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Kapitel 17 - Herzog Albrechts Gelage
ОглавлениеWidzelt staunte nicht wenig über die gastfreundlichen und kostspieligen Einladungen der Edlen. Jeder fürchtete offenbar, zu lange zu säumen und beeilte sich, sein Schatzsäcklein zu leeren. Widzelt, als Junker von Brookmerland und Gast des Hochmeisters, traf die Auszeichnung, gelegentlich ebenfalls geladen zu sein.
Herzog Albrecht III. von Österreich, Graf von Habsburg, gab sein Festmahl auf dem Ordenshaus. Die Pracht an kostbaren Gewändern, Gold und Edelsteinen war überwältigend, obgleich Schmuck und Kleidung, wie Widzelt meinte, keinesfalls mithalten könne mit den Gold geschmückten friesischen Trachten der Frauen.
Vor jedem Gang ließ der Herzog Posaunen und Pfeifen blasen. Dann wurden die Speisen aufgetragen. Jeder Gang enthielt viererlei Gerichte: wohlgewürztes und verziertes Gebackenes, Gebratenes, Gesottenes, Gekochtes, dazu Weine aus Welschland, Griechenland und Rheinfaller.
Anderntags vertrieb man sich die Langeweile mit Reiter- und Waffenspielen.
Der edle Fürst, Herzog Albrecht III. von Österreich, erhielt viele Gelegenheiten, großzügig Gold, Silber und Edelsteine zu verschenken. Wie es seine Ehre gebot - wer etwas schenkt, ist der große Herr - erfreute seine milde Hand auch Herolde und Spielleute, die ebenfalls ihren Teil erhielten. Selbst Widzelt wurden reichlich bedacht. Vergelt’s Gott!
Durch diese Auszeichnung lernte Widzelt den Hofmarschall des Herzogs kennen und erfuhr von diesem, dass bald eine Habsburger Hochzeit anstand. Leopold, der Bruder des Herzogs Albrecht von Habsburg, verheiratete seinen Sohn Wilhelm mit Hedwig von Anjou, der Tochter von Ludwig I. von Anjou, König von Polen.
Das interessierte Widzelt, sehr sogar, hatte er doch dem Herzog Albrecht III. von Österreich als Knappe gedient. Nach etlichen Bechern Wein wurde der Marschall ziemlich redselig und argwöhnte, obwohl das Paar seit frühester Kindheit füreinander bestimmt sei, werde aus der Hochzeit wohl nichts werden, weil der litauische Großfürst eine Allianz mit Polen anstrebe. Hedwig sei zwar noch ein Kind von 10 Jahren, aber bereits zur Königin von Polen gekrönt und nach der Unterwerfung Litauens biete sich eine Allianz zwischen Polen und Litauen geradezu an. Möglicherweise könnte dadurch sogar die Christianisierung der Heiden schneller fortschreiten, meinte er.