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I. Einleitung

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„Ich glaube, ich habe den richtigen Zeitpunkt für das Ende meiner Karriere als Domina gewählt“, sagte ich. Meine Freundin drehte sich aufmerksam zu mir. „Unsere Gesellschaft hat sich verändert“, versuchte ich meine Gedanken weiter auszuführen, „Alles wird immer oberflächlicher, schneller. Es geht nur noch ums Konsumieren und um schnelle Befriedigung.“ Die Freundin nickte: „Eine Fastfoodkultur.“

„Ich habe noch die guten Jahre erlebt“, fuhr ich fort, an sie gewandt, und doch im Grunde zu mir selbst sprechend, „als eine Herrin noch als verehrungswürdige Person galt. Wo es um viel mehr ging als um bloße Befriedigung. Als die Sklaven das Begrüßungsritual noch zelebrierten und mir ehrerbietig Blumen überreichten …“ – „Aber woher sollen Männer heute auch wissen, worum es wirklich geht?“, fragte meine Freundin. „Schau dir doch an, was den Massen heute als S/M verkauft wird: Sex in Latex und Fantasieromane naiver Hausfrauen, die vom Thema nicht die leiseste Ahnung haben.“ Ich lächelte wehmütig. „Stimmt. Wahre Herrinnen und echte Sklaven gibt es nur noch wenige. Die Ära der wahren Domina ist vorbei.“ Die Freundin sah mich an: „Und dein ganzes Wissen? Deine Erfahrung, die Geschichten deiner Sklaven?“ Ich dachte nach. „Ich könnte alles aufschreiben. Dokumentieren, was einmal war ...“ Ihre Augen glänzten. „Ja bitte, dann erfahre ich endlich genauer, was du Wildes erlebt hast. Und ja nichts auslassen!“ Nun musste ich doch lachen. Meine düstere Stimmung verflog. „Versprochen.“


Der Engel mit der Peitsche

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