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Das bischöfliche Urteil über Boos.

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Das bischöfliche Urteil über Boos.

Es kam also bei aller Mühe, die man sich durch eine acht monatliche Untersuchung gab, nichts heraus. Denn was man suchte, Ketzereien und Verbrechen, fand man nicht; und was man fand, höhere Einflüsse des Himmels, Früchte des lebendigen Glaubens und Geistes, das glaubte man nicht, sondern schriebs, wie die Pharisäer und Schriftgelehrten bei Christo, der Hölle und dem Teufel zu.

Boos bewies Alles, was er lehrte und glaubte, aus der heiligen Schrift, aus den Schriften der Väter, aus den Erfahrungen der Heiligen, selbst aus Agenden, Liturgien der Kirche. Und was er damit nicht beweisen konnte, oder ihm gründlich widerlegt ward, ließ er gern fahren und bestand nicht darauf.

Durch ein Dekret vom 14. Aug. 1797 wurde auch Feneberg und seine Kapläne zur Inquisition vorgeladen, weil sie ihn, da er aus dem Kemptischen vertrieben war, aufgenommen und seine Gesinnungen mit ihm geteilt hatten.

Diese wurden nun auch in Augsburg den 30. Aug. streng untersucht, und dann auf acht Tage in Klöster gesteckt, Jeder in ein besonderes, um zur verdienten Buße und Strafe geistliche Übungen zu halten. (Siehe Fenebergs Leben, Seite 139 - 144.)

Einige Zeloten, besonders Pfarrer und Dekane auf dem Lande, ergrimmten sehr über die Beklagten, und schrieben dem Generalvikar, er möchte einmal ein Exempel statuieren und einen solchen Ketzer verbrennen. Nigg erzählte das selbst, und setzte hinzu: Ich dachte: „Du bist ein Narr!“

Dieser, Gamaliel gab einen andern Rat, dem die andern Alle bei stimmten. Sie riefen die Verfolgten und nachdem sie ihnen vierzig weniger einen gegeben hatten, geboten sie ihnen nicht mehr zu reden in diesem Namen und entließen sie. Diese aber gingen voll Freude vom Angesicht des Rates hinweg, weil sie gewürdigt worden, um des Namens Jesu willen Schmach zu leiden. Apg. 5,40.

Sie wurden Alle entlassen - nur Boos nicht; den hatte man viel zu lieb. Sein den 11. Sept. 1797 gefälltes Urteil lautete anders. Er sollte wieder ins Zuchthaus, wo er schon 7 - 8 Monate war, zurück, um auf ein Jahr von der Seelsorge entfernt, die Theologie noch einmal zu repetieren [widerrufen].

Er machte Gegenvorstellungen und es wurde ihm erlaubt, in der Stadt zu bleiben, jedoch als Stadtarrestant.

Den ganzen Hergang und wie ihm dabei zu Mute war, hat er treffend in einem Briefe an einen Freund beschrieben.

Martin Boos, der Prediger der Gerechtigkeit die vor Gott gilt: Sein Selbstbiograph.

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