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16. Bizarr Biz

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Für ein eigenes Studio war es noch zu früh, beschloss ich nach einigem Nachdenken. So sehr ich mein eigenes Reich ersehnte, in dem ich Männer beherrschen und ihnen die Manieren notfalls mit der Peitsche nahebringen konnte – ich musste es auch einrichten und erhalten können, und dafür hatte ich schlicht noch nicht genug devote Interessenten. Aber ich konnte ja schon mal üben, überlegte ich. Und beschloss, einen Bizarr-Escort Service anzubieten, wie ich den dominanten Hausbesuch taufte. Mir gefiel der Name. „Bizarr-Escort“ ließ keinen Zweifel daran, worum es hier ging und klang zudem geheimnisvoll und verrucht. Ich hatte recherchiert und nichts Vergleichbares in Österreich entdeckt. Aber ich war sicher, dass etwa ausländische Geschäftsleute, die in Wien zu tun hatten, sich gerne eine strenge Herrin aufs Hotelzimmer bestellen würden. Mit einheimischen Kunden rechnete ich eher nicht.

Björn war mitten in den Vorbereitungen für seinen Sprachkurs in Italien, ich würde also mehr Zeit für mich und damit freie Bahn für meinen Escort-Dienst haben. Ich schaltete eine Anzeige im Magazin Fullsize, dem edel gestalteten S/M-Magazin mit wirklich guten Beiträgen. Jede Domina, die auf sich hielt, inserierte dort. Mein Text lautete ungefähr „Biete dem Mann von Welt eine Begleitung der besonderen Art in Wien und Umgebung“.

Schon bald erhielt ich einen Anruf: Ein Herr wollte mit mir essen gehen und währenddessen dominiert werden. „Soll ich Sie vom Flughafen abholen?“, fragte ich interessiert. „Nein, das ist nicht nötig“, sagte der Mann, „Ich bin in der Stadt. Schlagen Sie ein Lokal vor und ich werde dort erscheinen.“ Auch gut. Ich überlegte kurz und wählte ein elegantes Lokal in meiner Nähe, damit ich es nicht so weit hätte. Wenn er nach dem Essen noch mit mir Zeit verbringen wollte, konnten wir ja in sein Hotel gehen. Der Unbekannte erklärte, sein Name sei Bernhard, und er würde pünktlich erscheinen.

Mein erster Bizarr-Escort-Kunde! Angetan mit einem selbst entworfenen schwarzen Kostüm, das viele Reißverschlüsse zierten (was heute bei Kostümen ganz normal ist, damals war es aber noch sehr ungewöhnlich), machte ich mich auf den Weg. In einer großen, schwarzen Lacktasche verstaute ich einige Utensilien und Kondome. Sicher ist sicher, dachte ich. Ein Programm hatte ich mir nicht überlegt, ich würde improvisieren.

Bernhard wartete schon auf mich. Höflich stand er auf, als ich das Lokal betrat. Er hatte zwar kein Foto von mir gesehen, aber ich hatte mich selbst am Telefon beschrieben, und anhand meines Aufzugs kombinierte er richtig, dass ich die dominante Dame sein musste.

Bernhard war um die vierzig Jahre alt, schwarzhaarig und hatte ein rundliches, glattrasiertes Gesicht mit ausdrucksstarken, dunkelbraunen Augen und buschigen Augenbrauen. Er hatte einen leichten Bauchansatz. Der liebt gutes Essen, dachte ich mir. Deshalb war ihm wohl der Treffpunkt in einem Restaurant eingefallen. Er war eine gepflegte Erscheinung und trug weißes Hemd und Krawatte.

Unsere Unterhaltung verlief in angenehmer Atmosphäre. Das Restaurant bot gehobene italienische Küche, nicht den üblichen Pizzafirlefanz. Die Bedienung war aufmerksam, aber nicht aufdringlich. Im Hintergrund lief leise italienische Musik. Gleich zu Anfang stellte ich klar: „Du sprichst mich mit Gräfin und Sie an, ich duze dich.“ – „Selbstverständlich, Gräfin! Darf ich Ihnen das vereinbarte Honorar übergeben?“ Er steckte mir diskret ein weißes Kuvert zu.

Ohne es zu öffnen, steckte ich es in meine Handtasche. Schon nach wenigen Sätzen stellte sich heraus, dass Bernhard aus Wien war. Das war eine Überraschung für mich! „Ich bewundere deinen Mut“ gestand ich ihm. „Warum?“, fragte er. „Es weiß ja keiner, was wir beide hier tatsächlich treiben. Und in Gesellschaft einer so schönen Frau möchte jeder Mann gerne gesehen werden.“

Ich lächelte und freute mich über das Kompliment. Ich wusste noch nicht, dass derlei Schmeicheleien das tägliche Brot der Domina sind: Begehren zu fühlen, Komplimente zu erhalten, Hingabe zu erleben, all das stärkt das Selbstbewusstsein ungeheuer und schon nach kurzer Zeit fühlt sich jede Frau wie eine Göttin. Wenn ihr Sklave weiß, was gut für ihn ist.

Ich begann an diesem Spiel Gefallen zu finden. Ich bestellte für uns beide und befahl ihm, meine Beine zu streicheln. Als niemand zusah, griff ich über den Tisch, öffnete sein Hemd und setzte ihm zwei Brustklammern. „Die behältst du jetzt während des Hauptgangs an“, erklärte ich. Er hielt durch. Als ich ihm die Klammern wieder abnahm, verzog er das Gesicht vor Schmerzen. „Oh, ich glaube, ich muss dir deine Nippel ein wenig massieren“, sagte ich tröstend und massierte zärtlich seine Brust durch das Hemd. Unter dem Tisch schlüpfte ich aus meinem Lackpumps, setzte meinen Fuß zwischen seine Beine und massierte seinen Schwanz durch die Hose. Bernhard sah aus, als wäre er im Himmel. Warte, dachte ich, das war vielleicht der Hauptgang, aber das Dessert wird dich umhauen.

