Читать книгу Doga Datscha - Gabriele Boecker - Страница 15

Christian war mir gleich sympathisch. So offen und natürlich. Wir vereinbarten ein Treffen in der Datscha, damit er sich ein Bild von allem machen konnte. Er wollte morgen Nachmittag kommen und das war mir sehr recht. Ich erklärte, dass alles noch nicht in trockenen Tüchern wäre und man noch keine Fotos machen könne, alles andere wäre aber möglich. Er schien begeisterungsfähig und das war mir wichtig. So etwas springt dann auch auf eine Webseite rüber - und auch wieder raus. Ich war aufgeregt. Wieder einen Schritt weiter. Nachdem wir feststellten, dass es noch keinen Domänennamen mit Dogadatscha gab, einigten wir uns auf genau den Namen. www.dogadatscha.de entstand. Alles was bisher noch irgendwie nebulös erschienen war, bekam klare, saubere Konturen. Das Karma schien mir gewogen und so lief ich allmählich zu einer Hochform auf.

Gleich nach unserem Telefonat rief ich Janina an, um mich für ihre diesbezügliche Hilfe zu bedanken und ihr zu erzählen wie weit wir in nur zwei Tagen gekommen sind. Meine Begeisterung war offensichtlich ansteckend und so versprach auch sie morgen zum Treffen zu kommen und mir anschließend beim Pinseln behilflich zu sein.

Meine Ohren waren schon ganz rot geschwätzt und als es an der Tür klingelte, hoffte ich es wäre wirklich nur der Postbote. George wachte abrupt auf und war ärgerlich, in seiner Mittagsruhe gestört worden zu sein. Er kläffte, rannte zur Tür, war aber freudig überrascht, Frau Schwartz mit einer Tüte Leckerlis dort stehen zu sehen und machte auch gleich Platz um sie hereinzulassen. Ich freute mich auch und bat Frau Schwartz/Holle auf eine Tasse Kaffee herein. George tapste derweil mit seinem Leckerli schon Richtung Sofa und ich holte noch einige selbstgebackene Kekse aus dem Spind.

Meine liebe Nachbarin brachte auch den neuesten Hausklatsch mit und so konnten sich meine Ohren etwas erholen. Na ja, zumindest vom Telefonhörer. Scheinbar haben sowohl Miss Piggy als auch unser Friseurmeister neue Stecher. Jedenfalls war es ein kurzweiliger Nachmittag und als ich dann nochmal mit George auf die Gasse gehen musste, hat uns die liebe Frau Holle verlassen.