Читать книгу Ich helf Dir kochen - Hedwig Maria Stuber - Страница 49
Gäste bewirten
ОглавлениеEine Einladung zum Essen kann man ganz lässig mit Inspiration und Improvisation angehen. Wer jedoch mehr oder weniger »groß« nach Hause einlädt, kann sich an gewisse Regeln halten, die man eben streng oder weniger streng befolgt. Wer die Regeln kennt, tut sich auf alle Fälle leichter; denn es ist wichtig, sich wohl zu fühlen – sowohl als Einladende als auch als Gäste.
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Perfekt gedeckter Tisch für ein großes Menü
Der gedeckte Tisch
Tischdecke, Servietten und Geschirr sollen aufeinander abgestimmt und in Farbe und Struktur zum Anlass passen. Für die festliche Tafel etwa wählt man eine pastellfarbene oder weiße Decke aus Leinen oder Damast und dazu passende Stoffservietten, ein Porzellanservice, Kristallgläser und Silberbesteck. Zum rustikalen Geschirr legt man eine farbige Tischdecke oder Sets und durchaus auch farbige Papierservietten auf. Blumen und Kerzen sollen farblich dazupassen und nicht die Sicht auf die Tischseite gegenüber behindern. Bei der Dekoration gilt das ungeschriebene Gesetz: Weniger ist mehr.
Beim superkorrekt gedeckten Tisch gibt es für jedes Gedeck als Platzhalter einen Platzteller (aus Silber, Stahl, Zinn, Porzellan), der bis zum Schluss an Ort und Stelle bleibt. Damit der Platzteller nicht verkratzt wird, legt man ein Deckchen oder eine Serviette darauf. Auf dem Platzteller steht der Teller für das erste Gericht mit der gefalteten Serviette obenauf. Ist der erste Gang schon auf dem Teller bereit, liegt die Serviette links neben dem/vom Teller oder auf dem Brotteller. Der Brotteller mit Messerchen steht links oben, der Salatteller links neben dem Gedeck. Bei längeren Speisefolgen wird der Salatteller erst zum fälligen Zeitpunkt aufgestellt.
Die Bestecke, die von der linken Hand geführt werden, liegen links (Gabel), die für die rechte Hand rechts vom Teller (Messer, Schneide nach links gerichtet), der Suppenlöffel kann rechts oder quer oberhalb des Tellers liegen. Dessertlöffel und -gabel liegen ebenfalls quer oberhalb des Tellers, und zwar die Gabel mit dem Griff zur linken und der Löffel mit dem Griff zur rechten Seite – so, wie man sie auch zur Hand nimmt. Für das Besteck gilt die »Von-außen-nach-innen-Regel«. Was zuerst benützt wird, liegt außen. Beginnt das Essen mit einer Suppe, so liegt rechts außen der Suppenlöffel. Wird vor der Suppe eine kalte Vorspeise gereicht, so liegt rechts außen das kleine Messer und links die kleine Gabel, falls es sich um eine Vorspeise handelt, die man schneiden muss. Für weiche Vorspeisen (Flan, Mousse, Salat) legt man rechts außen Gabel oder Löffel auf, kein Messer. An zweiter Stelle folgen die Besteckteile für den zweiten Gang, und an dritter Stelle, ganz nahe am Teller, liegen die Besteckteile für den dritten Gang.
Die Gläser haben ihren Platz rechts oberhalb des Tellers. Sie werden gerade oder schräg in Reihenfolge ihrer Verwendung angeordnet. Man beginnt rechts außen mit dem Wasserglas, gefolgt vom Weißwein- und Rotweinglas.
Richtig servieren
Korrekt bekommen die Gäste die Speisen von links gereicht. Getränke werden von rechts eingeschenkt. Frische Teller für den nächsten Gang werden von links eingestellt, gebrauchtes Geschirr wird von rechts abgetragen.
Diese Regel gilt bei offiziellen Essen. Im häuslichen Bereich bieten Hausfrau oder Hausherr die Speisen von ihrem Platz aus an, beginnend beim Ehrengast. Klassisch übernehmen der Hausherr oder ein Gast das Eingießen der kalten Getränke.
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Ein Deckchen auf dem Tablett verhindert, dass die Gläser beim Servieren ins Rutschen kommen. Immer beim Aperitif auch Gläser mit alkoholfreiem Inhalt anbieten.