Ich ging auf die Toilette, um das Terrain zu erkunden: Ein abgeschiedener kleiner Gang führte zu einem Vorraum, von dem aus man in die Damen- und Herrentoilette kam. Ich schaute ins Kuvert: Der vereinbarte Betrag lag in großen Scheinen darin.

Ich zog mein Höschen aus und ging zurück zum Tisch. „Hier! Riech daran!“, befahl ich. Bernhard sah mich verwirrt an und nahm das Spitzending in die Hand. Als er merkte, was er in der Hand hielt, schloss er verzückt die Augen und sog meinen Duft ein. „Steck es ein“, sagte ich, „du wirst es mir dann wieder anziehen. Nicht in die Jackentasche, in die Brusttasche! Wie ein Stecktuch.“ Er errötete, gehorchte jedoch.

„Nach dem Dessert begleitest du mich hinaus, in den Gang zu den Toiletten!“

„Ja, Gräfin.“

Er hatte die Rechnung verlangt und ich stand auf.

„Ich muss noch auf die Toilette, du auch?“ sagte ich laut.

„Ja, keine schlechte Idee“, schaltete Bernhard schnell und stand ebenfalls auf.

Im kleinen Gang war ich bereits die strenge Herrin: „Nun knie dich endlich nieder und küss mir die Füße!“ Ich wollte, dass er ein bisschen Angst hatte, schließlich konnte uns jederzeit jemand überraschen. Ich streckte ihm erst das eine, dann das andere Bein entgegen und er küsste mir Schuhe und Füße. „Absätze nicht vergessen!“, mahnte ich, und erklärte dann: „Genug. Steh auf und komm mit mir zum WC.“

Zielstrebig ging ich in den Toilettenraum für Männer, der größer war als die Damentoilette. Außerdem würde ein wartender Mann weniger geschockt reagieren, wenn wir zu zweit aus dem Raum kämen, als eine Frau. Zielstrebig öffnete ich Bernhards Gürtel und seine Hose und schob sie gemeinsam mit der Unterhose hinunter. Weiße Trikot Unterwäsche, wie langweilig, dachte ich. Ohne zu zögern schob ich das Kondom über sein steifes Glied, schnürte ihm die Hoden mit einem dünnen Lederband ab, und begann ihn zu wichsen. „Lehn dich an die Wand und gib deine Hände auf den Rücken.“ Bernhard gehorchte und schloss die Augen.

Mit meiner freien Hand spielte ich an seinen Brustwarzen, kraulte ihm die Hoden und drückte zwischendurch auch zu. Meine rechte Hand hielt seinen Schwanz fest und schob ihm die Vorhaut vor und zurück. Bernhard stöhnte. Ich kniff seine Brustwarze noch etwas fester, und plötzlich schoss sein Saft in das Kondom. Der hatte aber nicht lange gebraucht. Unser Vorspiel hatte ihn offensichtlich ganz schön aufgeheizt.

Ich zog mit einem Taschentuch das Kondom herunter und warf es in den Papierkorb. Bloß nicht in die Toilettenmuschel! Als Lieferantin von Messgeräten unter anderem für Kläranlagen weiß ich, welche großen Probleme Kondome, Zigaretten und Strumpfhosen in den Anlagen verursachen.

„Knie nieder“, sagte ich, schob meinen Rock hoch. Jetzt bekam Bernhard noch meine Scham mit dem dunklen Dreieck zu sehen, dazu den zarten Abschluss der Strümpfe am schwarzen Strapsgürtel. „Du darfst mir einen Kuss auf meine Scham geben und ziehst mir dann mein Höschen wieder an!“

Bernhard tat wie ihm geheißen und ich stieg vorsichtig mit meinen hohen Stöckeln in den Slip, den er mir bereit hielt.

Ich wusch mir die Hände, gemeinsam gingen wir zurück in den Gastraum. Die Rechnung lag schon auf dem Tisch. Bernhard bezahlte ohne mit der Wimper zu zucken, und wir verließen gemeinsam das Lokal.

„Dies war ein außergewöhnliches Erlebnis“, meinte Bernhard zum Abschied, „ein Mittagessen der besonderen Art. Ich würde Sie gerne wiedersehen, aber vielleicht in einem Ambiente, in dem wir richtig spielen könnten.“ Ich nickte hoheitsvoll. „Ich werde dich wissen lassen, wenn ich etwas Derartiges bieten kann.“ Bernhard begleitete mich noch zu einem Taxi und küsste mir galant die Hand.

Bestens gelaunt fuhr ich zurück in mein Büro. Mein erster Kunde, mein erstes mit S/M verdientes Geld – und dann noch ein Einheimischer! Vielleicht gab es doch genug Männer in Wien, die mich in einem Studio besuchen würden. Bis dahin wollte ich mir noch ein paar Spiele ausdenken, für die man nicht viel Equipment brauchte, und meinen Escort Service ausbauen. Kurze Zeit später registrierte ich meine Domains, darunter bizarrescort und erstellte auch meine erste Homepage.

Ich beantragte den Gewerbeschein für Begleitagenturen, einen typischen Amtswisch, wie es ihn nur im Beamtenparadies Wien gibt, und konnte loslegen.

Bernhard sollte übrigens ein Stammkunde werden, der mich auch besuchte, als ich tatsächlich ein eigenes Studio unterhielt. Essen ging er aber nie wieder mit mir.


Der Engel mit der Peitsche

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