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GEORGE

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Mein alter Schlamper George ist ein richtiger Hornbach-Fan. Diese Heimwerkermärkte mit ihren hohen Regalen, breiten Gängen und massig vielen Gerüchen sind für ihn eine Wonne. Die Einkaufswagen sind auch schön groß und ich nehme immer ein Handtuch mit damit mein Süßer oben im Korb des Einkaufswagens sitzen und ich somit dann in Ruhe einkaufen kann. Da Geraldine diesmal unbedingt mit wollte und ihren Heinz in Schlepptau hatte, hat auch er seine Liebe für Hornbach entdeckt. Allerdings ist er ein wenig zu groß für den Einkaufswagen, also lief er gerne nebenher. Auch für diesen Vierbeiner war das Ambiente offensichtlich das reinste Paradies. Köpfchen und Schwänzchen in die Höhe gereckt, strengte er sich an nichts zu verpassen. Also, weder George noch Heinz hatten etwas zu meckern und wir konnten in Ruhe den Einkaufswagen mit Pinseln, Farbe, Klebefolie, und, und, und füllen. Ich fand auch gleich einen süßen Stoff für die Gardinen, denn ich musste ja das Schaufenster irgendwie bedecken. Grau-gelb gestreift. Ich kann zwar nicht so gut nähen wie mein Ältester, der Chirurg ist, aber zwei einfache Säume kriege ich auch noch hin.

Als wir bei den Farbmustern standen, gesellte sich ein extrem muskulöser Macho mit grauem Bürstenschnitt und tätowierte Lebensgeschichte zu uns. Wir waren in unserer Farbwahl vertieft, besprachen uns und nur Heinz fing leise an zu knurren. George hat den Neuling geflissentlich ignoriert. Klar, er steht nicht auf dumme Leute. Sorry, so ist es. Jedenfalls merkte dieser mit Muckies versehene hirnlose Affe, dass er bei uns nicht ankam. „Na klar“, meinte er, „da muss man nicht blind sein um zu sehen, dass wir ein Liebespaar sind“ und grinste hässlich. Ich sagte ja schon, dass unsere Gerri recht herzhaft und ansteckend lachen kann. Nun prustete sie aber los, und zwar aus vollem Halse. Heinz ließ es sich nicht nehmen dazu zu bellen, was meinen George veranlasste mit einzustimmen. Nun war ich aber an der Reihe, ich konnte mich langsam nicht mehr halten, es kitzelte bereits am Gaumensegel und machte sich auf den Weg nach oben und mir kamen fast die Tränen. Und zwischen dem Gejohle brachte Gerri noch einen wohl sitzenden Satz raus: “Wenn es nur noch solche Männer wie Sie auf der Welt gäbe, so wären wir ganz sicherlich lesbisch” und gluckerte gleich wieder los. Mangels Hirnmasse war eine Erwiderung nicht zu erwarten und so reichte es nur für einen leeren, dummen Gesichtsausdruck. Meister Proper trollte sich. Ich hätte schwören können, dass mein George sich einen grinste. Nee, Leute, bevor man sich so etwas antut, schafft man sich einen Vierbeiner an. Hat man mehr davon. Und klüger sind sie allemal.

Wir erledigten unsere Einkäufe und fanden, dass wir uns ein Prosecco-Päuschen verdient haben, Hundeleckerlis für unsere Beschützer inklusive. Also, alles ab in die Karre, Kurzstopp beim nächsten Tante Emma Laden, um die Piccolos zu besorgen, und dann ab in die Datscha. Der Plan war, alles schlicht zu halten. Ruhig und geruhsam. Ich würde einige Kerzen aufstellen, die jedoch beim Doga selbst nicht brennen können. Auf eine Klangschale wollte ich ganz verzichten. Bin nicht ganz der esoterische Typ und der Gong könnte unsere Fellnasen letztendlich meschugge machen. Also, pastellfarbene, leichte aber bequeme Sofas von IKEA, sanfte Beleuchtung und ab geht die Post. Da ich ein zartes Gelb als Wandfarbe wählte, wollte ich Yoga-Matten in gelb oder grau, entsprechende gemusterte Ruhekissen für die Dogis usw. George und mir stand sicherlich noch ein Einkaufstrip nach Stuttgart in den Sternen.

Aber für heute hieß es, Pakete abladen, Gläser raus, Flaschen auf, Füße hoch, Leckerli verabreicht. Gerri und ich machten uns noch eine schöne Stunde, lästerten noch über den Troll im Laden nach und gingen dann beide Heim. What a day!

Beim Einschlafen mit George auf meinem Kopfkissen neben mir fiel mir noch ein, dass ich noch eine Webseite brauche. Es hört nicht auf! Muss mal morgen Janina fragen, ob sie nicht jemand in ihrer Kundenkartei hat, der hier behilflich sein kann. Jetzt aber Licht aus. George guckt schon ganz böse, will eine Mütze voll Schlaf zu sich nehmen. Gute Nacht.

Doga Datscha

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