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CHRISTA UND GERALDINE

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Als Janina, George, Homer und ich mal wieder einen guten Schoppen griechischen Wein bei Costas in Rüdern genossen, Homer unter dem Tisch, George fast auf ihm drauf und Costas' Promenadenmischung Snoopy immer um die beiden herum, da fiel uns eine Dame am Nebentisch auf. Eine äußerst attraktive Brünette, ebenmäßig schwarz. Sie saß alleine am Tisch und versuchte, in Ruhe die Speisekarte anzuschauen, wurde aber ständig von einem Jüngling mitsamt Begleitern vom Nebentisch angebaggert. Nun war es schwer zu schätzen, wie alt die Dame war aber mit Sicherheit einiges älter als die drei hippen Youngster, die sie anmachten. Wir zwei “erfahrene Damen” belächelten die Versuche des Junggemüses und waren uns ziemlich sicher, dass sie nicht fruchten würden. Die Dame machte nicht den Eindruck, auf einem Boy-Toy aus zu sein.

Die Show war aber recht unterhaltsam und wir wunderten uns, wie lange es dauern würde, bis die Dame am Nebentisch in irgendeiner Weise die Handbremse ziehen würde. Irgendwann wurden unsere Fellnasen müde und legten sich bewachend zu unseren Füßen. Snoopy gesellte sich zu ihnen und so konnten wir uns voll auf die Romanentwicklung am Nebentisch konzentrieren. Da uns die Faszination damit auch noch von einer eigentlichen Essenbestellung abgehalten hatte, blieb uns reichlich Zeit für die Observation. Costas schaute von der Tür aus zu und fragte sich sicherlich, ob er nicht irgendwann schützend eingreifen solle. Aber, selbst ist die Frau, war überhaupt nicht notwendig.

Nachdem die drei Jungs offensichtlich nicht locker zu lassen gedachten, stand Geraldine (die wir just in dem Moment kennenlernen würden) auf, klopfte auf den Tisch der drei Testostertonfässer, lächelte breit und meinte, “Jungs, danke aber falsche Baustelle, stehe leider nicht auf männliche Hosenträger”. Aha, also eher auf weibliche, dachte ich mir (das sollte sich aber als eklatante Ausrede ihrerseits herausstellen). Im Fernsehen hatte neulich eine Darstellerin einem ähnlich zudringlichen Teenager der auf MILFs stand (ich wähle hier die vornehme Übersetzung: Jünglinge die auf Damen mittleren Alters wegen ihrer sexuellen Erfahrungen stehen) eine Abfuhr mit dem Wortlaut “grosse Klappe, kleine Gurke” erteilt. Gefiel mir richtig gut und ich speicherte es sofort unter “bei entsprechender Gelegenheit einzusetzende Zurückweisung”. Fiel mir natürlich bei dieser Gelegenheit spontan ein. Derweil schlenderte Geraldine auf uns zu. Sie fragte, ob noch ein Platz frei wäre mit dem Vermerk “Wo Hunde sind, da lass' dich ruhig nieder”. Sie spricht klasse Deutsch mit einem leichten amerikanischen Akzent, was ihren Reiz auf das männliche Geschlecht wohl noch erhöht. Na aber klar doch. Die drei waren zu verdattert, um sich überhaupt noch unflätig zu äußern. Sie zahlten rasch und suchten das Weite.

Geraldine stellte sich vor. Nein, sie sei eigentlich keine Lesbe, hätte sogar einen männlichen Hausgenossen, den Heinz, ihr 5 Jahre alter Mischlingshund. Mit unseren diversen Hunden wären wir ihr sofort angenehm aufgefallen. Und so wurde sie Mitglied in unserer „haarigen“ Damenrunde.

Wir bestellten alle drei etwas zu essen und machten uns einen wirklich lustigen Abend. Ganz klar, dass ab dann Geraldine und Heinz regelmäßig mit von der Partie waren.

Doga Datscha

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