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Liturgie und Bibel *

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Sehr geehrter Herr Rektor, liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen, verehrte Damen und Herrn!

Das Thema »Liturgie und Bibel« – so werden manche von Ihnen denken und eventuell befürchten – verknüpft zwei traditionelle Bereiche miteinander; die mögen wichtig und ehrwürdig sein, aber besitzen sie je für sich oder als Verknüpfung auch Gegenwartsrelevanz? Besteht hier nicht die Gefahr, daß Traditionalismen unerkannt addiert werden und daß dadurch gerade kein Weg zu den Menschen der Gegenwart oder zu einem für sie nachvollziehbaren Gottesdienst eröffnet wird?1

Ein Vortrag über »Liturgie und Bibel« – so mögen die kundigen Gottesdienstbesucher und Liturgiekenner unter Ihnen befürchten – könnte aber auch längst Bekanntes bloß wiederholen: die biblischen Fundamente der Liturgie,2 der dogmatisch erfassbare Zusammenhang von »Gottes-Wort« und »Gottes-Dienst«,3 die zahlreichen biblischen Anklänge in Gebeten, Liedrufen und Chorälen,4 die Rezitation biblischer Texte im Introitus, in den Lesungen, in den Grunderzählungen von Taufe und Abendmahl oder im aaronitischen Segen. Gibt es hier überhaupt noch Raum für Neuentdeckungen und Veränderungspotentiale?

Solche Fragen sind keineswegs rhetorisch gemeint, sondern beschäftigten mich durchgehend während meines Nachdenkens. Ich lade Sie ein, mit mir einen Durchgang durch das Thema zu unternehmen. Der Durchgang gleicht allerdings eher einer Bergtour: Hier sind auch mühevolle Strecken zu bewältigen, der Berg der bisherigen Forschungsleistungen langsam ansteigend zu umrunden, bevor wir den Gipfel erreichen, der uns klarer sehen läßt. Aber keine Angst! Eine Hochgebirgstour wird es nicht!

Gottes Menschenfreundlichkeit und das Fest des Lebens

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