Читать книгу Die Linie der Ewigen - Emily Byron - Страница 32
Оглавление24
Mit einem mehr als mulmigen Gefühl betrat ich zusammen mit Daron den verspiegelten Aufzug. Während ich mich in meine Klamotten vom gestrigen Abend geworfen hatte, war Daron lediglich noch in ein hautenges, dunkles Shirt geschlüpft. So hauteng, dass mir bei dem bloßen Anblick seiner breiten Schultern im Sekundentakt das Wasser im Mund zusammengelaufen wäre, wenn, ja wenn ich nicht viel zu viel Angst vor dem gehabt hätte, was mich jetzt gleich erwartete. Genau genommen hatte ich überhaupt keine Ahnung, was Daron mir zeigen wollte.
Okay, ich gebe es zu, ich hatte nicht einfach nur Angst.
Ich hatte Schiss.
So richtig schlimm.
Als hätte er meine Gedanken erraten, ergriff Daron meine vor Aufregung inzwischen eiskalte Hand, während er mit seiner anderen einen Knopf mit der Beschriftung „CM“ auf der Etagenanzeige drückte. Anschließend zog er einen Schlüssel aus seiner Hosentasche, drehte ihn in einem Schloss neben dem Knopf, und schon setzte sich der Fahrstuhl in Bewegung. Nach unten.
War ja irgendwie klar.
Während wir fuhren und ich auf die abwärts blinkende Stockwerksanzeige achtete, merkte ich, wie sich allmählich mein Herzschlag beschleunigte und ich immer schwerer Luft bekam. Ganz ruhig, Aline, ganz ruhig. Egal, was jetzt noch kommt, du packst auch das.
Um mich von meinen sinnbildlich schlotternden Knien abzulenken, beschloss ich, Daron erneut einige Fragen zu stellen. Auch wenn ich ihn vielleicht damit nervte – Hauptsache, ich bekam meine Angst in den Griff.
„Wenn euch dieses Gebäude gehört, ihr aber – wie ich jetzt weiß – nicht in der Versicherungsbranche tätig seid, was befindet sich dann in diesem Hochhaus? Es sind immerhin vierzig Stockwerke, die sicher nicht leer stehen, und in der Garage standen zudem einige dicke Schlitten herum.“
„Die dicken Schlitten, wie du sie nennst, gehören unseren Angestellten. Auch wenn wir Ewigen selbst nicht auf dem regulären Arbeitsmarkt tätig sind, so benötigen auch wir Geld und Immobilien, um in dieser Welt zu existieren. Unsere Vorfahren haben einst den Grundstein für unseren Reichtum gelegt, in dem sie clever handelten und investierten. Mittlerweile gibt es kaum einen Bereich, in dem wir nicht unser Netz gesponnen haben, seien es Aktienhandel oder andere Bankgeschäfte. Nur in die Versicherungsbranche haben wir uns nie gewagt.“
Verschwörerisch zwinkerte Daron mir zu.
„Auch wir haben schließlich unseren Stolz.“
Da musste ich lachen.
„Du kannst ja richtig zynisch sein, wenn du willst.“
„Ich habe schließlich die beste Lehrmeisterin.“
Das ließ ich einfach mal so im Raum stehen.
„Eure Angestellten scheinen ja nicht gerade schlecht zu verdienen“, stellte ich fest.
Lässig zuckte Daron mit den Schultern.
„Sie leisten hervorragende Arbeit, so etwas gehört honoriert. Zufriedene Mitarbeiter sind gute Mitarbeiter. Anreize wie Firmenwagen sind natürlich extrem förderlich. Zudem sollte man immer fair bleiben. Viele Menschen in den Chefetagen haben das allerdings vergessen und bereichern sich ohne Rücksicht auf Verluste, während sich der kleine Angestellte nicht mal die Butter auf seinem Brot leisten kann. Auch das ist beispielsweise das Werk verirrter Seelen, die sich oftmals gleich mehrerer Sünden schuldig machen, sei es Geiz, Hochmut, Völlerei oder auch Alans Gebiet, die Faulheit. Wer von meinen Brüdern schlussendlich die Seele nach Hause holt, richtet sich dann danach, welche der Sünden am schwersten wiegt.“
„Ihr braucht nicht zufällig noch eine gute Reklamationssachbearbeiterin?“, feixte ich, um meine wachsende Anspannung zu bekämpfen.
Darauf gab mir Daron einen kurzen Kuss.
„Tut mir leid, Kleines, auf dich warten weitaus ansprechendere Aufgaben.“
Jetzt wurden meine Knie tatsächlich weich.
„Noch einen“, hauchte ich gegen seine Lippen und drückte mich gegen seinen durchtrainierten Körper. Mein Mund fand den seinen und verschmolz mit ihm zu einer Sinfonie aus Lust und Verlangen, deren Melodie den Gleichtakt unserer Herzen bestimmte. Ich legte meine Hände um seinen Hals, während Daron eine Hand auf meinem Rücken, die andere auf meinem Po platzierte. Hitze schoss von den Stellen, an denen er mich berührte, bis in meinen inneren Kern, der sofort voller Leidenschaft entflammte und ein Kribbeln verursachte, das mein Herz und meine Atmung erneut beschleunigte. Diesmal war es keine Angst, die diese Reaktion verursachte, diesmal war es pures Verlangen nach einem Mann, der für mich schöner und liebevoller nicht hätte sein können. Ein Mann, von dessen Existenz ich vor drei Tagen noch nicht einmal gewusst hatte und der mir nun schon mehr bedeutete, als ich mir je zu träumen gewagt hätte.
„Wie stoppt man den Aufzug?“, fragte ich atemlos und schenkte Daron den Augenaufschlag einer Wildkatze, die sich soeben ihre Beute ausgesucht hatte.
