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Boos in der Inquisition in Augsburg.

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Boos in der Inquisition in Augsburg.

Das Lamm lag nun auf der Schlachtbank; Boos stand stand das erste mal als Inquisit vor dem geistlichen Gerichte - vor dem bischöflichen geistlichen Rat in Augsburg. Das Erste war, dass man ihn in das Priester-Korrektions- oder Zucht-Haus in Göggingen, eine Stunde von der Stadt entfernt, einsperrte, wo lauter geistlicheVerbrecher und Verrückte gefangen saßen, und von wo aus er Anfangs unter Begleitung eines Soldaten oder Wächters zum Verhör nach Augsburg gehen musste. Alle Menschen mussten glauben, er habe das größte Polizei Verbrechen begangen, er sei Dieb oder Mörder etc.

In diesem Gefängnisse musste er acht Monate sitzen, und wurde, ehe er verhört war, schon als Verbrecher behandelt. In 54 Tagen war er erst viermal, im Ganzen aber, mehr als 50 mal konstituiert und verhört. Wer es nicht erfahren hat, wieEinem dabei zu Mute ist, kann sich keine Vorstellung davon machen...

Seine Richter waren zwar fast alle wackere Männer, nur zwei (und von diesen war Einer meistens abwesend) waren heftig, bitter und feindselig und wollten ihn mit Gewalt zum Ketzer machen. Die andern, die milder waren, hatten nicht Kraft genug zu widerstehen. Selbst der Generalvikar Nigg war mehr für, als gegen Boos eingenommen, aber er hatte nicht Mut genug, sich für ihn zu erklären und den Verfolgten zu schützen oder zu retten, weil er sich fürchtete, von dem heftigen Widersacher selbst verketzert und beim Bischof verdächtig gemacht zu werden. Ein anderer geistlicher Rat ein heimlicher Freund, der Boos gern hörte und manche Nikodemus-Stunde mit ihm zubrachte, sich ungemein an seinen Erfahrungen erbaute, und oft ganz für die Sache gewonnen zu sein schien. Allein die Ehre bei den Menschen und die Scholastik bekamen bei ihm immer wieder das Übergewicht - und so blieb und ist er, wie er war.

Doch alle jene bessern Räte konnten nicht helfen. Der Widerwärtige setzte Alles mit Gewalt durch. Ketzerschmieden und Hämmern war seine Lust und sein Handwerk. Das Einzige, was Generalvikar Nigg tat und tun konnte, war, dass er, wie er Boos selbst sagte, viele Stöße von seinen Papieren und Schriften auf die Seite räumte und verbrannte, um die Untersuchung abzukürzen und ihm einige Leiden zu ersparen. Es waren ja acht Monate schon lang genug.

Ein von ihm in dieser Zeit geschriebener Brief gibt Aufschluss über seine damalige Lage.

Martin Boos, der Prediger der Gerechtigkeit die vor Gott gilt: Sein Selbstbiograph.

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