilze, Zwiebeln, Gurken, Hülsenfrüchte) und magere Süßwasserfische (kein geräucherter Hering oder konservierter Fisch), wenig Steinobst und Nüsse. Gewürze wie Kurkuma, Knoblauch und Ingwer üben auf den Darm eine reinigende Wirkung aus. Kümmel, Fenchel, Koriander, Galgant, Dill und Ysop sind blähungswidrig und verdauungsfördernd.
Vernünftig und empfehlenswert sind gutes Kauen und Einspeicheln der Speisen mit ausreichender Zeit beim Essen, weder zu heiße noch zu kalte Speisen und nicht zu große Portionen.
Um die Bildung einer Fäulnisflora im Darm zu verhindern, sind darmfreundliche Ballaststoffe von vegetabilen Nahrungsmitteln zu bevorzugen. Hierzu eignet sich vorzüglich das Sauerkraut. Die darin enthaltenen Milchsäurebakterien zählen zu den Mikroorganismen, die den pH-Wert im Darm senken, seine Immunfunktion fördern und das Wachstum von »schlechten« Bakterien hemmen – sie wirken sich auch positiv auf die Verdauungstätigkeit aus. Allerdings dürfen dem Sauerkraut, hergestellt aus biologischem Weißkohl, weder Speck noch Würste oder Geräuchertes beigegeben werden – besser eignen sich für die pikante Aromatisierung Kümmel, Wacholder oder wenig Honig.
Genügend trinken ist wichtig. 1 bis 2 Tassen Fencheltee täglich wirken sich günstig auf den Darm aus. Morgens nüchtern nach dem Erwachen 1 Glas Wasser, das mindestens 10 Minuten lang gekocht wurde, hat eine überraschend gute Wirkung auf die Verdauung. Nach den Mahlzeiten ein Likörglas Kanne-Brottrunk (Reformhaus), schluckweise eingenommen, unterstützt die Sanierung der Darmflora.
Probiotika: pro bios – für das Leben
Wichtig ist, das strapazierte Darmmilieu zu regenerieren und zu stärken, um ein bakterielles Ungleichgewicht samt den dadurch verursachten mannigfachen Schäden zu vermeiden. Hierbei ist die Zufuhr von lebensfähigen, gesunden Bakterien (Symbionten) notwendig, damit die natürlichen Besiedlungsverhältnisse der Darmschleimhaut soweit wie möglich wiederhergestellt werden. Therapeutische Probiotika ergänzen die bestehende Darmflora mit lebenden, gesunden Bakterien, wodurch positive Effekte erzielt werden wie: erhöhte Immunkraft, Schutz vor Infektionen, Allergien und Nahrungsmittelintoleranzen, Bildung von hochwirksamen Peptiden (Verdauungsenzyme) und Abbau von Stoffwechsel- und Nahrungstoxinen. Auch die Darmpassage wird beschleunigt und die Aufnahmefähigkeit der Darmzotten zur Verbesserung der Resorption von Nähr- und Vitalstoffen optimiert.
Die probiotische Substitution bewirkt eine ausreichende Vitamin-B12-Produktion, das für die Bildung der roten Blutkörperchen bei bestehender Blutarmut enorm wichtig ist. Fäulnisbakterien im Darm können einen Vitamin B12-Mangel verursachen, ferner schädigen sie die Funktion der Nervenzellen. Bei der Gärung entstehen Fuselalkohole und krankmachende Säuren, sodass der pH-Wert im Darm unter 6 fällt. Eingedrungene Pilze haben dann ein leichtes Spiel, sich im körperwarmen, feuchten Milieu des Darmes massenhaft zu vermehren.
Das Seifenkraut ist ein bewährtes Reinigungsmittel für den Darm.
Probiotika sind unersetzbar zur Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte. Bei langwierig verlaufenden Krankheitsprozessen, bei Krebserkrankungen, zu Beginn einer Schwangerschaft (wobei sich der positive Effekt auch auf das werdende Kind auswirkt) sind sie empfehlenswert. Die Milch probiotisch behandelter Mütter ist noch abwehrkräftiger, was Doppelblindstudien mehrfach bestätigten.
Zum Aufbau einer gesunden Darmflora können neben Probiotika auch sogenannte Präbiotika eingesetzt werden. Hierbei handelt es sich um Stoffe, die für die wertvollen Darmbakterien als Nährboden dienen, wie Inulin in Zichorie, Topinambur oder in Nahrungsergänzungsmitteln als Oligofructose.
