Читать книгу Die Linie der Ewigen - Emily Byron - Страница 37
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Dieser Gedanke hatte mich auch noch beschäftigt, als wir unser Essen beendet und den Tisch abgeräumt hatten. Eigentlich hatte ich – mal ganz abgesehen von den ungewöhnlichen Begleitumständen – doch richtiges Glück. Es gab da einen anbetungswürdigen Mann, der mich liebte, so wie ich war, und der mir sogar die Möglichkeit bot, mein kleines Null-achtfünfzehn-Leben in etwas Großes, etwas ganz Besonderes zu verwandeln. Vielleicht nicht auf die rosa Glitzerprinzesschenart, aber trotzdem nicht weniger wert. Etwas, das länger gehen würde, als ein normales menschliches Leben je andauern könnte.
Zusammen mit ihm.
Wie viele Frauen, die ich kannte, hätten für diesen Mann, für dieses Glück ohne mit der Wimper zu zucken ihren rechten Arm geopfert.
Und das linke Bein.
Mindestens.
Daron musste gespürt haben, was mich belastete, denn als der letzte Teller aufgeräumt war, konnte ich gar nicht so schnell schauen, wie er mich hochhob und ins Schlafzimmer trug.
„Was haben Sie nur vor, Mr. McÉag?“, lachte ich los, legte meine Arme um seinen Hals und atmete an seiner Brust den unvergleichlich erdigen Duft von Stärke und Freiheit ein.
„Deine düsteren Gedanken verscheuchen“, grinste er mich an, als er mich in die Laken legte und mir einen derart leidenschaftlichen Kuss gab, dass mir fast die Luft wegblieb. Hitze fuhr durch meinen ganzen Körper, und ich spürte einmal mehr, dass es nichts auf der Welt gab, was ich mir mehr wünschte, als für immer an der Seite dieses Mannes zu sein. Mein Herz schmerzte vor Liebe so sehr, dass ich dachte, es müsste explodieren. Ich fragte mich, ob ich von Daron jemals würde genug bekommen können, und wusste im selben Moment, dass ich die Antwort hierauf längst kannte. Ich beschloss, einfach mein Hirn abzustellen und mich den anregenden Liebkosungen hinzugeben, die nur noch davon getoppt wurden, dass Daron sich über mir kniend langsam all seiner Klamotten entledigte. Der Anblick seines perfekten, nackten Körpers verschlug mir einfach die Sprache. Ich verschlang ihn nahezu mit meinen Augen, versuchte ihn so für immer auf die Fotoleinwand meines Herzens zu bannen.
Meine Hände gingen auf Wanderschaft, und ich streichelte erst seine muskulösen Unterarme, um anschließend den Weg an ihnen hoch über die breiten Schultern, die Brust und den knackigen Sixpack bis hinab zu seinem Hintern zu wandern. Ich packte ihn und zog ihn an mich, seine Männlichkeit bereits in aufgerichteter Erwartung, seine Spitze leicht schimmernd von den ersten Vorboten seiner Lust. Begierig empfing ich ihn in meinem Mund und saugte und knabberte, rollte und leckte mit meiner Zunge so sehr, dass Daron sich an der Wand über mir abstützen musste, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Ich vernahm sein Stöhnen und drückte ihn nur umso stärker an mich, als sein Körper sich unter meiner süßen Folter immer weiter krümmte. Mit einer Hand verließ ich seinen knackigen Hintern, fasste unterstützend sein Glied und massierte ihn zusätzlich mit sanften Auf- und Abwärtsbewegungen.
„O Gott … Aline …“, keuchte Daron über mir und versuchte, sich von mir zu lösen, doch ich genoss es zu sehr, diejenige zu sein, die dieses Mal den Takt angab. Ich packte ihn umso fester und ließ keinen Zweifel an meiner Absicht. Aber anstatt schneller zu werden, verlangsamte ich meinen Rhythmus ein klein wenig, gerade so sehr, dass Daron über mir zu zittern begann. Wenn man sich auf dem Weg zum Gipfel auf der letzten Etappe befindet, ist die Belohnung umso intensiver, je mehr Zeit man sich lässt. Nicht zu viel, gerade genug, um die Spannung noch aufrechtzuerhalten. Meine Taktik ging auf, Darons Atem ging immer schneller und tiefer, und er wand sich über mir wie ein im Käfig gefangenes Raubtier, während ich immer langsamer wurde, je näher er seinem Höhepunkt kam. Ich weiß nicht, wieso es mir so gefiel, ihn auf diese Art leiden zu sehen. Vielleicht, weil es kein bösartiges Foltern war, sondern der pure Genuss, den ich Daron bereiten wollte. Vielleicht auch, weil es für mich die einzige Möglichkeit war, eine Art Ausgleich für meine mittelmäßige Menschlichkeit zu schaffen im Vergleich zu Darons übernatürlichem Wesen.
Bei Sex wird schließlich jeder schwach.
Selbst der Tod.
Wer hätte das gedacht?
So saugte und massierte ich immer weiter und grub meine Fingernägel immer stärker in Darons Hintern, als er versuchte, mit pumpenden Bewegungen nachzuhelfen. Immer schneller und heftiger bewegte er sich in meinem Mund, sodass ich beinahe Probleme bekam, meinen Rhythmus beizubehalten, und als er sich endlich mit einem lauten Keuchen aufbäumte und zitternd in mir ergoss, schluckte ich seinen bittersüßen Saft mit einer Befriedigung, den kein Orgasmus der Welt mir hätte bescheren können.
Besaß Daron auch die Macht, anderen ihr Leben zu nehmen, so war ich diejenige, die Macht über ihn hatte.
Macht über seine Libido und, vor allem, Macht über sein Herz.
Da war er wieder, mein kleiner Kontrollwahn.
Und es fühlte sich verdammt gut an.
Kokett grinsend wandte ich meinen Blick nach oben und sah in Darons vor Lust verzerrtes Gesicht mit dem Wissen, dass dieser wunderbare Mann mein war.
Mein.
Mit Haut und Haar.
Jetzt und für alle Zeit.