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Das Ende einer Suche

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Naidraug konnte seinen Augen nicht trauen. Nachdem Erif, der Junge den er heute das erste Mal getroffen hatte, sie beide mit seiner magischen Barriere geschützt hatte, war er auf die Knie gefallen. Das Heft des zerbrochenen Schwertes, mit dem er ihm gerade das Leben gerettet hatte, hielt er dabei immer noch in der Hand. Er war gefallen und hielt sein zerbrochenes Schwert. Er war es. Er war der Gefallene mit dem zerbrochenen Schwert. Erif war das Ziel seiner Suche.

Mit seinem Blick versuchte Naidraug Erifs Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Dieser bemerkte ihn tatsächlich und erwiderte seinen Blick.

„Du bist es, Junge.“

Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, aber zu mehr war er nicht mehr fähig.

„Du bist es. Du sollst ihn haben. Hörst du?“

Erif reagierte nicht, er hörte ihn nicht.

Der Schrei des Feuerfalken brachte den Jungen dazu seinen Blick wieder abzuwenden.

„Nein, tu das nicht. Komm her. Ich habe dir etwas Wichtiges zu sagen.“

Wieder keine Reaktion. Da hörte er die Stimme des Anführers seiner Verfolger.

„Zeit zu sterben!“

Nun wandte auch Naidraug seinen Kopf in Richtung des Mannes. Dieser kam mit gezogenem Schwert auf ihn zu.

„Und mit dir werde ich anfangen, alter Narr.“

Erif stand auf und ging schwankend auf den Mann zu.

Naidraug versuchte zu rufen, brachte es jedoch wieder nur zu einem Flüstern.

„Halte ein. Das darfst du nicht. Du bist viel wichtiger als ich. Du darfst nicht für mich sterben.“

Als Erif sich dem Soldaten in den Weg stellte, packte ihn dieser und warf ihn einfach zu Boden. Er blieb wenige Schritte neben Naidraug liegen, mit dem schmerzverzerrten Gesicht zu ihm gewandt.

„Keine Sorge, du bist Nummer zwei auf meiner Tagesliste.“

Verzweiflung machte sich in Naidraug breit.

~ Wirf mich! ~

Das war die Stimme des Steines. Der alte Mann griff in seine Manteltasche und umschloss den Stein. Er zog die Hand langsam heraus und hielt die Faust geschlossen, sodass der Soldat den Stein nicht erkennen konnte. Die Stimme des Steines hatte recht. Es war die letzte Möglichkeit.

~ Wirf mich auf mein Zeichen! ~

Naidraug sah Erif tief in die Augen. Der Junge wusste nicht, was sich heute Nacht alles für ihn verändern würde. Der Anführer seiner Verfolger war nur noch wenige Schritte von ihnen entfernt.

Plötzlich vernahm Naidraug aus dem Wald den Ruf des Feuerfalken. Hektisch wandte der Soldat seinen Blick in die Richtung aus der er den Schrei vermutete.

~ Jetzt! ~

Mit seiner letzten Kraft warf der Erdmagier den Stein zu Erif, der ihn zu seiner Erleichterung auffing. Der Junge wirkte verwirrt. Naidraug nickte ihm noch einmal kurz zu, bevor er sich wieder zu dem Soldaten drehte. Der Mann wandte sich vom Wald ab und legte die letzten Schritte zwischen ihm und Naidraug zurück.

Als sich sein Henker mit erhobener Klinge über ihm befand, lächelte Naidraug seelig. Er hatte seine Lebensaufgabe erfüllt, auch wenn es im Augenblick seines Todes war. Damit hatte er geschafft, woran alle vorherigen Wächter gescheitert waren.

„Stirb!“ Der Soldat bohrte ihm das Schwert tief in das Herz.

Alles wurde schwarz vor Naidraugs Augen und ein Gefühl der Leichtigkeit verdrängte jeglichen Schmerz. Das war also der Tod.

Das Erwachen des Phoenix

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