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Fallbeispiel
ОглавлениеFrau M., eine ca. 40-jährige Frau, hat eine zunehmende Zwangsstörung entwickelt, die ihren Bewegungsradius stark einschränkt. Die Zwangsgedanken und Zwangshandlungen kreisen um Laub, das »dreckig/vergiftet« sein könnte und dass sie weitertragen könnte. Nach den Erstgesprächen weist die psychoanalytisch-orientierte Therapeutin mit Nachdruck darauf hin, dass eigentlich eine expositionsbasierte Verhaltenstherapie in einer Fachklinik empfohlen werden müsste, was die Patientin von sich weist. Die Darlegung von Exposition erscheint ihr wie eine »Vergewaltigung«, der sie nicht zustimmen könne. Erst nach Beendigung der psychodynamischen Einzeltherapie, die zu einer Verbesserung ihres Selbstwerts und der bei Therapiebeginn vorhandenen Depression beitrug und ihr Einsicht in die Psychodynamik der Zwänge vermittelte (die sich dadurch besserten, aber nicht verschwanden) entscheidet sich freiwillig, in die empfohlene Klinik zu gehen.