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Die Schweiz Von den Anfängen bis 1350

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Juden siedelten sich seit Beginn des 13. Jhs. auf dem Gebiet der späteren Schweiz an (Konstanz sei hier mit eingeschlossen). Sie konzentrierten sich auf die Städte und Marktorte, die für ihre berufliche Tätigkeit interessant waren. In den Quellen erscheinen sie meist als Geld- oder Warenhändler. Einzelne vermochten sich Reichtum zu erarbeiten und wohnten in guten städtischen Lagen. Die „Judengassen“ (z.B. in Solothurn) waren keine Ghettos. Der jüdische Geldhändler Manasse aus Zürich ließ in einem spätmittelalterlichen Empfangssaal die Wappen seiner adligen Kunden aus der Nordostschweiz auf die Mauern aufmalen und in hebräischer Kursive beschriften. In Zürich ist auch ein Rabbiner belegt, der einen Superkommentar zum Sefer mizwot katan (Kleines Buch der Gebote) verfaßte. Juden wohnten um 1300 in den beiden wichtigen Handelsstädten Basel und Genf, aber auch in Bern, Konstanz, Luzern, St. Gallen, Schaffhausen und Zürich sowie in kleineren Orten. Die Familienvorstände erhielten „Judenbürgerbriefe“ für eine gewisse Frist und mußten den erhaltenen Rechtsschutz und die physische Verteidigung bezahlen. Allmählich ging das Recht, Juden aufzunehmen, vom deutschen Kaiser auf die Magistrate über. Im Zeitraum von 1200 bis 1347 ist nur eine Verfolgung bekannt (Bern 1294). 1348/49 aber spielte das Gebiet zwischen dem Genfer See und dem Bodensee eine wichtige Rolle bei der Übertragung der Legende der Brunnenvergiftung nach Oberdeutschland. Die Verfolgungen dieser Zeit bedeuteten das Ende der Gemeinden. Schon zeitgenössische Chronisten machten darauf aufmerksam, daß auch Bereicherungsabsichten ein Motiv für diese Verfolgungen waren.

Handbuch zur Geschichte der Juden in Europa

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