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4.2. Das Curriculum MehrsprachigkeitCurriculum Mehrsprachigkeit in Österreich

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Generell antworten didaktische Konzepte auf konkrete Kontexte, Interessen und Intentionen, sie sind dementsprechend heterogen (↗ Art. 50, 51, 52). Vor dem Hintergrund einer positiven Bewertung von Mehrsprachigkeit (↗ Einleitung) beklagt Gogolin (1994) aus Sicht der Erziehungswissenschaften das Unvermögen der deutschen Schule, das schülerseitig durch MigrationMigration vorhandene Potential an Mehrsprachigkeit und Mehrkulturalität zu berücksichtigen („monolingualer Habitus“monolingualer Habitus). Hu (2011) und Krumm (s.u.) betonen das Desiderat, die „lebensweltliche“ Vielsprachigkeit mit einem Konzept zur Förderung von Mehrsprachigkeit und MehrkulturalitätMehrkulturalität zu verbinden. Idealiter sollte aus dieser Sicht eine MehrsprachigkeitsdidaktikMehrsprachigkeitsdidaktik das gesamte Feld der mit VielsprachigkeitVielsprachigkeit interagierenden Formen der individuellen Mehrsprachigkeit erfassen.

Dies versuchen tentativ Krumm & Reich mit dem für ÖsterreichÖsterreich (↗ Art. 119) entwickelten ‚Curriculum MehrsprachigkeitCurriculum Mehrsprachigkeit‘ (2011). Es handelt sich um den Entwurf eines Fächer und Sprachen übergreifenden Gesamtlehrplans, nach dessen Muster die SchulentwicklungSchulentwicklung auf die vorhandene Vielsprachigkeit reagieren kann. Das Curriculum umgreift quasi alle Schulstufen und -typen. Es fokussiert SprachaufmerksamkeitSprachaufmerksamkeit, SprachlernbewusstheitSprachlernbewusstheit, Lernstrategien, Sensibilität für Kulturen und Heterokulturalität. Es nennt LernzieleLernziele, Methoden und abstützende Materialien. ‚Alle‘ in der Alpenrepublik präsenten Sprachen mit Ausnahme der Kunstsprachen und einschließlich der Alten Sprachen werden anvisiert. Die Passung für unterschiedliche Lernkontexte und Sprachen zielt primär auf Einstellungsziele: Offenheit gegenüber Mehrsprachigkeit und fremden Kulturen, Wertschätzung von Pluralität, Toleranz. Das VergleichenVergleichen von Sprachen bleibt allerdings relativ unverbindlich, solange konkrete Sprachen und Sprachenfamilien und deren Potentiale für Mehrsprachigkeit. nicht explizit nicht vorgestellt werden. Grundsätzlich gilt selbstredend: Sprach- und Mehrsprachenerwerb finden nicht statt, solange die Lerner nicht konkreten (ziel)sprachlichen Strukturen begegnen und diese mental verarbeiten.

Ähnliche, aber weniger umfassende Pläne wie das Curriculum Mehrsprachigkeit, liegen für die Schweiz vor (↗ Art. 118).

Handbuch Mehrsprachigkeits- und Mehrkulturalitätsdidaktik

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