Für die erfolgreiche Therapie mit Probiotika ist eine ausreichende Zeitdauer und die richtige Dosierung entscheidend. Grundsätzlich kommen Lacto- und Bifidobazillen in Höchstdosierungen zum Einsatz. Erstgenannte sind Leitkeime des Dünndarms, zweitgenannte Leitkeime des Dickdarms. Die Tagesmenge sollte mindestens 4 Milliarden dieser lebensfähigen gesunden Keime in geeigneter Kombination aufweisen. Hinzu kommen einige Bakterienstämme wie E. coli und Enterokokken.
Vorgehensweise
Am ersten Tag der Darmsanierung morgens nüchtern 1 bis 2 Teelöffel Glaubersalz in einem Glas Wasser aufgelöst einnehmen. Im Verlaufe des Tages stellt sich Durchfall ein. Damit werden Kotreste aus dem Darmtrakt entfernt, die Darmmuskulatur und das Bauchlymphsystem werden entlastet. Ab dem zweiten Tag morgens über 3 Wochen hinweg zum Frühstück 1 Beutel Omni-Biotic 10 AAD zusammen mit 1 Metacare-Colon-Lecithin-Kapsel (Beloga/Alergosan) in 125 ml Wasser einnehmen, womit die Grundlage einer gesunden Darmflora geschaffen wird. Abends vor dem Schlafen jeweils 5 Tropfen Fortakehl (Firma Sanum, in Apotheken erhältlich) in wenig Wasser einnehmen und je 3 Tropfen an der linken und rechten Ellenbeuge einreiben. Damit werden mögliche Pilzbelastungen ausgeschlossen.
Bereits 1 bis 2 Wochen nach dieser Therapie spüren die Patienten eine deutlich positive Reaktion, wobei sich das gesundheitliche Wohlbefinden verbessert und mannigfache krankheitsbedingte Belastungen aus dem Darmtrakt ausgeschaltet werden.
HAUPTMITTEL
Seifenkraut
(Saponaria officinalis L.)
Genauso wie der Garten vor der Aussaat von Unkraut befreit wird, ist der Darm von seinen belastenden Abfällen zu räumen, ehe seine Flora wieder mit gesunden Bakterien besiedelt und erneuert wird. Hier kommt das Seifenkraut zum Einsatz. Dank seiner reinigenden Kraft wird aller Unrat, der sich im Laufe der Jahre wie Ruß im Kamin abgelagert hat, aus dem Verdauungstrakt herausgewaschen.
Die nach Nelken duftende Pflanze ist das perfekte Säuberungsmittel, einem angenehm parfümierten Waschpulver gleich. Belastende Eiweißrückstände, ungesunde Fette, Toxine und Fäulnissubstanzen sowie andere in den Zotten und Falten des Dünndarms und der Schleimhaut des Dickdarms abgelagerte Abfallprodukte werden gelöst und entsorgt. Als vegetabile Seife reinigt das Kraut in besonderer Weise die Darmschleimhaut, die mit all diesen Ablagerungen einen Nährboden für krankhafte Keime bildet. Während einer 3-wöchigen Einnahme der Pflanzenessenz werden klebrige und zähe Schlacken aus dem Verdauungstrakt entsorgt. Die dabei abgehende Menge von braun bis schwarz gefärbter, schleimiger Masse, von Fetzen, Klumpen und Konglomeraten (ähnlich wie bei einer therapeutischen Darmwäsche), ist oft ganz erstaunlich.
Zu Recht trägt die Pflanze den Namen Seifenkraut (Saponaria von lateinisch sapo, »Seife«) – sie ist das Reinigungsmittel der Phytotherapie schlechthin. Mit den energetisierten Wirkstoffen hemmt sie außerdem das Wachstum von schädlichen Pilzen und regt die Sekretion der Verdauungsdrüsen an.
Auf die Psyche hat ihre Blütenschwingung eine auffrischende Wirkung, indem sie bei Trostlosigkeit, Resignation und Hoffnungslosigkeit – infolge gestörter Darmverhältnisse (man fühlt sich schmutzig, befleckt, unrein) – zu neuen Kräften verhilft. Die Pflanze steht als Signatur für die Reinigung von physischen und psychischen Trübungen.