Читать книгу 50 Jahre Bundesliga – Wie ich sie erlebte - Gerhard Delling - Страница 22
Comeback nach Blitzheilung
ОглавлениеUnd das, obwohl der Mann auf dem Spielfeld durchaus nicht selten nur schwer verträglich war – übrigens nicht nur für die Gegner. Vor allem, wenn sich einer seiner Mitspieler hängen ließ oder nicht mit vollem Einsatz zur Sache ging, hat das den Ausnahmefußballer, der die Tugenden Treue und Kampfgeist in sich vereinigte wie kaum ein anderer, schon immer auf die Palme gebracht.
Wie groß sein Kämpferherz war, nicht nur für den Verein, sondern auch für diesen Sport, das wurde anno 1965 deutlich. Seeler war gerade einige Monate zuvor zum zweiten Mal »Fußballer des Jahres« in Deutschland geworden, da verletzte er sich im Spiel bei Eintracht Frankfurt so schwer, dass seine Karriere zu Ende schien! Achillessehnenriss lautete die niederschmetternde Diagnose. In der damaligen Zeit normalerweise das sichere Ende aller leistungssportlichen Ambitionen. Aber Uwe ließ sich nach kurzer Prüfung schon kurz darauf operieren und rackerte, sobald es ging, für das Comeback. Es kam einer Blitzheilung gleich in der damaligen Zeit, denn nur sieben Monate später stand der mittlerweile 29-Jährige wieder auf dem Platz. Und es dauerte nicht lange, da war klar, dass der Führungsspieler, der nun schon seit Jahren nicht nur im Verein, sondern auch in der Nationalmannschaft die Kapitänsbinde trug, auch wenige Monate später im Juli 1966 bei der Weltmeisterschaft in England wieder dabei sein würde, um die Mannschaft bis in das legendäre Finale von Wembley zu führen.