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„Frau Altmann, ich bin sehr erfreut, Sie wieder einmal zu treffen.“

„Die Freude ist ganz auf meiner Seite.“

Heiner trat an Elvira heran, beide trugen Weingläser vor sich her.

„Sie arbeiten also an einem neuen Buch.“

„Ja, über Gottfrieds Zeichenarbeit.“

Heiner nickte wissend.

„Ein bislang viel zu wenig beachteter Zweig seines Schaffens, wie ich meine. Ich darf mich glücklich schätzen, eine umfangreiche Sammlung seiner Zeichnungen mein Eigen zu nennen und Optionen auf noch weitere zu haben.“

„Niemand auf der Welt hat eine umfangreichere Sammlung von Gottfrieds Werken.“

„Allerdings. Schade, dass ich Gottfried nicht in früheren Jahren kennengelernt habe. Ich wäre mit großer Freude sein Mäzen gewesen, als er noch arm und unbekannt war. Jetzt braucht er meine finanzielle Unterstützung beileibe nicht.“

Elvira schmunzelte.

„Die braucht er wahrlich nicht mehr.“

„Wissen Sie, dass ich auch Skizzen besitze, die Gottfried in der Zeit angefertigt hat, als er noch mit Ihnen zusammen war?“ Elvira zog die Brauen hoch.

„Die freizügigen Skizzen etwa?“

Heiner lächelte breit und seine Augen zeigten einen anrüchigen Glanz.

„Die freizügigen, in der Tat.“

Elvira konterte seinem Lächeln kokett.

„Tja, die Leichtigkeit der Jugend.“

Beinahe unwillkürlich blickten beide zu der jungen Frau hinüber, die eben ihre hochhackigen Schuhe fortschleuderte und barfuß über die Wiese lief.

„Ist sie nicht eine unglaublich schöne Frau!“, hauchte Heiner. Elvira lauschte tief in diesen Seufzer.

„Allerdings. Unglaublich auch, dass eine Nordafrikanerin sich hier in Hinterstoder aufhält. Und dann noch solche Kleidung trägt. Sie ist doch moslemischen Glaubens?“

Heiner winkte ab.

„Na ja, nicht alle Moslems sind Mudschaheddin. Sie stammt aus einer sehr westlich orientierten tunesischen Künstlerfamilie und ist zwei Jahre in Düsseldorf zur Schule gegangen. Ich glaube nicht, dass Adna je in den engen Strukturen einer streng religiösen moslemischen Welt leben könnte.“

„In jedem Fall kann keiner der anwesenden Herren die Augen von ihr lassen. Sie inbegriffen, mein lieber Heiner.“

Heiner zwinkerte Elvira zu.

„Das macht allein der Frühling, verehrte Elvira. Wie soll man sich dagegen sträuben?“

Moorhammers Fest

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