Читать книгу Abgebrühte Mörderkunst: 6 Strand Krimis - Cedric Balmore - Страница 39

Die Humanity Foundation hatte ihren Sitz in der Second Avenue, Ecke 10.Straße Ost. Ich parkte den Sportwagen in der Tiefgarage, die zu dem zwanzigstöckigen Bürogebäude gehörte. Die Stiftung residierte im 15. Stock. Wir fuhren mit dem Lift und wurden eher widerwillig von einem grauhaarigen Mann namens Arthur Greedy empfangen.

Schon die Sekretärin hatte zunächst versucht, uns abzuwimmeln, aber nachdem wir ihr unsere Ausweise unter die Nase gehalten und sie vor die Alternative gestellt hatten, sie und ihren Chef im Field Office zu verhören, führte sie uns sehr schnell zum Geschäftsführer der Foundation.

„Was kann ich für Sie tun?“, erkundigte er sich.

Wir hielten auch Greedy unsere Ausweise hin. Er wurde blass.

„In welcher Verbindung steht Ihre Stiftung zu einer Gruppierung mit der Bezeichnung WHITE RACE FIRST?“, kam ich gleich auf den Punkt.

Greedys Gesichtszüge wurden jetzt deutlich entspannter. Er schluckte und lehnte sich in seinem Sessel zurück.

„Ich weiß nicht, in wie fern ich verpflichtet oder berechtigt bin, Ihnen darüber Auskunft zu geben.“

„Wir wissen, dass Ihre Stiftung WHITE RACE FIRST unterstützt und…“

„Es tut mir Leid, Sie unterbrechen zu müssen, aber ich weise Sie darauf hin, dass WHITE RACE FIRST eine völlig legale Vereinigung ist. Dies ist Amerika! Da kann jeder seine Meinung äußern! Und zwar auch, wenn manche die Auffassungen von WHITE RACE FIRST zu radikal erscheinen mögen, so leisten die Mitglieder dieser Gruppe doch eine wertvolle Kulturarbeit. Im Übrigen fördern wir natürlich sehr unterschiedliche Initiativen.“

„Der Vorsitzende Ihres Stiftungsrates ist James Gallun“, stellte ich fest. „Ist das korrekt?“

„Ja.“

„Ist das der Mister Gallun, der Bücher verfasste, die Titel tragen wie KEINE RETTUNG FÜR DIE WEISSE RASSE?“

„Mister Gallun hat wie jeder Amerikaner das Recht dazu, seine Gedanken zu Papier zu bringen und zu veröffentlichen.“

„Wir würden Mister Gallun gerne sprechen. Ich nehme an, als Vorsitzendem des Stiftungsrates steht ihm in diesem Gebäude ein Büro zu – oder wollen Sie das etwa bestreiten?“, hakte ich nach.

„Ich bestreite gar nichts, halte es aber für besser, dass Sie dieses Haus sofort wieder verlassen. Unsere Security Guards werden Sie begleiten!“

„Vielleicht sollten Sie besser erst einen Ihrer Anwälte herbeirufen und sich mit ihm beraten“, schlug ich vor.

Greedys Stirn legte sich dabei in Falten. „Wieso?“

„Weil wir in dem Fall, dass Sie nicht mit uns kooperieren vielleicht darauf angewiesen sind, die Buchhaltung Ihrer Stiftung zu überprüfen. Ethan Darrington, ein Mann, der möglicherweise in einen terroristischen Biowaffen-Anschlag verwickelt ist und einen vermutlichen Mittäter getötet hat, hat über Konten Ihrer Stiftung Geld erhalten!“

„Ich kenne Ihren Mister Darrington nicht.“

„Dann schicken Sie uns zu Mister Gallun.“

„Sie werden jetzt unverschämt!“

Milo und ich erhoben uns von unseren Plätzen. „Momentan haben wir gegen Sie persönlich keine Handhabe“, sagt Milo. „Aber das kann sich in Kürze ändern. Beispielweise wenn hier eine Buchprüfung durchgeführt wurde. Wenn wir das Wort Terrorismus dabei auch nur erwähnen, wird es sogar sehr schnell geschehen.“

Greedy seufzte. Er betätigte die Sprechanlage. „Miss Morrow? Könnten Sie mal nachsehen, ob Mister Gallun zufällig doch im Hause sein sollte?“