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Fallbeispiel
ОглавлениеFrau A. identifiziert mit ihrer Therapeutin zusammen Situationen, in denen sie große Angst vor der Ansteckung mit einer gefährlichen Krankheit hat, z. B. das Berühren von braunen Flecken auf einem Teppich in öffentlichen Einrichtungen (dies könnte Blut sein), oder das Anfassen von Haltestangen im Bus. Die Expositionsübung mit Reaktionsverhinderung besteht nun darin, sich der vermeintlich gefährlichen Situation so lange auszusetzen, bis die Angst nachlässt, ohne dass im Anschluss die Hände gewaschen werden. Frau A. entscheidet sich dazu, mit dem Berühren von Haltestangen im Bus zu beginnen.
Gemeinsam mit ihrer Therapeutin identifiziert sie ihre Überzeugung, ein verantwortungsloser Mensch zu sein, wenn sie nicht alles Menschenmögliche tut, um eine potenzielle Ansteckung zu verhindern, als problematisch. Diese Überzeugung wird durch verschiedene therapeutische Techniken hinterfragt und langsam verändert. Zum Beispiel erklärt sich Frau A. bereit, absichtlich eine mögliche Ansteckungsquelle zu übersehen und diese nicht zu reinigen, um die Auswirkungen auf ihre Überzeugung, dass sie ein verantwortungsloser Mensch sei, kritisch zu beobachten.