Читать книгу Abgebrühte Mörderkunst: 6 Strand Krimis - Cedric Balmore - Страница 36
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ОглавлениеAls wir in der Nähe von Darringtons Wohnung in der 5678 Lazenby Road in Hoboken auftauchten, hatten die Kollegen der State Police bereits die Zufahrtsstraßen abgesperrt.
Die bereits anwesenden G-men hatten sich rund um den Bungalow postiert. Die Einsatzleitung hatte in diesem Fall unser Kollege Fred LaRocca.
„Clive und Orry sitzen noch im Stau hinter dem Lincoln Tunnel fest“, meinte unser Kollege Jay Kronburg, der zusammen mit seinem Partner Leslie Morell kurz nach uns eintraf.
Wir waren gerade dabei unsere Kevlar-Westen anzulegen. Bei einem Einsatz wie diesem waren sie Pflicht.
„Wir wissen, dass Darrington ein Waffennarr ist“, meldete sich Fred LaRocca über Kragenmikro und Ohrhörer bei allen. „Jedenfalls steht das so in dem NYSIS-Dossier, das uns zur Verfügung steht. Wir müssen also auf der Hut sein.“
Jay und Leslie waren die ersten, die sich bis zur Haustür vorpirschten. Die Dunkelheit war unser Verbündeter. Milo und ich folgten ihnen.
„Der Bungalow ist umstellt“, meldete Fred LaRocca über Ohrlautsprecher. Es hatte einige Zeit gedauert, den Einsatz wirklich perfekt vorzubereiten. Auf den Nachbargrundstücken waren FBI-Agenten postiert.
Um kein Aufsehen zu erregen, mussten die jeweiligen Hausbesitzer in die Aktion eingeweiht werden, sofern sie im Augenblick zu Hause waren.
Wenn Darrington es tatsächlich schaffte sich gegen diese geballte Macht den Weg freizuschießen, so lief er wenig später auf jeden Fall den Kollegen der City Police ins Netz, die einen Ring von etwa einem Kilometer Durchmesser um Darringtons Adresse gezogen hatten.
Wir bekamen die Aufgabe zugeteilt, uns an der Hauswand entlang zu pirschen, um zur Rückfront zu gelangen, wo es offenbar noch eine Terrassentür gab.
Mit der Dienstwaffe in der Faust bewegten wir uns lautlos an der Westwand des Hauses entlang, duckten uns unter einem Fenster hindurch und verbargen uns hinter einem Strauch. Aus unserer Deckung heraus hatten wir freie Sicht auf die Terrasse. Ein Fenster warf abgeklappt um zu lüften. Die Terrassentür stand einen Spaltbreit offen.
Ich meldete dies über das Kragenmikro an die anderen. Jene Kollegen, die sich auf den Nachbargrundstücken verschanzt hatten, konnten das nicht sehen, weil für sie die Sicht durch ein paar Sträucher verstellt war.
Die Zugriffsmöglichkeit war für uns jetzt da.
Unser Kollege Leslie Morell klingelte an der Haustür.
„Ja, bitte?“, knurrte nach einem weiteren Versuch eine ziemlich genervt klingende Männerstimme.
„FBI. Wir haben ein paar Fragen an Sie“, sagte Leslie.
Milo und ich konnten das Gespräch über Funk mithören und warteten ebenso gespannt auf die Antwort wie unsere Kollegen.
Doch die wollte Ethan Darrington ihnen ganz offensichtlich schuldig bleiben. Augenblicke später sahen wir ihn die Terrassentür aufstoßen. Er war gerade damit beschäftigt, sich einen Parker anzuziehen. In der Rechten hielt er eine Waffe.
Milo und ich stürzten aus der Deckung.
„Waffe weg! FBI!“, rief ich.
Er wirbelte herum und feuerte. Der Schuss war schlecht gezielt. Er zischte in Kopfhöhe dicht an mir vorbei. Ich riss meine Dienstwaffe hoch und feuerte zurück. Mein Schuss traf ihn in der Schulter. Er taumelte zurück, versuchte erneut seine Waffe hochzureißen, aber sein Arm gehorchte ihm nicht mehr. Das Sweatshirt, das er unter dem Parka trug, lief rot an. Er stöhnte auf.
„Waffe weg!“, wiederholte ich mich.
In diesem Moment kamen die Kollegen von den Nachbargrundstücken. Ethan Darrington gab auf. Er ließ die Waffe fallen.
Widerstandslos wurde er festgenommen.
„Wir brauchen einen Arzt!“, sagte Milo in sein Kragenmikro.
„Ich sage nichts!“, rief Darrington.
Nachdem wir die Hausdurchsuchung abgeschlossen hatten, wussten wir, dass es für ihn wohl tatsächlich zunächst einmal das Beste gewesen war zu schweigen…