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2. Die Rolle der Sprachen als meinungsgenerierende Faktoren in einer vielsprachigen Union aus sechsundzwanzig Staaten

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Es gibt nur wenige repräsentative Demokratien, in denen die Mehrzahl der Bürgerinnen und Bürger nicht dieselbe Sprache sprechen und verstehen können. Die politische Wissenschaft betont seit Jahrzehnten (z.B. von Kielmansegg 1992), dass die Vielsprachigkeit und das hieraus folgende Fehlen einer gemeinsamen politischen Öffentlichkeit die wesentlichsten Hindernisse für den Ausbau einer europäischen Demokratie darstellen. Im Kern betriff dies vor allem die rezeptiv-mehrsprachige Kompetenz, denn sie entscheidet elementar darüber, ob die Bürger die Themen der ‚anderen‘ überhaupt verstehen können. Solange dies nicht der Fall ist, müssen Themen das Filter von Übersetzungen und nationalsprachlicher Berichterstattung durchlaufen. Dass es hierbei an affektivem Potenzial, das diese ThemenThemenu. ihre Wirkung in den sie stark betreffenden Menschen wachrufen, verloren geht, liegt auf der Hand. Was dies für die europäische Meinungsbildung bedeuten kann, sei anhand der Gedanken erläutert, die im Rahmen der Erfindung der repräsentativen Demokratie zum Phänomen ‚MeinungMeinung‘ – demokratische Macht beruht auf den unzähligen Meinungen des Wahlvolkes – im Falle der EU: der aus vielen Völkern zusammengesetzten Bürgerschaft – und unzähligen Themen – formuliert wurden.

Handbuch Mehrsprachigkeits- und Mehrkulturalitätsdidaktik

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