Читать книгу Abgebrühte Mörderkunst: 6 Strand Krimis - Cedric Balmore - Страница 31
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ОглавлениеDas New Theatre in Union City, New Jersey, war mit den Bühnen am Broadway nicht zu vergleichen. Ein kleines, privates Theater, in dem Boulevardstücke und zweitklassige Versionen von Stücken aufgeführt wurden, die anderswo bereits gut liefen.
Allerdings wurde der Theatersaal auch häufiger mal zweckentfremdet. Für Tagungen, Vorträge und dergleichen. Auch davon lebten die Betreiber und sie konnten es sich angesichts der allgemeinen Geschäftslage des New Theatre of Union City auch nicht leisten, auf solche Einkünfte zu verzichten.
Der Mann mit der ,Homeboy’ Base Cap stieg aus seinem Wagen. Den blauen Ford hatte er am Straßenrand geparkt. Er sah die Menschen zum Eingang des Gebäudes strömen. Ein paar martialisch aussehende Wächter standen dort und überprüften jeden, der den Eingang passieren wollte.
„Ich will zu Mister Gallun!“, sagte der Mann mit der ‚Homeboy’ Base Cap zu einem der Kerle.
„Das wollen hier alle!“, grinste der Kerl. „Also, was soll der Quatsch?“
„Nimm dein Funkgerät und sag Gallun Bescheid. Ansonsten wirst du jede Menge Ärger bekommen!“
„Hör mal…“
„Sag Gallun, dass Dan hier ist.“
Der breitschultrige Wächter in Lederjacke und mit einer Waffe am Gürtel, nahm das Funkgerät, dessen Kurzantenne sich aus der Jackentasche stahl.
„Du kannst durchgehen bis zur Garderobe“, sagte der breitschultrige Riese. „Unsere Leute wissen Bescheid.“
„Hört sich gut an“, lächelte Dan.
Er fand Gallun schließlich in seiner Garderobe, wo er sich für seinen Auftritt vorbereitete. James Gallun war Mitte fünfzig, hatte graues, kurz geschorenes Haar und ein Gesicht, das sehr kantig wirkte.
Als er Dan sah, schnippste er mit den Fingern und schickte die Visagistin aus dem Raum.
Dan sah ihr nach.
„Kann man ihr trauen?“
„Ach, Dan, wem kann man in dieser Welt schon vertrauen?“, greinte Gallun. „Und jetzt mach schnell. Ich muss gleich vor ein paar hundert Leuten sprechen und will mich nicht verhaspeln, weil ich plötzlich nicht einmal mehr weiß, was ich in diesem Raum eigentlich soll!“
„Jedenfalls werden Sie eine Rede halten“, stellte der Mann, der Dan genannt worden war, fest.
Gallun wandte sich Dan zu. „Was ist los, weshalb Sie hier?“
„Es ist alles nach Plan verlaufen“, erklärte er.
James Gallun lächelte zufrieden. Sein zuvor so hartes Gesicht wurde dadurch etwas aufgeweicht und es bildeten sich Grübchen.
„Das ist gut“, sagte er zufrieden.
„Sie können sich sicher sein, dass keine Spur zu uns führt.“
„Um so besser.“
„Ich glaube im Übrigen nicht, dass Randall McCauly uns verraten hat.“
„Wieso nicht?“
Dan verzog das Gesicht zu einem zynischen Lächeln. „Er hätte es mir gesagt. Glauben Sie mir, Mister Gallun!“ Dan kicherte.
James Galluns Gesicht blieb hingegen vollkommen ernst.
„Ich habe vor, den Plan jetzt in die entscheidende Phase treten zu lassen, Dan.“
„Damit würde ich warten, bis sich die ganze Situation etwas beruhigt hat. Der Einbruch bei General Biotech hat schließlich einiges an Wirbel verursacht.“
Gallun hob die Augenbrauen.
„Sie sind ein Angsthase, Dan!“
„Nein, nur vorsichtig.“
„Was ist das eigentlich für ein Striemen mitten im Gesicht, Dan?“
Der Mann mit der ‚Homeboy’ Base Cap machte eine wegwerfende Handbewegung.
„Kleiner Unfall, nicht der Rede wert.“