Читать книгу "Soll ich sagen?" - Heinz Zuber - Страница 16

Jobs

Оглавление

Nachdem mein Vertrag mit der Speditionsfirma ausgelaufen war, hatte ich keine Lust, nach Deutschland zurückzufahren. Erstens hatte ich die vage Hoffnung, in Paris Schauspieler werden zu können, und zweitens bin ich draufgekommen, dass man mit Jobs auch ganz gut leben kann.

Ich machte Bus-Führungen für deutschsprachige Touristen, sogar Babysitting, aber für beide Jobs war ich nicht sehr geeignet. Fürs Babysitten hatte ich zu viel Verantwortungsgefühl, und die Bus-Führungen waren insofern anstrengend, als ich zwar »meine« Gegenden kannte, aber nicht unbedingt auf insistierende Touristenfragen antworten konnte. Da ist mein Erfindungsreichtum an Grenzen gestoßen.

Obwohl, ehrlich gesagt, die Führungen waren »nicht ohne«, man ist immer auch in Striptease-Lokale gekommen und es wurde einem je nach Umsatz eine kleine Anerkennung in Form von Geldscheinen in die Hand gedrückt.

Die erotischste Strip-Darbietung habe ich in einem Club nahe Place de Clichy, also in der Nähe von Pigalle, gesehen. Die Dame wurde angekündigt als die Schwester von Anita Ekberg und so sah sie auch aus, in jeder Hinsicht. Sie kam auf die Bühne: blond, üppig, splitterfasernackt und hat begonnen sich langsam anzukleiden, Slip, hautenge Hotpants, die nicht und nicht zugeknöpft werden konnten, sie hatte jedenfalls große Mühe damit. Oben war sie immer noch ohne, bis sie sich in einen hautengen, flauschig weichen, hautfarbenen Wollpulli zwängte, tief einatmete, sich noch einmal von allen Seiten bewundern ließ und unter Begeisterungsstürmen und Gejohle verführerisch abging, als wollte sie sagen: »Kommt doch mit …«



Подняться наверх