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Der Golfplatz als Savanne – die neuen Paradiese

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Der Mensch hat sich seit vielen Millionen Jahren aus tierischen Vorstufen zu einem Lauftier auf zwei Füßen entwickelt. Um uns am Leben zu halten mussten wir ständig auf den Beinen sein. Die Männer rannten im Rudel den Tieren hinterher, um sie zu erlegen. Die Frauen waren unterwegs, um Früchte und Beeren zu sammeln. Manchmal war die Rollenverteilung auch anders, aber auf jeden Fall waren unsere Vorfahren meist in Bewegung. Auf der Suche nach Lebensraum rannten sie von Afrika aus durch die ganze Welt. Unser Körper und seine Organe sind speziell für Bewegung gebaut und darauf angewiesen.

Erst vor rund 10.000 bis 12.000 Jahren, also seit weniger als ein Prozent unserer Existenz, erfanden unsere Ahnen Ackerbau und Viehzucht, lernten Getreide und Obst jetzt vor der Haustür selber anzubauen, und sich Haustiere als Fleischlieferanten zu halten. Sie wurden damit bequem und sesshaft im wahrsten Sinn des Wortes, denn inzwischen sitzen wir am Frühstückstisch, im Auto, im Büro, im Restaurant, an der Bar, im Kino, bei Vorträgen, in der Bahn und im Flugzeug. Wir laufen jetzt nicht mehr, sondern sitzen uns durchs Leben und durch die ganze Welt, in denkbar ungünstiger Haltung, mehrfach abgeknickt, sodass der Fluss der Säfte und des Blutes stockt.

Der Körper funktioniert aber noch wie seit Millionen Jahren von den Urahnen und Vorläufern in uns gewohnt und alle Organe sind noch auf die langen Wanderungen der Zugtiere (Elefanten, Gnus), die kurzen Sprints der Raubtiere (Löwen, Geparden) und die schnelle Flucht (Gazellen) eingestellt, d. h. auf Laufmodi mit elastischer bis hoher Drehzahl, die wir kaum noch nutzen. Wir sind eigentlich Ferraris, bewegen uns aber wie Traktoren und die zu niedrige Drehzahl würgt unseren Motor ab. Wer rastet der rostet, und die Folge sind die vielfachen Altersleiden, die unsere Lebensqualität mindern und unser Leben unnötig verkürzen. Die Muskeln erschlaffen, die Knochen werden brüchig. Das Überangebot an Zucker kann nicht verbraucht werden und es entsteht Diabetes. Das Zuviel an Nahrung, besonders an tierischen Fetten und Cholesterin lagert sich in den Arterien ab, lässt sie langsam aber sicher eng und starr werden und drosselt die Durchblutung bis zum Verschluss. Hochdruck, Herzanfälle, Schlaganfälle, Gehstörungen und schnelles Altern sind die Folgen. Eine Studie über das Freizeitverhalten der Deutschen im August 2013 ergab, dass die meisten auf der Couch liegen und fernsehen, und nur die wenigsten Sport treiben und meist nur am Wochenende. Viele sind übergewichtig.

Golfspieler aber haben die Lebensweise unserer Vorfahren wieder aufgenommen, bewegen sich über mehrere Stunden in frischer Luft und nehmen dabei viele Bewegungen wie Schwingen, Schleudern, Bücken, etwas Aufheben usw. vor. Der Golfplatz ist eine moderne Savanne und die Lust des Umherstreifens, des Jagens und des Beeren- und Früchtesammelns wird dabei wieder lebendig. Das ist uns nicht bewusst, aber wir fühlen die entsprechenden Stimmungen. Die meisten Golfspieler sind auf dem Platz glücklich und fühlen sich wie in einem Paradies.

Golf für Junggebliebene

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