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Die vegetarische Ernährung der Siebenten-Tags-Adventisten
ОглавлениеAuch in den USA, sonst eher nicht für ihre Langlebigkeitsküche bekannt, gibt es eine Blue Zone. Sie liegt in Kalifornien nahe von Los Angeles in Loma Linda. Dort leben besonders viele Siebenten-Tags-Adventisten. Die Anhänger der protestantischen Freikirche gelten als sehr zufrieden, gesund und aktiv. Für sie ist ihr Körper das Haus Gottes. Sie ernähren sich überwiegend vegetarisch, rauchen nicht und trinken keinen Alkohol.
Der Gesundheitszustand der Adventisten wird seit den 1950er-Jahren von Wissenschaftlern der Loma Linda University untersucht und mit den Daten von anderen US-Amerikanern verglichen. Die Studien bieten die Gelegenheit, größere Gruppen von Veganern, Vegetariern, Pescetariern (Vegetarier, die Fisch essen) und Flexitariern (Fleisch weniger als einmal/Woche) zu untersuchen.40 Die Ergebnisse weisen nach, dass Menschen, die sich überwiegend pflanzlich ernähren, deutlich niedrigere Raten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Übergewicht zeigen und fast zehn Jahre länger leben als Nicht-Vegetarier.38
Zu den langlebigkeitsfördernden Lebensmitteln der Adventisten gehören Hülsenfrüchte, Nüsse, Haferbrei, Vollkornbrot, ungesüßte Sojamilch und Lachs. Insgesamt essen sie kaum verarbeitete Lebensmittel. Außerdem sind sie dafür bekannt, dass sie fast ausschließlich Wasser trinken. Sieben Gläser Wasser pro Tag werden den Gläubigen empfohlen.38
Die meisten Adventisten sind körperlich auch bis ins hohe Alter sehr aktiv und halten sich viel im Freien auf. Die Verankerung in ihrem Glauben gibt ihrem Leben eine Sinnhaftigkeit und eine soziale Einbettung, die ebenfalls lebensverlängernd wirken dürften.