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CHRISTA UND JANINA
Оглавление1 Als ich wieder einmal “The Ladies Rosa Diner” im Industriegebiet besuchte, um mir einen Vegan Burger im amerikanischen Stil der 50er Jahre einzuverleiben, natürlich in Begleitung von George, fiel mir eine Frau auf, die in dem Booth (also Sitzecke) vor mir saß auf. Übrigens ist im Diner alles in verschiedenen Rosatönen gehalten. So auch die besagten, mit Vinyl bezogenen Booths. Aber schnell zurück zur Janina. Die Tatsache, dass ihr Kopf mal gerade oben mit der Bank abschloss und dass ein Hundekopf mit der Größe eines mittleren Kürbis unterm Tisch hervorlugte faszinierten mich. George, der auf seiner Hundedecke zu meiner Rechten auf der Bank saß, wurde hibbelig beim Anblick des sanften Riesen. Ja, es war gleich zu erkennen, dass Homer die Ruhe weg hat. Sein Riesenhaupt parkte auf seinen ebenso riesigen Pfoten und er würdigte uns keinen Blick. Jedenfalls bestellte die Dame genau den gleichen Burger, den ich bestellt hatte, mit genau den gleichen Beilagen (George steht dort auf die lecker knusprigen Pommes, die muss ich also immer nehmen). Das gab den Anstoß. Ich bin nun ziemlich kontaktfreudig und so erlaubte ich mir zu bemerken, dass das Essen hier immer ganz toll ist. Da drehte sich Janina zu mir um, lächelte und sagte süffisant, “Ja, das ist es”, sie würde des Öfteren hier speisen. Speisen. Okay, dann. Sie prustete aber dann gleich los und meinte “speisen, wie hört sich das aber gestochen an”. Wir kamen also ins Gespräch, vis-a-vis über dem Bankrand hinweg. Ich wollte George noch nicht gleich mit der Bekanntschaft der Deutschen Dogge überfordern, obwohl sie zwischenzeitlich dicke Freunde sind. Nicht üblich für meinen kleinen Schisser, der gerne bei jeder neuen Bekanntschaft den Schwanz einzieht und kläfft, eh er sich zu einem eigentlichen Kennenlernen breitschlagen lässt. Wir zwei Hunde-Mamis verstanden uns aber prima und haben dann gleich Telefonnummern und E-Mail-Adressen ausgetauscht. Damals hatte ich noch nicht mit DOGA begonnen und so gab es erst mal nur Hunde Playdates. Eigentlich sind es meine diverse Damen, die mich dazu ermuntert haben, es mit der DOGA Datscha zu wagen. Aber auch dazu werde ich noch kommen.
Jedenfalls habe ich dann eine Woche später über eine geteilte Flasche Prosecco erfahren, dass Janina Anfang vierzig und Mutter einer zwölfjährigen Tochter ist. Der Papa hat sich vom Acker gemacht, noch bevor Hanna geboren wurde und so beschloss Janina sich selbständig zu machen, damit sie als Alleinerziehende von Zuhause aus arbeiten konnte. Sie bewohnt mit Hanna ein Reihenhaus und hat sich ihr Büro im UG mit separatem Eingang eingerichtet, arbeitet mehr oder weniger als Consultant. Na, und als Hanna dann vor etwa drei Jahren mit den unumgänglichen Quengeleien nach einem Haustier anfing, entweder eigenes Pferd (LOL) oder Hund, da wurde wohl ein Kompromiss getroffen, da Homer irgendwo größenmäßig dazwischen liegt. Auch die beiden Mädels besuchten damals das Tierheim in Stuttgart-Botnang auf der Suche nach etwas Schnuckeligem. Nach Hause gekommen sind sie dann mit einer Doggenwelpe. Er war kleiner als jetzt aber mit riesigen Pfoten, die gut ahnen ließen, was auf die beiden Damen zukommen würde. Doch es war Liebe auf den ersten Blick. Und wenn meine wunderbare kleinwüchsige Freundin mit ihrem Kuscheltier Gassi geht, fällt sie auf jeden Fall auf. Alarmanlage Zuhause wird nicht mehr benötigt, denn wer Homer nicht kennt, ahnt nicht unbedingt, dass an ihm ein Schoßhund verlorengegangen ist.
Jedenfalls wurde Janina meine engste Vertraute, mein BFF (best friend forever) schlechthin, wie man heute so schön auf Neudeutsch sagt, und daran hat sich nichts geändert. Wenn der Schuh irgendwo drückt, sind wir für uns gegenseitig die erste Anlaufstelle. Wir trafen, und treffen uns regelmäßig und bei einem solchen Treffen sind wir dann Geraldine begegnet.