Mit einem wissenden Grinsen griff Daron nach einem roten Knopf an der Anzeigenleiste und zog ihn heraus. Es gab ein kurzes Rucken, durch das wir gegen die Kabinenwand prallten, dann stand der Fahrstuhl still.
„Wieso nur habe ich das Gefühl, dass du mich verführen willst?“, fragte Daron belustigt, und aus seinen funkelnden Smaragdaugen sprühte mir eine mindestens ebenso große Leidenschaft entgegen wie die, die sich immer stärker zwischen meine Beinen bemerkbar machte.
„Hör auf zu reden und nimm mich!“, flüsterte ich ihm mühsam entgegen. Meine Stimme versagte mir beinahe den Dienst, und alles in mir fühlte sich an wie unter Strom. Überall dort, wo Daron mich berührte, spürte ich kleine, erregende Stiche auf meiner Haut, die in Lichtgeschwindigkeit entlang meiner Nervenbahnen direkt ins Zentrum meiner Lust rasten. Auf diese Aufforderung hatte Daron offenbar nur gewartet, denn ich konnte gar nicht so schnell schauen, wie er mir meine Hose samt String ausgezogen und mich mit dem Rücken gegen die Wand gedrückt hatte, um im Anschluss vor mir auf die Knie zu gehen.
„Was hast du vor?“, fragte ich verwirrt.
„Hör auf zu reden, dann wirst du es merken!“
Ein liebevoller Befehl, dem ich nur zu gerne Folge leistete.
Als Daron sein Gesicht zwischen meinen Beinen vergrub, durchliefen mich gefühlte hunderttausend Volt, und ich dachte, ich müsste losschreien. Gott sei Dank konnte ich das zu einem leisen Stöhnen abschwächen, was Daron als Bestätigung seines Vorhabens interpretierte. Er umfasste mit seinen starken Händen meine Hüften und begann, mit seiner Zunge in zarten, langsamen Bahnen meine Spalte entlang zu fahren, hoch und runter, immer im gleichbleibenden Rhythmus, stets wie zufällig meine Klitoris und meine Öffnung streifend. Ich sog scharf die Luft ein und war froh, dass hinter mir an der Wand eine Stange als eine Art Geländer entlang lief, an der ich mich festhalten konnte. Immer weiter und weiter trieb Daron sein wunderbar grausames Spiel, bis er irgendwann mit seiner Zunge in mich eindrang. Ich dachte, ich müsste auf der Stelle explodieren, als er erst in langsam kreisenden Bewegungen meinen Eingang massierte, um mich kurz darauf durch gezielte Vor- und Rückwärtsbewegungen an den Rand des Wahnsinns zu treiben. Ich spürte, wie sich mein Höhepunkt anbahnte, spürte das An- und Abschwellen dieses bittersüßen Gefühls, verursacht durch die sich verstärkende Anspannung meiner Vagina.
„Stopp“, keuchte ich benommen und blickte zu Daron herab. Erst jetzt bemerkte ich, dass er mich die ganze Zeit über beobachtet hatte. Sein Mund verzog sich zu einem lüsternen Grinsen.
„Wie du meinst“, sagte er, erhob sich und öffnete seine Jeans.
Gewaltig und prall ragte mir seine Männlichkeit entgegen, so wunderschön, dass ich mich herunterbeugen und ihm mit meinem Mund die gleichen Freuden bereiten wollte, wie er sie mir geschenkt hatte.
Doch Daron drückte mich sanft an den Schultern zurück.
„Nicht jetzt“, flüsterte er, „sonst ist der Spaß gleich vorbei, und das wäre doch wirklich schade.“
„Ja, sehr“, erwiderte ich.
In diesem Moment umfasste Daron meine Taille und hob mich mit einer Leichtigkeit auf das Geländer hinter mir, dass ich mich fragte, welche Kräfte er wohl noch zu haben schien. Genüsslich massierte er mit seiner Spitze über meine Vulva und steigerte so unser beider Verlangen bis ins Unermessliche. Gerade, als ich dachte, ich würde es nicht mehr aushalten, dirigierte Daron sich in meine Mitte und glitt, unterstützt durch meine Feuchtigkeit, sanft in mich hinein. Während seine Hüften in einen vorsichtig pumpenden Rhythmus verfielen, fixierte er mich mit seinem Oberkörper auf der Stange. Es war zwar nicht die angenehmste Position, und ich befürchtete, von der Stange zu rutschen, aber das war mir in diesem Augenblick egal. Alles, was ich wollte, war Darons Härte in mir zu spüren, wie sie erst langsam tastend, dann immer forscher in mich stieß. Ich liebte es, wie er mich perfekt ausfüllte, so als wären wir füreinander geformt worden.
Verlangend presste er seinen Mund auf meinen und ahmte mit seiner Zunge die Bewegung seiner Hüften nach. Diese Art der Synchronisation brachte mich fast um den Verstand. Während ich gezwungen war, mich mit beiden Händen am Geländer festzuhalten, unterstützt von Darons Gewicht, das mich gegen die Wand drückte, griff er mit einer Hand zwischen meine Beine und begann, mit seinem Daumen in kleinen kreisenden Bewegungen meine Klitoris zu massieren. Ich spürte, wie sich innerhalb weniger Sekunden erneut mein Höhepunkt ankündigte, und stöhnte lustvoll in Darons Mund. Er schien genau verstanden zu haben, denn er beschleunigte seinen Rhythmus. Immer schneller und schneller stieß er in mich hinein, und als mein Orgasmus über mich hereinbrach, ergoss sich Daron mit einem lauten Stöhnen in meinen nassen, heißen Schoß.